Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.Die Entwickelung der Röhrenwürmer wurde erst in [Abbildung]
Fig. 238. 239. 240. 241. die nahe Ver-Erste Entwickelung eines Röhrenwurmes (Terebella) wandtschaft zwi- schen ihnen und den umherschwei- fenden Ringel- würmern, den Schlangen-Wür- mern, erkennen. Man fand, daß diese Jungen eine vollständige Me- tamorphose durch- machen, und daß sie im Anfange ganz auf dieselbe Weise wie die Jungen der um- herschweifenden Ringel-Würmer gebildet sind, so [Abbildung]
Fig. 242. 243. daß es schwer hält, dieselben zuWeitere Entwickelungsstufen desselben Wurmes. unterscheiden. Nach vollendetem Furchungsprozesse verwandelt sich nämlich der Dotter im Ganzen in einen fast kugelrunden Embryo, welcher dicht mit Wimperhaaren besetzt ist. Das kugelförmige Thier durchbricht nun meist die Eihülle und schwimmt frei im Wasser umher. Die Larve wird eiförmig, an dem vordern Ende sieht man zwei deutliche Augen- punkte. Die Wimpern ziehen sich zusammen und bilden un- mittelbar hinter den Augen eine Art Halskragen. Der Körper verlängert sich stets mehr, man sieht Querabtheilungen und an Die Entwickelung der Röhrenwürmer wurde erſt in [Abbildung]
Fig. 238. 239. 240. 241. die nahe Ver-Erſte Entwickelung eines Röhrenwurmes (Terebella) wandtſchaft zwi- ſchen ihnen und den umherſchwei- fenden Ringel- würmern, den Schlangen-Wür- mern, erkennen. Man fand, daß dieſe Jungen eine vollſtändige Me- tamorphoſe durch- machen, und daß ſie im Anfange ganz auf dieſelbe Weiſe wie die Jungen der um- herſchweifenden Ringel-Würmer gebildet ſind, ſo [Abbildung]
Fig. 242. 243. daß es ſchwer hält, dieſelben zuWeitere Entwickelungsſtufen deſſelben Wurmes. unterſcheiden. Nach vollendetem Furchungsprozeſſe verwandelt ſich nämlich der Dotter im Ganzen in einen faſt kugelrunden Embryo, welcher dicht mit Wimperhaaren beſetzt iſt. Das kugelförmige Thier durchbricht nun meiſt die Eihülle und ſchwimmt frei im Waſſer umher. Die Larve wird eiförmig, an dem vordern Ende ſieht man zwei deutliche Augen- punkte. Die Wimpern ziehen ſich zuſammen und bilden un- mittelbar hinter den Augen eine Art Halskragen. Der Körper verlängert ſich ſtets mehr, man ſieht Querabtheilungen und an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0239" n="233"/> <p>Die <hi rendition="#g">Entwickelung der Röhrenwürmer</hi> wurde erſt in<lb/> neueſter Zeit bekannt und ließ noch mehr als alle andern Charaktere<lb/><figure><head>Fig. 238. 239. 240. 241.</head><lb/><p>Erſte Entwickelung eines Röhrenwurmes <hi rendition="#aq">(Terebella)</hi><lb/> Fig. 238. Der reife Dotter. Fig 239. Ein Embryo,<lb/> welcher eben das Ei verlaſſen hat und mittelſt eines breiten<lb/> Wimperkranzes <hi rendition="#aq">(e)</hi> wälzend einherſchwimmt. Fig. 240. Ein<lb/> weiter gebildeter Embryo, an dem ſich ein Kopfringel, ein be-<lb/> wimperter Halsringel, ein Körperringel und der gleichfalls be-<lb/> wimperte Endringel unterſcheiden läßt. Fig. 241. Ein noch<lb/> weiter ausgebildeter Embryo, an dem man mehrere Körperrin-<lb/> gel, Augen und die Anlage des Darms unterſcheidet. <hi rendition="#aq">a</hi> Dot-<lb/> terhaut. <hi rendition="#aq">b</hi> Dotter. <hi rendition="#aq">c</hi> Kopfende. <hi rendition="#aq">d</hi> Hinterende. <hi rendition="#aq">e</hi> Bewimper-<lb/> ter Halskragen. <hi rendition="#aq">f</hi> Hinterer Wimperkranz, letztes Körperglied.<lb/><hi rendition="#aq">g</hi>′ Vorletztes Körperglied, <hi rendition="#aq">g</hi>″ Drittes Körperglied. <hi rendition="#aq">h</hi> Augen.