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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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sacke; es ist an beiden Enden offen und treibt die farblose Ernäh-
rungsflüssigkeit in allen Zwischenräumen der Organe umher, ohne daß
man besondere Kanäle oder Gefäße unterscheiden könnte.

Die Fortpflanzung der Seescheiden ist besonders bei den-
jenigen Familien beobachtet worden, welche gemeinschaftliche Stöcke
bilden. Hier sieht man die mehr oder minder entwickelten Eier, welche
aus einem meist gelblichen Dotter, einem hellen Keimbläschen und einer
dicken strukturlosen Hülle bestehen, neben den Auswurfsstoffen in der
Kloake sich sammeln, wo sie oft so groß werden, daß sie eine Art
Bruchsack bilden. Der ganze Dotter spaltet sich, bildet einzelne Zellen
und bald unterscheidet man einen kugelförmigen Embryo, an dessen

[Abbildung] 267. 268 269.
[Abbildung] Fig. 267.

Eine zusammengesetzte Seescheide (Amarucium Nordmanni)
von oben gesehen in natürlicher Größe. a Gemeinschaftliche Auswurfs-
öffnungen (After) für die einzelne Thiere, welche in sternförmigen Figuren
darum herumsitzen und nur ihre Einnahmeöffnungen zeigen. Fig. 268.
Ein reifer Embryo noch im Ei. Fig. 269. Derselbe, frei im Wasser
schwimmend. In beiden Figuren bezeichnet b den Körper, c den später
abfallenden Schwanz, d die Saugnäpfe der Embryonalmasse, e noch räth-
selhafte feste Körperchen im Leibe des Embryo's.

einer Seite ein langer Schwanz herumgebogen ist. Dieser Schwanz
löst sich nach und nach ab, und der Embryo besteht nun aus einem
eiförmigen Körper, von einer glashellen Hülle, dem spätern Mantel,
umgeben, und einem langen Schwanze, in welchen hinein sich die gelbe
Dottersubstanz fortsetzt. Durch peitschenförmige Bewegungen dieses
Schwanzes schwimmt der Embryo ganz in ähnlicher Weise wie dies
von den Cercarien früher beschrieben wurde, im Wasser umher.
Nun beginnt allmählig die weitere Ausbildung der inneren Masse;

ſacke; es iſt an beiden Enden offen und treibt die farbloſe Ernäh-
rungsflüſſigkeit in allen Zwiſchenräumen der Organe umher, ohne daß
man beſondere Kanäle oder Gefäße unterſcheiden könnte.

Die Fortpflanzung der Seeſcheiden iſt beſonders bei den-
jenigen Familien beobachtet worden, welche gemeinſchaftliche Stöcke
bilden. Hier ſieht man die mehr oder minder entwickelten Eier, welche
aus einem meiſt gelblichen Dotter, einem hellen Keimbläschen und einer
dicken ſtrukturloſen Hülle beſtehen, neben den Auswurfsſtoffen in der
Kloake ſich ſammeln, wo ſie oft ſo groß werden, daß ſie eine Art
Bruchſack bilden. Der ganze Dotter ſpaltet ſich, bildet einzelne Zellen
und bald unterſcheidet man einen kugelförmigen Embryo, an deſſen

[Abbildung] 267. 268 269.
[Abbildung] Fig. 267.

Eine zuſammengeſetzte Seeſcheide (Amarucium Nordmanni)
von oben geſehen in natürlicher Größe. a Gemeinſchaftliche Auswurfs-
öffnungen (After) für die einzelne Thiere, welche in ſternförmigen Figuren
darum herumſitzen und nur ihre Einnahmeöffnungen zeigen. Fig. 268.
Ein reifer Embryo noch im Ei. Fig. 269. Derſelbe, frei im Waſſer
ſchwimmend. In beiden Figuren bezeichnet b den Körper, c den ſpäter
abfallenden Schwanz, d die Saugnäpfe der Embryonalmaſſe, e noch räth-
ſelhafte feſte Körperchen im Leibe des Embryo’s.

einer Seite ein langer Schwanz herumgebogen iſt. Dieſer Schwanz
löſt ſich nach und nach ab, und der Embryo beſteht nun aus einem
eiförmigen Körper, von einer glashellen Hülle, dem ſpätern Mantel,
umgeben, und einem langen Schwanze, in welchen hinein ſich die gelbe
Dotterſubſtanz fortſetzt. Durch peitſchenförmige Bewegungen dieſes
Schwanzes ſchwimmt der Embryo ganz in ähnlicher Weiſe wie dies
von den Cercarien früher beſchrieben wurde, im Waſſer umher.
Nun beginnt allmählig die weitere Ausbildung der inneren Maſſe;

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[263/0269] ſacke; es iſt an beiden Enden offen und treibt die farbloſe Ernäh- rungsflüſſigkeit in allen Zwiſchenräumen der Organe umher, ohne daß man beſondere Kanäle oder Gefäße unterſcheiden könnte. Die Fortpflanzung der Seeſcheiden iſt beſonders bei den- jenigen Familien beobachtet worden, welche gemeinſchaftliche Stöcke bilden. Hier ſieht man die mehr oder minder entwickelten Eier, welche aus einem meiſt gelblichen Dotter, einem hellen Keimbläschen und einer dicken ſtrukturloſen Hülle beſtehen, neben den Auswurfsſtoffen in der Kloake ſich ſammeln, wo ſie oft ſo groß werden, daß ſie eine Art Bruchſack bilden. Der ganze Dotter ſpaltet ſich, bildet einzelne Zellen und bald unterſcheidet man einen kugelförmigen Embryo, an deſſen [Abbildung 267. 268 269.] [Abbildung Fig. 267. Eine zuſammengeſetzte Seeſcheide (Amarucium Nordmanni) von oben geſehen in natürlicher Größe. a Gemeinſchaftliche Auswurfs- öffnungen (After) für die einzelne Thiere, welche in ſternförmigen Figuren darum herumſitzen und nur ihre Einnahmeöffnungen zeigen. Fig. 268. Ein reifer Embryo noch im Ei. Fig. 269. Derſelbe, frei im Waſſer ſchwimmend. In beiden Figuren bezeichnet b den Körper, c den ſpäter abfallenden Schwanz, d die Saugnäpfe der Embryonalmaſſe, e noch räth- ſelhafte feſte Körperchen im Leibe des Embryo’s.] einer Seite ein langer Schwanz herumgebogen iſt. Dieſer Schwanz löſt ſich nach und nach ab, und der Embryo beſteht nun aus einem eiförmigen Körper, von einer glashellen Hülle, dem ſpätern Mantel, umgeben, und einem langen Schwanze, in welchen hinein ſich die gelbe Dotterſubſtanz fortſetzt. Durch peitſchenförmige Bewegungen dieſes Schwanzes ſchwimmt der Embryo ganz in ähnlicher Weiſe wie dies von den Cercarien früher beſchrieben wurde, im Waſſer umher. Nun beginnt allmählig die weitere Ausbildung der inneren Maſſe;

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/269>, abgerufen am 05.12.2024.