Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879."So beschlossen in der Gemeinde Robanus und Gemeinderath: Dyfuwal. Morbihan. Avagddu. Gueyrydd. Gwrtheyrn. Galgak." Angus, Druide, Pfarrer. Die Vorleserin verstärkte jetzt ihre Stimme und "Fest steht Stabspruch:
Sterbe Frevler! Steche, schlitze Scharfe Schneide Langen Leibschnitt, Daß man Lung und Herz und Leber Zukunftkündend, Zeichenbringend Zucken sehe! Züngle, Flamme! Zische, zehre Ihn zu Asche! Wehe! Wehe! Wehe!" „So beſchloſſen in der Gemeinde Robanus und Gemeinderath: Dyfuwal. Morbihan. Avagddu. Gueyrydd. Gwrtheyrn. Galgak.“ Angus, Druide, Pfarrer. Die Vorleſerin verſtärkte jetzt ihre Stimme und „Feſt ſteht Stabſpruch:
Sterbe Frevler! Steche, ſchlitze Scharfe Schneide Langen Leibſchnitt, Daß man Lung und Herz und Leber Zukunftkündend, Zeichenbringend Zucken ſehe! Züngle, Flamme! Ziſche, zehre Ihn zu Aſche! Wehe! Wehe! Wehe!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0404" n="389"/> <p>„So beſchloſſen in der Gemeinde Robanus und<lb/> gezeichnet mit Blut des Böckleins.</p><lb/> <p>Gemeinderath:</p><lb/> <list> <item> <p>Dyfuwal.</p><lb/> <p>Morbihan.</p><lb/> <p>Avagddu.</p><lb/> <p>Gueyrydd.</p><lb/> <p>Gwrtheyrn.</p><lb/> <p>Galgak.“</p><lb/> </item> </list> <p>Angus, Druide,</p><lb/> <p>Pfarrer.</p><lb/> <p>Die Vorleſerin verſtärkte jetzt ihre Stimme und<lb/> gieng in einen andern Ton über, denn ſie gelangte<lb/> an die poetiſche Faſſung des Urtheils, die nach da¬<lb/> maliger Sitte und Geſetz der proſaiſchen folgen mußte.<lb/> Die Anſtrengung trieb ihre Stimme in die Höhe, laut<lb/> und grell wie ein krächzender Nachtvogel kreiſchte ſie<lb/> in geſangartig gezogenen Tönen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„Feſt ſteht Stabſpruch:</l><lb/> <l>Sterbe Frevler!</l><lb/> <l>Steche, ſchlitze</l><lb/> <l>Scharfe Schneide</l><lb/> <l>Langen Leibſchnitt,</l><lb/> <l>Daß man Lung und</l><lb/> <l>Herz und Leber</l><lb/> <l>Zukunftkündend,</l><lb/> <l>Zeichenbringend</l><lb/> <l>Zucken ſehe!</l><lb/> <l>Züngle, Flamme!</l><lb/> <l>Ziſche, zehre</l><lb/> <l>Ihn zu Aſche!</l><lb/> <l>Wehe! Wehe! Wehe!“</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [389/0404]
„So beſchloſſen in der Gemeinde Robanus und
gezeichnet mit Blut des Böckleins.
Gemeinderath:
Dyfuwal.
Morbihan.
Avagddu.
Gueyrydd.
Gwrtheyrn.
Galgak.“
Angus, Druide,
Pfarrer.
Die Vorleſerin verſtärkte jetzt ihre Stimme und
gieng in einen andern Ton über, denn ſie gelangte
an die poetiſche Faſſung des Urtheils, die nach da¬
maliger Sitte und Geſetz der proſaiſchen folgen mußte.
Die Anſtrengung trieb ihre Stimme in die Höhe, laut
und grell wie ein krächzender Nachtvogel kreiſchte ſie
in geſangartig gezogenen Tönen:
„Feſt ſteht Stabſpruch:
Sterbe Frevler!
Steche, ſchlitze
Scharfe Schneide
Langen Leibſchnitt,
Daß man Lung und
Herz und Leber
Zukunftkündend,
Zeichenbringend
Zucken ſehe!
Züngle, Flamme!
Ziſche, zehre
Ihn zu Aſche!
Wehe! Wehe! Wehe!“
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