Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.Sinnesorgane sind bei den meisten Schnecken vorhanden. [Abbildung]
Fig. 338. und können meist willkürlich aus- und eingezogen werden. Es habenAnatomie einer Kreiselschnecke. (Turbo pica.) diese Fühlhörner oder Tentakeln die verschiedensten Gestalten, bald wie ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die sich wie ein Handschuh- finger aus- und einstülpt, bald wie ein zugespitztes oder eingerolltes Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verschmelzung der beiden Fühler im Nacken entsteht. Meist kommt nur ein Paar solcher Fühler vor. Nur unsere Landschnecken und einige Fadenschnecken haben zu- weilen zwei Paar. Die Tastnerven, welche in diese Organe treten, sind verhältnißmäßig sehr dick und das Gefühl in den Organen äußerst fein. Außer ihnen dienen noch öfters besondere Mundlappen und weiche Lippen um den Mund den Schnecken zum Tasten. Sinnesorgane ſind bei den meiſten Schnecken vorhanden. [Abbildung]
Fig. 338. und können meiſt willkürlich aus- und eingezogen werden. Es habenAnatomie einer Kreiſelſchnecke. (Turbo pica.) dieſe Fühlhörner oder Tentakeln die verſchiedenſten Geſtalten, bald wie ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die ſich wie ein Handſchuh- finger aus- und einſtülpt, bald wie ein zugeſpitztes oder eingerolltes Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verſchmelzung der beiden Fühler im Nacken entſteht. Meiſt kommt nur ein Paar ſolcher Fühler vor. Nur unſere Landſchnecken und einige Fadenſchnecken haben zu- weilen zwei Paar. Die Taſtnerven, welche in dieſe Organe treten, ſind verhältnißmäßig ſehr dick und das Gefühl in den Organen äußerſt fein. Außer ihnen dienen noch öfters beſondere Mundlappen und weiche Lippen um den Mund den Schnecken zum Taſten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0328" n="322"/> <p><hi rendition="#g">Sinnesorgane</hi> ſind bei den meiſten Schnecken vorhanden.<lb/> Beſondere <hi rendition="#g">Taſter</hi> oder Fühler ſitzen faſt bei allen an dem Kopfe<lb/><figure><head>Fig. 338. </head><p>Anatomie einer Kreiſelſchnecke. <hi rendition="#aq">(Turbo pica.)</hi><lb/> Die Schale iſt abgenommen und die Kiemenhöhle nebſt dem Eingeweideſacke in<lb/> ſeinem vorderen Theile geſpalten und zurückgeſchlagen, ſonſt aber das Thier in ſeiner<lb/> natürlichen Stellung belaſſen. <hi rendition="#aq">p</hi> Der Fuß, auf deſſen hinterem Theile der Deckel <hi rendition="#aq">(o)</hi> auf-<lb/> ſitzt, der beim Zurückziehen die Schale ſchließt. <hi rendition="#aq">t</hi> Der Rüſſel. <hi rendition="#aq">ta</hi> Fühlhörner. <hi rendition="#aq">y</hi> Augen,<lb/> auf kurzen Stielen an der Baſis der Fühler ſtehend. <hi rendition="#aq">f</hi> Freier Mantelſaum, der den<lb/> Schlitz begrenzt, welcher in die Kiemenhöhle führt. <hi rendition="#aq">m</hi> Aufgeſchlitzter Rand des Mantels,<lb/> der zurückgeſchlagen wurde und wodurch im Nacken, hinter den Augen, der Hirnknoten,<lb/> die körnige Speicheldrüſe und der Anfang des Darmes ſichtbar wurden. <hi rendition="#aq">b</hi> Kieme. <hi rendition="#aq">vb</hi> Kie-<lb/> menvene, die das Blut nach hinten, zum Herzen <hi rendition="#aq">c</hi> führt, das im Grunde des Kiemen-<lb/> ſackes liegt. <hi rendition="#aq">ab</hi> Kiemenarterie. <hi rendition="#aq">a</hi> Afterdarm und After, in die Kiemenhöhle ausmündend,<lb/> ebenſo wie der Eileiter <hi rendition="#aq">ov. i</hi> Hintere Darmſchlinge. <hi rendition="#aq">e</hi> Der im hinteren Theile des ge-<lb/> wundenen Gehäuſes liegende Körpertheil, der den Magen, den vorderen Theil des Dar-<lb/> mes, die Leber und den Eierſtock nebſt den zu den Geſchlechtstheilen gehörigen Drüſen<lb/> enthält.