einem Brodlaib auch gesottene Eier, Butter, Honig und ein Bärenschinken, ein Theil des Thieres, welches Alpin kürzlich in so muthigem Kampfe getödtet hat. Sie ist in dem Moment eingetreten, wo Arthur dem Druiden das Messer hinbeut, und die ehrsame Schaffnerin findet es passend, ohne Zögern und mit scharfem Tone zu bemerken: "Dieß ist auch wieder so eine von den gefähr¬ lichen Neuerungen. Soll denn alles gute Alte zu Grunde gehen?" Der Druide striech sich verlegen seinen mit Grau durchschossenen Bart, Widersprechendes gieng in ihm vor: er schämte sich des Pantoffels, dessen Herr¬ schaft die kecke Einmischung so klärlich an den Tag legte, die Waffen gefielen ihm eigentlich und noch mehr das hübsche Messer, zugleich aber mußte er im Innern der Hauserin Recht geben, denn von Anfang an, beim Anblick der Waffen schon, hatte ihm so etwas vorgeschwebt, wie es die vorlaute Alte nun in Worte faßte. Diese ergriff jetzt ein sauberes, glattes Holzmesser, trennte damit ein Stück von der Butterform ab und lobte die guten alten Werkzeuge. Arthur hatte schon vorher den Schinken in's Auge gefaßt; er war ange¬ schnitten oder vielmehr angemeißelt, was wir ja be¬ reits kennen; man sah deutlich die rohen einzelnen Eingriffe des unzureichenden Werkzeugs und zum Ueber¬ fluß lag ein solches daneben. Arthur trat hinzu und schnitt mit sicherem Druck und Zug seines Erzmessers eine dünne Scheibe des röthlichen Fleisches herunter.
einem Brodlaib auch geſottene Eier, Butter, Honig und ein Bärenſchinken, ein Theil des Thieres, welches Alpin kürzlich in ſo muthigem Kampfe getödtet hat. Sie iſt in dem Moment eingetreten, wo Arthur dem Druiden das Meſſer hinbeut, und die ehrſame Schaffnerin findet es paſſend, ohne Zögern und mit ſcharfem Tone zu bemerken: „Dieß iſt auch wieder ſo eine von den gefähr¬ lichen Neuerungen. Soll denn alles gute Alte zu Grunde gehen?“ Der Druide ſtriech ſich verlegen ſeinen mit Grau durchſchoſſenen Bart, Widerſprechendes gieng in ihm vor: er ſchämte ſich des Pantoffels, deſſen Herr¬ ſchaft die kecke Einmiſchung ſo klärlich an den Tag legte, die Waffen gefielen ihm eigentlich und noch mehr das hübſche Meſſer, zugleich aber mußte er im Innern der Hauſerin Recht geben, denn von Anfang an, beim Anblick der Waffen ſchon, hatte ihm ſo etwas vorgeſchwebt, wie es die vorlaute Alte nun in Worte faßte. Dieſe ergriff jetzt ein ſauberes, glattes Holzmeſſer, trennte damit ein Stück von der Butterform ab und lobte die guten alten Werkzeuge. Arthur hatte ſchon vorher den Schinken in's Auge gefaßt; er war ange¬ ſchnitten oder vielmehr angemeißelt, was wir ja be¬ reits kennen; man ſah deutlich die rohen einzelnen Eingriffe des unzureichenden Werkzeugs und zum Ueber¬ fluß lag ein ſolches daneben. Arthur trat hinzu und ſchnitt mit ſicherem Druck und Zug ſeines Erzmeſſers eine dünne Scheibe des röthlichen Fleiſches herunter.
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einem Brodlaib auch geſottene Eier, Butter, Honig
und ein Bärenſchinken, ein Theil des Thieres, welches
Alpin kürzlich in ſo muthigem Kampfe getödtet hat. Sie
iſt in dem Moment eingetreten, wo Arthur dem Druiden
das Meſſer hinbeut, und die ehrſame Schaffnerin findet
es paſſend, ohne Zögern und mit ſcharfem Tone zu
bemerken: „Dieß iſt auch wieder ſo eine von den gefähr¬
lichen Neuerungen. Soll denn alles gute Alte zu Grunde
gehen?“ Der Druide ſtriech ſich verlegen ſeinen mit
Grau durchſchoſſenen Bart, Widerſprechendes gieng in
ihm vor: er ſchämte ſich des Pantoffels, deſſen Herr¬
ſchaft die kecke Einmiſchung ſo klärlich an den Tag
legte, die Waffen gefielen ihm eigentlich und noch
mehr das hübſche Meſſer, zugleich aber mußte er im
Innern der Hauſerin Recht geben, denn von Anfang
an, beim Anblick der Waffen ſchon, hatte ihm ſo etwas
vorgeſchwebt, wie es die vorlaute Alte nun in Worte
faßte. Dieſe ergriff jetzt ein ſauberes, glattes Holzmeſſer,
trennte damit ein Stück von der Butterform ab und
lobte die guten alten Werkzeuge. Arthur hatte ſchon
vorher den Schinken in's Auge gefaßt; er war ange¬
ſchnitten oder vielmehr angemeißelt, was wir ja be¬
reits kennen; man ſah deutlich die rohen einzelnen
Eingriffe des unzureichenden Werkzeugs und zum Ueber¬
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/176>, abgerufen am 04.12.2024.
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