Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879.Nach einer Pause sagte, leicht zum Ja bekehrt, der Alpin hielt Axt und Dolch hin, ungern allerdings, "Gieb, o Grippo, Alter Rohrmolch, Das; der Horndolch Sicher steche! Gieb, o Grippo, Urweltsschlammwurm, Daß im Kampfsturm Axt nicht breche! Gieb, o Grippo, Lurch im Urstrupp, Daß Hirnstockschnupp Feind's Kraft schwäche! "Und nun zeuch hin, mein Sohn, und schlag' und Alpin trat seinen Gang an. Er war schon einige Nach einer Pauſe ſagte, leicht zum Ja bekehrt, der Alpin hielt Axt und Dolch hin, ungern allerdings, „Gieb, o Grippo, Alter Rohrmolch, Das; der Horndolch Sicher ſteche! Gieb, o Grippo, Urweltsſchlammwurm, Daß im Kampfſturm Axt nicht breche! Gieb, o Grippo, Lurch im Urſtrupp, Daß Hirnſtockſchnupp Feind's Kraft ſchwäche! „Und nun zeuch hin, mein Sohn, und ſchlag' und Alpin trat ſeinen Gang an. Er war ſchon einige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0247" n="234"/> <p>Nach einer Pauſe ſagte, leicht zum Ja bekehrt, der<lb/> Druide: „Es ſei! Biete deine Waffen!“</p><lb/> <p>Alpin hielt Axt und Dolch hin, ungern allerdings,<lb/> denn, was er vorhatte, das meinte er doch eigentlich<lb/> nicht in dem Sinn, in welchem ſeine Waffen nun ein¬<lb/> geſegnet werden ſollten. Der Prieſter beſchrieb das<lb/> Schlangenzeichen Grippo's in die Luft und ſprach halb¬<lb/> ſingend in hohldumpfem Beſchwörerton:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>„Gieb, o</l><lb/> <l>Grippo,</l><lb/> <l>Alter Rohrmolch,</l><lb/> <l>Das; der Horndolch</l><lb/> <l>Sicher ſteche!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Gieb, o</l><lb/> <l>Grippo,</l><lb/> <l>Urweltsſchlammwurm,</l><lb/> <l>Daß im Kampfſturm</l><lb/> <l>Axt nicht breche!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Gieb, o</l><lb/> <l>Grippo,</l><lb/> <l>Lurch im Urſtrupp,</l><lb/> <l>Daß Hirnſtockſchnupp</l><lb/> <l>Feind's Kraft ſchwäche!</l><lb/> </lg> </lg> <p>„Und nun zeuch hin, mein Sohn, und ſchlag' und<lb/> ſtoß' zu in Gottes Namen!“ ſchloß der Prieſter.</p><lb/> <p>Alpin trat ſeinen Gang an. Er war ſchon einige<lb/> Schritte entfernt, als ihm Angus nachrief, er ſolle erſt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [234/0247]
Nach einer Pauſe ſagte, leicht zum Ja bekehrt, der
Druide: „Es ſei! Biete deine Waffen!“
Alpin hielt Axt und Dolch hin, ungern allerdings,
denn, was er vorhatte, das meinte er doch eigentlich
nicht in dem Sinn, in welchem ſeine Waffen nun ein¬
geſegnet werden ſollten. Der Prieſter beſchrieb das
Schlangenzeichen Grippo's in die Luft und ſprach halb¬
ſingend in hohldumpfem Beſchwörerton:
„Gieb, o
Grippo,
Alter Rohrmolch,
Das; der Horndolch
Sicher ſteche!
Gieb, o
Grippo,
Urweltsſchlammwurm,
Daß im Kampfſturm
Axt nicht breche!
Gieb, o
Grippo,
Lurch im Urſtrupp,
Daß Hirnſtockſchnupp
Feind's Kraft ſchwäche!
„Und nun zeuch hin, mein Sohn, und ſchlag' und
ſtoß' zu in Gottes Namen!“ ſchloß der Prieſter.
Alpin trat ſeinen Gang an. Er war ſchon einige
Schritte entfernt, als ihm Angus nachrief, er ſolle erſt
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