die jungen Leute weg, die ihr die Hände fassen und tätscheln -- nur ein Moment -- war das väterlicher Lehrerblick? War das dankbar töchterlicher Blick der Schülerin? -- Nicht, als wollten sie sich sagen: nippt ihr immerhin, ihr Fliegen, -- wir Zwei -- ? -- Nein, fort mit dem Gedanken, fort! Er kommt aus der Hölle!
Heut' bringt der Arnhelm das Bändchen lyrische. Bekommt einen Kuß. Kuß doch zu lang für bloß ornamentalen Kuß! Sie merkt mir etwas an, da geht der Spott wieder los.
Die Nagelschmiedin.
Was klopfet, was schmiedet das reizende Weib? Zum Ambos gebeuget den schlanken Leib Einen zierlichen Hammer sie schwinget; Dunkle und helle, Süße und grelle Lieder zum Takt sie singet.
Das Feuer, es sprühet in blutrothem Schein, Mitunter wohl spritzet sie Wasser hinein, Doch schnelle zum Blasebalg wieder Hebt sie das linke Füßchen und flinke Tritt sie ihn auf und nieder.
die jungen Leute weg, die ihr die Hände faſſen und tätſcheln — nur ein Moment — war das väterlicher Lehrerblick? War das dankbar töchterlicher Blick der Schülerin? — Nicht, als wollten ſie ſich ſagen: nippt ihr immerhin, ihr Fliegen, — wir Zwei — ? — Nein, fort mit dem Gedanken, fort! Er kommt aus der Hölle!
Heut' bringt der Arnhelm das Bändchen lyriſche. Bekommt einen Kuß. Kuß doch zu lang für bloß ornamentalen Kuß! Sie merkt mir etwas an, da geht der Spott wieder los.
Die Nagelſchmiedin.
Was klopfet, was ſchmiedet das reizende Weib? Zum Ambos gebeuget den ſchlanken Leib Einen zierlichen Hammer ſie ſchwinget; Dunkle und helle, Süße und grelle Lieder zum Takt ſie ſinget.
Das Feuer, es ſprühet in blutrothem Schein, Mitunter wohl ſpritzet ſie Waſſer hinein, Doch ſchnelle zum Blaſebalg wieder Hebt ſie das linke Füßchen und flinke Tritt ſie ihn auf und nieder.
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die jungen Leute weg, die ihr die Hände faſſen und
tätſcheln — nur ein Moment — war das väterlicher
Lehrerblick? War das dankbar töchterlicher Blick der
Schülerin? — Nicht, als wollten ſie ſich ſagen: nippt
ihr immerhin, ihr Fliegen, — wir Zwei — ? —
Nein, fort mit dem Gedanken, fort! Er kommt aus
der Hölle!
Heut' bringt der Arnhelm das Bändchen lyriſche.
Bekommt einen Kuß. Kuß doch zu lang für bloß
ornamentalen Kuß! Sie merkt mir etwas an, da geht
der Spott wieder los.
Die Nagelſchmiedin.
Was klopfet, was ſchmiedet das reizende Weib?
Zum Ambos gebeuget den ſchlanken Leib
Einen zierlichen Hammer ſie ſchwinget;
Dunkle und helle,
Süße und grelle
Lieder zum Takt ſie ſinget.
Das Feuer, es ſprühet in blutrothem Schein,
Mitunter wohl ſpritzet ſie Waſſer hinein,
Doch ſchnelle zum Blaſebalg wieder
Hebt ſie das linke
Füßchen und flinke
Tritt ſie ihn auf und nieder.
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch02_1879/179>, abgerufen am 16.02.2025.
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