<lb/><hi rendition="#aq">i</hi> Darm.</p></figure><lb/> die nahe Ver-<lb/> wandtſchaft zwi-<lb/> ſchen ihnen und<lb/> den umherſchwei-<lb/> fenden Ringel-<lb/> würmern, den<lb/> Schlangen-Wür-<lb/> mern, erkennen.<lb/> Man fand, daß<lb/> dieſe Jungen eine<lb/> vollſtändige Me-<lb/> tamorphoſe durch-<lb/> machen, und daß<lb/> ſie im Anfange<lb/> ganz auf dieſelbe<lb/> Weiſe wie die<lb/> Jungen der um-<lb/> herſchweifenden<lb/> Ringel-Würmer<lb/> gebildet ſind, ſo<lb/><figure xml:id="figure-0239" next="#figure-0240"><head>Fig. 242. 243.</head><lb/><p xml:id="p-0239" next="#p-0240">Weitere Entwickelungsſtufen deſſelben Wurmes.<lb/> Fig. 242. Von oben. Fig. 243. Von der<lb/> Seite geſehen. Der Darm hat ſich jetzt in einen</p></figure><lb/> daß es ſchwer hält, dieſelben zu<lb/> unterſcheiden. Nach vollendetem<lb/> Furchungsprozeſſe verwandelt ſich<lb/> nämlich der Dotter im Ganzen<lb/> in einen faſt kugelrunden Embryo,<lb/> welcher dicht mit Wimperhaaren<lb/> beſetzt iſt. Das kugelförmige<lb/> Thier durchbricht nun meiſt die<lb/> Eihülle und ſchwimmt frei im<lb/> Waſſer umher. Die Larve wird<lb/> eiförmig, an dem vordern Ende<lb/> ſieht man zwei deutliche Augen-<lb/> punkte. Die Wimpern ziehen<lb/> ſich zuſammen und bilden un-<lb/> mittelbar hinter den Augen eine<lb/> Art Halskragen. Der Körper<lb/> verlängert ſich ſtets mehr, man<lb/> ſieht Querabtheilungen und an<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0239]
Die Entwickelung der Röhrenwürmer wurde erſt in
neueſter Zeit bekannt und ließ noch mehr als alle andern Charaktere
[Abbildung Fig. 238. 239. 240. 241.
Erſte Entwickelung eines Röhrenwurmes (Terebella)
Fig. 238. Der reife Dotter. Fig 239. Ein Embryo,
welcher eben das Ei verlaſſen hat und mittelſt eines breiten
Wimperkranzes (e) wälzend einherſchwimmt. Fig. 240. Ein
weiter gebildeter Embryo, an dem ſich ein Kopfringel, ein be-
wimperter Halsringel, ein Körperringel und der gleichfalls be-
wimperte Endringel unterſcheiden läßt. Fig. 241. Ein noch
weiter ausgebildeter Embryo, an dem man mehrere Körperrin-
gel, Augen und die Anlage des Darms unterſcheidet. a Dot-
terhaut. b Dotter. c Kopfende. d Hinterende. e Bewimper-
ter Halskragen. f Hinterer Wimperkranz, letztes Körperglied.
g′ Vorletztes Körperglied, g″ Drittes Körperglied. h Augen.
i Darm.]
die nahe Ver-
wandtſchaft zwi-
ſchen ihnen und
den umherſchwei-
fenden Ringel-
würmern, den
Schlangen-Wür-
mern, erkennen.
Man fand, daß
dieſe Jungen eine
vollſtändige Me-
tamorphoſe durch-
machen, und daß
ſie im Anfange
ganz auf dieſelbe
Weiſe wie die
Jungen der um-
herſchweifenden
Ringel-Würmer
gebildet ſind, ſo
[Abbildung Fig. 242. 243.
Weitere Entwickelungsſtufen deſſelben Wurmes.
Fig. 242. Von oben. Fig. 243. Von der
Seite geſehen. Der Darm hat ſich jetzt in einen]
daß es ſchwer hält, dieſelben zu
unterſcheiden. Nach vollendetem
Furchungsprozeſſe verwandelt ſich
nämlich der Dotter im Ganzen
in einen faſt kugelrunden Embryo,
welcher dicht mit Wimperhaaren
beſetzt iſt. Das kugelförmige
Thier durchbricht nun meiſt die
Eihülle und ſchwimmt frei im
Waſſer umher. Die Larve wird
eiförmig, an dem vordern Ende
ſieht man zwei deutliche Augen-
punkte. Die Wimpern ziehen
ſich zuſammen und bilden un-
mittelbar hinter den Augen eine
Art Halskragen. Der Körper
verlängert ſich ſtets mehr, man
ſieht Querabtheilungen und an
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |