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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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auf dem Trockenen, so ziehen sie die Kiemen ein und öffnen die hin-
ten gelegene Lungenhöhle, während sie im Wasser die Kiemen entfalten
und die Lungenhöhle schließen. Onchidium.

Die Spitzhornschnecken (Lymnaeida) haben, wie alle übrigen

[Abbildung] Fig 396.

Teichhornschnecke (Lymnaeus stagnalis).

[Abbildung] Fig 397.

Physa.

[Abbildung] Fig. 398.

Tellerschnecke (Planorbis).

Familien dieser Unter-
ordnung, nur eine Lun-
genhöhle ohne Spur von
Kiemen. Ihre Gehäuse
sind bald thurmförmig,
bald nur in einer Ebene
gewunden, meist ziemlich
dünn und zerbrechlich und
von horniger Beschaffen-
heit. Sie haben nur zwei
Fühler, die bald dreieckig
breit, bald lang, spitz
und dünn sind und an
deren Grunde an dem
inneren Rande die Au-
gen sitzen. Sie leben stets
im Wasser, an dessen
Oberfläche sie meist her-
um schwimmen und da-
bei mittelst des aufge-
sperrten Athemloches Luft
schöpfen. Lymnaeus;
Physa; Planorbis; Chilina; Amphipeplea
.

[Abbildung] Fig. 399.

Ohrschnecke, Auricula.

Ihnen sehr nahe stehen die Ohrschnecken (Au-
riculida)
, welche meist in südlichen Ländern vorkom-
men und nicht im Wasser, sondern an feuchten Or-
ten, besonders im Moose leben. Die Thiere sind
den vorigen sehr ähnlich, die Schalen aber dick,
schwer, eiförmig und der umgeschlagene Spindelrand
mit Falten und Vorsprüngen versehen. Meistens ist
der Außenrand glatt, zuweilen aber hat er ebenfalls
auf seiner innern Seite vorspringende Leisten. Au-
ricula; Scarabus; Carychium
.


auf dem Trockenen, ſo ziehen ſie die Kiemen ein und öffnen die hin-
ten gelegene Lungenhöhle, während ſie im Waſſer die Kiemen entfalten
und die Lungenhöhle ſchließen. Onchidium.

Die Spitzhornſchnecken (Lymnaeida) haben, wie alle übrigen

[Abbildung] Fig 396.

Teichhornſchnecke (Lymnaeus stagnalis).

[Abbildung] Fig 397.

Physa.

[Abbildung] Fig. 398.

Tellerſchnecke (Planorbis).

Familien dieſer Unter-
ordnung, nur eine Lun-
genhöhle ohne Spur von
Kiemen. Ihre Gehäuſe
ſind bald thurmförmig,
bald nur in einer Ebene
gewunden, meiſt ziemlich
dünn und zerbrechlich und
von horniger Beſchaffen-
heit. Sie haben nur zwei
Fühler, die bald dreieckig
breit, bald lang, ſpitz
und dünn ſind und an
deren Grunde an dem
inneren Rande die Au-
gen ſitzen. Sie leben ſtets
im Waſſer, an deſſen
Oberfläche ſie meiſt her-
um ſchwimmen und da-
bei mittelſt des aufge-
ſperrten Athemloches Luft
ſchöpfen. Lymnaeus;
Physa; Planorbis; Chilina; Amphipeplea
.

[Abbildung] Fig. 399.

Ohrſchnecke, Auricula.

Ihnen ſehr nahe ſtehen die Ohrſchnecken (Au-
riculida)
, welche meiſt in ſüdlichen Ländern vorkom-
men und nicht im Waſſer, ſondern an feuchten Or-
ten, beſonders im Mooſe leben. Die Thiere ſind
den vorigen ſehr ähnlich, die Schalen aber dick,
ſchwer, eiförmig und der umgeſchlagene Spindelrand
mit Falten und Vorſprüngen verſehen. Meiſtens iſt
der Außenrand glatt, zuweilen aber hat er ebenfalls
auf ſeiner innern Seite vorſpringende Leiſten. Au-
ricula; Scarabus; Carychium
.


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[356/0362] auf dem Trockenen, ſo ziehen ſie die Kiemen ein und öffnen die hin- ten gelegene Lungenhöhle, während ſie im Waſſer die Kiemen entfalten und die Lungenhöhle ſchließen. Onchidium. Die Spitzhornſchnecken (Lymnaeida) haben, wie alle übrigen [Abbildung Fig 396. Teichhornſchnecke (Lymnaeus stagnalis).] [Abbildung Fig 397. Physa.] [Abbildung Fig. 398. Tellerſchnecke (Planorbis).] Familien dieſer Unter- ordnung, nur eine Lun- genhöhle ohne Spur von Kiemen. Ihre Gehäuſe ſind bald thurmförmig, bald nur in einer Ebene gewunden, meiſt ziemlich dünn und zerbrechlich und von horniger Beſchaffen- heit. Sie haben nur zwei Fühler, die bald dreieckig breit, bald lang, ſpitz und dünn ſind und an deren Grunde an dem inneren Rande die Au- gen ſitzen. Sie leben ſtets im Waſſer, an deſſen Oberfläche ſie meiſt her- um ſchwimmen und da- bei mittelſt des aufge- ſperrten Athemloches Luft ſchöpfen. Lymnaeus; Physa; Planorbis; Chilina; Amphipeplea. [Abbildung Fig. 399. Ohrſchnecke, Auricula. ] Ihnen ſehr nahe ſtehen die Ohrſchnecken (Au- riculida), welche meiſt in ſüdlichen Ländern vorkom- men und nicht im Waſſer, ſondern an feuchten Or- ten, beſonders im Mooſe leben. Die Thiere ſind den vorigen ſehr ähnlich, die Schalen aber dick, ſchwer, eiförmig und der umgeſchlagene Spindelrand mit Falten und Vorſprüngen verſehen. Meiſtens iſt der Außenrand glatt, zuweilen aber hat er ebenfalls auf ſeiner innern Seite vorſpringende Leiſten. Au- ricula; Scarabus; Carychium.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/362>, abgerufen am 18.05.2024.