</p></figure><lb/> und können meiſt willkürlich aus- und eingezogen werden. Es haben<lb/> dieſe Fühlhörner oder Tentakeln die verſchiedenſten Geſtalten, bald wie<lb/> ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die ſich wie ein Handſchuh-<lb/> finger aus- und einſtülpt, bald wie ein zugeſpitztes oder eingerolltes<lb/> Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verſchmelzung der beiden<lb/> Fühler im Nacken entſteht. Meiſt kommt nur ein Paar ſolcher Fühler<lb/> vor. Nur unſere Landſchnecken und einige Fadenſchnecken haben zu-<lb/> weilen zwei Paar. Die Taſtnerven, welche in dieſe Organe treten,<lb/> ſind verhältnißmäßig ſehr dick und das Gefühl in den Organen äußerſt<lb/> fein. Außer ihnen dienen noch öfters beſondere Mundlappen und weiche<lb/> Lippen um den Mund den Schnecken zum Taſten.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0328]
Sinnesorgane ſind bei den meiſten Schnecken vorhanden.
Beſondere Taſter oder Fühler ſitzen faſt bei allen an dem Kopfe
[Abbildung Fig. 338. Anatomie einer Kreiſelſchnecke. (Turbo pica.)
Die Schale iſt abgenommen und die Kiemenhöhle nebſt dem Eingeweideſacke in
ſeinem vorderen Theile geſpalten und zurückgeſchlagen, ſonſt aber das Thier in ſeiner
natürlichen Stellung belaſſen. p Der Fuß, auf deſſen hinterem Theile der Deckel (o) auf-
ſitzt, der beim Zurückziehen die Schale ſchließt. t Der Rüſſel. ta Fühlhörner. y Augen,
auf kurzen Stielen an der Baſis der Fühler ſtehend. f Freier Mantelſaum, der den
Schlitz begrenzt, welcher in die Kiemenhöhle führt. m Aufgeſchlitzter Rand des Mantels,
der zurückgeſchlagen wurde und wodurch im Nacken, hinter den Augen, der Hirnknoten,
die körnige Speicheldrüſe und der Anfang des Darmes ſichtbar wurden. b Kieme. vb Kie-
menvene, die das Blut nach hinten, zum Herzen c führt, das im Grunde des Kiemen-
ſackes liegt. ab Kiemenarterie. a Afterdarm und After, in die Kiemenhöhle ausmündend,
ebenſo wie der Eileiter ov. i Hintere Darmſchlinge. e Der im hinteren Theile des ge-
wundenen Gehäuſes liegende Körpertheil, der den Magen, den vorderen Theil des Dar-
mes, die Leber und den Eierſtock nebſt den zu den Geſchlechtstheilen gehörigen Drüſen
enthält.]
und können meiſt willkürlich aus- und eingezogen werden. Es haben
dieſe Fühlhörner oder Tentakeln die verſchiedenſten Geſtalten, bald wie
ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die ſich wie ein Handſchuh-
finger aus- und einſtülpt, bald wie ein zugeſpitztes oder eingerolltes
Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verſchmelzung der beiden
Fühler im Nacken entſteht. Meiſt kommt nur ein Paar ſolcher Fühler
vor. Nur unſere Landſchnecken und einige Fadenſchnecken haben zu-
weilen zwei Paar. Die Taſtnerven, welche in dieſe Organe treten,
ſind verhältnißmäßig ſehr dick und das Gefühl in den Organen äußerſt
fein. Außer ihnen dienen noch öfters beſondere Mundlappen und weiche
Lippen um den Mund den Schnecken zum Taſten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |