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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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füßlern sogar die Hornhautschicht der äußeren Haut fehlt und statt
ihrer ein Loch oder eine Spalte existirt, so daß die Linse unmittelbar
mit dem Seewasser in Berührung kommt.

Die Gehörwerkzeuge der Kopffüßler bestehen aus einem birn-
förmigen Säckchen, welches einen unregelmäßigen, aus einzelnen Kry-
stallen zusammengesetzten Hörstein enthält und in zwei rundlichen Höh-
len eingegraben liegt, die in der unteren Hälfte des Kopfknorpels
ausgehöhlt sind. Außerdem finden sich an der vorderen Fläche des
Kopfes, neben den Augen, zwei Höhlen, von Hautwülsten umgeben,
aus deren Grunde sich ein weißes Wärzchen erhebt, das offenbar als
das erste Rudiment eines Riechorganes angesehen werden muß. Da
nun außerdem noch in dem Eingange der Mundhöhle ein fleischiger
Vorsprung sich befindet, der ziemlich bedeutende Nerven erhält und
auf seiner Oberfläche mit weichen Zotten besetzt ist, also sicher die Be-
deutung einer Zunge hat, so sind die Kopffüßler mit allen jenen Sin-
nen ausgestattet, welche auch die höchsten Wirbelthiere besitzen.
[Abbildung] Fig. 413.

Eingeweide eines Pulpen (Octopus). Der Mantel ist auf der Bauch-
seite der Länge nach aufgeschlitzt, zurückgeschlagen und dann der Einge-
weidesack geöffnet. j Der Vormagen, unmittelbar unter dem Kopfknorpel
gelegen. gs Die Sveicheldrüsen. t Der Trichter, aufgeschlitzt und zurückge-
schlagen. f Rundliche Masse, gebildet durch die Leber und den Tinten-
beutel, die noch von ihrer besonderen Hülle umgeben sind. e Ausführungs-
gang des Tintenbeutels, in den Trichter einmündend. br Die beiden Kie-
men, die rechte in ihrer natürlichen Lage, die linke herabgezogen. m Der
aufgeschlitzte zurückgeschlagene Mittelrand, o Eileiter. as Eingeweidearterie.
v Hohlvenen, mit den eigenthümlichen zottigen Anhängen besetzt. c Das mittlere


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füßlern ſogar die Hornhautſchicht der äußeren Haut fehlt und ſtatt
ihrer ein Loch oder eine Spalte exiſtirt, ſo daß die Linſe unmittelbar
mit dem Seewaſſer in Berührung kommt.

Die Gehörwerkzeuge der Kopffüßler beſtehen aus einem birn-
förmigen Säckchen, welches einen unregelmäßigen, aus einzelnen Kry-
ſtallen zuſammengeſetzten Hörſtein enthält und in zwei rundlichen Höh-
len eingegraben liegt, die in der unteren Hälfte des Kopfknorpels
ausgehöhlt ſind. Außerdem finden ſich an der vorderen Fläche des
Kopfes, neben den Augen, zwei Höhlen, von Hautwülſten umgeben,
aus deren Grunde ſich ein weißes Wärzchen erhebt, das offenbar als
das erſte Rudiment eines Riechorganes angeſehen werden muß. Da
nun außerdem noch in dem Eingange der Mundhöhle ein fleiſchiger
Vorſprung ſich befindet, der ziemlich bedeutende Nerven erhält und
auf ſeiner Oberfläche mit weichen Zotten beſetzt iſt, alſo ſicher die Be-
deutung einer Zunge hat, ſo ſind die Kopffüßler mit allen jenen Sin-
nen ausgeſtattet, welche auch die höchſten Wirbelthiere beſitzen.
[Abbildung] Fig. 413.

Eingeweide eines Pulpen (Octopus). Der Mantel iſt auf der Bauch-
ſeite der Länge nach aufgeſchlitzt, zurückgeſchlagen und dann der Einge-
weideſack geöffnet. j Der Vormagen, unmittelbar unter dem Kopfknorpel
gelegen. gs Die Sveicheldrüſen. t Der Trichter, aufgeſchlitzt und zurückge-
ſchlagen. f Rundliche Maſſe, gebildet durch die Leber und den Tinten-
beutel, die noch von ihrer beſonderen Hülle umgeben ſind. e Ausführungs-
gang des Tintenbeutels, in den Trichter einmündend. br Die beiden Kie-
men, die rechte in ihrer natürlichen Lage, die linke herabgezogen. m Der
aufgeſchlitzte zurückgeſchlagene Mittelrand, o Eileiter. as Eingeweidearterie.
v Hohlvenen, mit den eigenthümlichen zottigen Anhängen beſetzt. c Das mittlere


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[371/0377] füßlern ſogar die Hornhautſchicht der äußeren Haut fehlt und ſtatt ihrer ein Loch oder eine Spalte exiſtirt, ſo daß die Linſe unmittelbar mit dem Seewaſſer in Berührung kommt. Die Gehörwerkzeuge der Kopffüßler beſtehen aus einem birn- förmigen Säckchen, welches einen unregelmäßigen, aus einzelnen Kry- ſtallen zuſammengeſetzten Hörſtein enthält und in zwei rundlichen Höh- len eingegraben liegt, die in der unteren Hälfte des Kopfknorpels ausgehöhlt ſind. Außerdem finden ſich an der vorderen Fläche des Kopfes, neben den Augen, zwei Höhlen, von Hautwülſten umgeben, aus deren Grunde ſich ein weißes Wärzchen erhebt, das offenbar als das erſte Rudiment eines Riechorganes angeſehen werden muß. Da nun außerdem noch in dem Eingange der Mundhöhle ein fleiſchiger Vorſprung ſich befindet, der ziemlich bedeutende Nerven erhält und auf ſeiner Oberfläche mit weichen Zotten beſetzt iſt, alſo ſicher die Be- deutung einer Zunge hat, ſo ſind die Kopffüßler mit allen jenen Sin- nen ausgeſtattet, welche auch die höchſten Wirbelthiere beſitzen. [Abbildung Fig. 413. Eingeweide eines Pulpen (Octopus). Der Mantel iſt auf der Bauch- ſeite der Länge nach aufgeſchlitzt, zurückgeſchlagen und dann der Einge- weideſack geöffnet. j Der Vormagen, unmittelbar unter dem Kopfknorpel gelegen. gs Die Sveicheldrüſen. t Der Trichter, aufgeſchlitzt und zurückge- ſchlagen. f Rundliche Maſſe, gebildet durch die Leber und den Tinten- beutel, die noch von ihrer beſonderen Hülle umgeben ſind. e Ausführungs- gang des Tintenbeutels, in den Trichter einmündend. br Die beiden Kie- men, die rechte in ihrer natürlichen Lage, die linke herabgezogen. m Der aufgeſchlitzte zurückgeſchlagene Mittelrand, o Eileiter. as Eingeweidearterie. v Hohlvenen, mit den eigenthümlichen zottigen Anhängen beſetzt. c Das mittlere] 24*

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/377>, abgerufen am 05.12.2024.