Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879.An die Felsennadeln ihn spießen, oder halbzerfetzt Zu Thal ihn schleudern werden. Er sieht's und schießt hindurch. Steil, kerzengrad', dem Pfeile gleich, Von straffer Sehne stracks emporgeschnellt. Schon schwebt er über der schwarzen Wand Im Blau, im strahlenden Aethermeer, Er schaut der Sonn' in's blitzende Flammenauge, Er schaut hinab und spricht: Nun mag es regnen! Zerfetzt! Am Boden! Was jetzt, wie weiter? Erst nicht verzagen! Arbeiten! Gutes thun, wirken Das Ueberschnappen der Stimme, das war das An die Felſennadeln ihn ſpießen, oder halbzerfetzt Zu Thal ihn ſchleudern werden. Er ſieht's und ſchießt hindurch. Steil, kerzengrad', dem Pfeile gleich, Von ſtraffer Sehne ſtracks emporgeſchnellt. Schon ſchwebt er über der ſchwarzen Wand Im Blau, im ſtrahlenden Aethermeer, Er ſchaut der Sonn' in's blitzende Flammenauge, Er ſchaut hinab und ſpricht: Nun mag es regnen! Zerfetzt! Am Boden! Was jetzt, wie weiter? Erſt nicht verzagen! Arbeiten! Gutes thun, wirken Das Ueberſchnappen der Stimme, das war das <TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0325" n="312"/> <lg n="2"> <l>An die Felſennadeln ihn ſpießen, oder halbzerfetzt</l><lb/> <l>Zu Thal ihn ſchleudern werden.</l><lb/> <l>Er ſieht's und ſchießt hindurch.</l><lb/> <l>Steil, kerzengrad', dem Pfeile gleich,</l><lb/> <l>Von ſtraffer Sehne ſtracks emporgeſchnellt.</l><lb/> <l>Schon ſchwebt er über der ſchwarzen Wand</l><lb/> <l>Im Blau, im ſtrahlenden Aethermeer,</l><lb/> <l>Er ſchaut der Sonn' in's blitzende Flammenauge,</l><lb/> <l>Er ſchaut hinab und ſpricht:</l><lb/> <l>Nun mag es regnen!</l><lb/> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Zerfetzt! Am Boden! Was jetzt, wie weiter?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Erſt nicht verzagen! Arbeiten! Gutes thun, wirken<lb/> ohne Amt, Vereine für Wohlthätigkeit, — Erziehung<lb/> Verwahrloster. — Für mich meine Bücher, hab' nun<lb/> Zeit. Schreiben — halt! an die Pfahldorfgeſchichte!<lb/> — gleich aufnehmen! Fortreiſen, noch einige Samm¬<lb/> lungen ſehen von Ausgegrabnem aus der Pfahlzeit —<lb/> Studien machen. — Man nimmt an, es ſeien Kelten —</p><lb/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Das Ueberſchnappen der Stimme, das war das<lb/> Aergſte, das ſcheusliche Auslachen. Alles Andere er¬<lb/> trüg' ich eher. Teufel!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [312/0325]
An die Felſennadeln ihn ſpießen, oder halbzerfetzt
Zu Thal ihn ſchleudern werden.
Er ſieht's und ſchießt hindurch.
Steil, kerzengrad', dem Pfeile gleich,
Von ſtraffer Sehne ſtracks emporgeſchnellt.
Schon ſchwebt er über der ſchwarzen Wand
Im Blau, im ſtrahlenden Aethermeer,
Er ſchaut der Sonn' in's blitzende Flammenauge,
Er ſchaut hinab und ſpricht:
Nun mag es regnen!
Zerfetzt! Am Boden! Was jetzt, wie weiter?
Erſt nicht verzagen! Arbeiten! Gutes thun, wirken
ohne Amt, Vereine für Wohlthätigkeit, — Erziehung
Verwahrloster. — Für mich meine Bücher, hab' nun
Zeit. Schreiben — halt! an die Pfahldorfgeſchichte!
— gleich aufnehmen! Fortreiſen, noch einige Samm¬
lungen ſehen von Ausgegrabnem aus der Pfahlzeit —
Studien machen. — Man nimmt an, es ſeien Kelten —
Das Ueberſchnappen der Stimme, das war das
Aergſte, das ſcheusliche Auslachen. Alles Andere er¬
trüg' ich eher. Teufel!
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