Vogt, Gottlob Heinrich: Kurtzes Bedencken Von denen Acten-maeßigen Relationen Wegen derer Vampiren, Oder Menschen- Und Vieh-Aussaugern, Ingleichen Uber das davon in Leipzig herausgekommene Raisonnement Vom Welt-Geiste. Leipzig, 1732.also beruffenen Weibs-Person, trauen darff, welche francement gestehet, was mit ihr vorgangen, nehmlich daß sie wunderliche Erscheinungen gehabt, Blut geschwitzet, ihr auch das Blut aus denen Wunden gesauget worden, der wird leichte zugestehen, daß es auf eine dergleichen Manier geschehen sey und mir also beystimmen. Besiehe von dergleichen Sachen Hildebrands magiam naturalem, und die, so ex professo von der Sympathie geschrieben haben. Wie man denn Bücher hat, daraus man allerdings dergleichen Bosheit beweisen kan. Aber GOTT behüte uns davor. Dieses ist also die Kurtze Entscheidung, was man von denen Vampiren zu halten, und führet genauer zum Licht, als der Welt-Geist. Gesetzt aber, es wäre ein Welt-Geist schuld, wäre er iedennoch dieser meiner Meynung nicht zuwider, und müste hiedurch erwiesen werden. Zum Endschluß will ich noch die Gelegenheit anführen, wie dieser Welt-Geist bekannt worden. Paracelsus gedencket dessen zu vielen also beruffenen Weibs-Person, trauen darff, welche françement gestehet, was mit ihr vorgangen, nehmlich daß sie wunderliche Erscheinungen gehabt, Blut geschwitzet, ihr auch das Blut aus denen Wunden gesauget worden, der wird leichte zugestehen, daß es auf eine dergleichen Manier geschehen sey und mir also beystimmen. Besiehe von dergleichen Sachen Hildebrands magiam naturalem, und die, so ex professo von der Sympathie geschrieben haben. Wie man denn Bücher hat, daraus man allerdings dergleichen Bosheit beweisen kan. Aber GOTT behüte uns davor. Dieses ist also die Kurtze Entscheidung, was man von denen Vampiren zu halten, und führet genauer zum Licht, als der Welt-Geist. Gesetzt aber, es wäre ein Welt-Geist schuld, wäre er iedennoch dieser meiner Meynung nicht zuwider, und müste hiedurch erwiesen werden. Zum Endschluß will ich noch die Gelegenheit anführen, wie dieser Welt-Geist bekannt worden. Paracelsus gedencket dessen zu vielen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="[12]"/> also beruffenen Weibs-Person, trauen darff, welche <hi rendition="#aq">françement</hi> gestehet, was mit ihr vorgangen, nehmlich daß sie wunderliche Erscheinungen gehabt, Blut geschwitzet, ihr auch das Blut aus denen Wunden gesauget worden, der wird leichte zugestehen, daß es auf eine dergleichen Manier geschehen sey und mir also beystimmen. Besiehe von dergleichen Sachen Hildebrands <hi rendition="#aq">magiam naturalem</hi>, und die, so <hi rendition="#aq">ex professo</hi> von der <hi rendition="#aq">Sympathie</hi> geschrieben haben. Wie man denn Bücher hat, daraus man allerdings dergleichen Bosheit beweisen kan. Aber GOTT behüte uns davor.</p> <p>Dieses ist also die Kurtze Entscheidung, was man von denen <hi rendition="#aq">Vampi</hi>ren zu halten, und führet genauer zum Licht, als der Welt-Geist.</p> <p>Gesetzt aber, es wäre ein Welt-Geist schuld, wäre er iedennoch dieser meiner Meynung nicht zuwider, und müste hiedurch erwiesen werden.</p> <p>Zum Endschluß will ich noch die Gelegenheit anführen, wie dieser Welt-Geist bekannt worden. <hi rendition="#aq">Paracelsus</hi> gedencket dessen zu vielen </p> </div> </body> </text> </TEI> [[12]/0014]
also beruffenen Weibs-Person, trauen darff, welche françement gestehet, was mit ihr vorgangen, nehmlich daß sie wunderliche Erscheinungen gehabt, Blut geschwitzet, ihr auch das Blut aus denen Wunden gesauget worden, der wird leichte zugestehen, daß es auf eine dergleichen Manier geschehen sey und mir also beystimmen. Besiehe von dergleichen Sachen Hildebrands magiam naturalem, und die, so ex professo von der Sympathie geschrieben haben. Wie man denn Bücher hat, daraus man allerdings dergleichen Bosheit beweisen kan. Aber GOTT behüte uns davor.
Dieses ist also die Kurtze Entscheidung, was man von denen Vampiren zu halten, und führet genauer zum Licht, als der Welt-Geist.
Gesetzt aber, es wäre ein Welt-Geist schuld, wäre er iedennoch dieser meiner Meynung nicht zuwider, und müste hiedurch erwiesen werden.
Zum Endschluß will ich noch die Gelegenheit anführen, wie dieser Welt-Geist bekannt worden. Paracelsus gedencket dessen zu vielen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |