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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Dreizehnte Vorlesung.
vornehmen, aber im Feineren ist es durchaus nicht möglich.
Man sieht, wenn man die Oberfläche irgend eines Theiles der
Ventrikel bei stärkerer Vergrösserung einstellt, zunächst an
der Oberfläche ein bald mehr, bald weniger gut erhaltenes
Epithel (Fig. 94, E.). Im günstigsten Falle sieht man ein Cylin-
der-Epithel mit Cilien, welches sich durch die ganze Ausdeh-
dehnung der Höhle des Rückenmarkes (Centralkanal) und des
Hirnes (Ventrikel) erstreckt. Unter dieser Lage folgt eine
bald mehr, bald weniger reine Schicht von bindegewebsartiger
Struktur, welche auf den ersten Blick gegen die Tiefe hin al-
lerdings scharf abgesetzt erscheint, denn schon mit blossem
Auge, namentlich nach Behandlung mit Essigsäure, sieht man
sehr deutlich eine äussere, graue und durchscheinende Lage,
während die tiefere Schicht weiss aussieht. Dies weisse Aus-
[Abbildung] Fig. 94.
[Abbildung] Fig. 94.

Ependyma ventriculorum und Neuroglia vom Boden des
vierten Hirnventrikels. E Epithel, N Nervenfasern. Dazwischen der freie
Theil der Neuroglia mit zahlreichen Bindegewebszellen und Kernen, bei
v ein Gefass, im Uebrigen zahlreiche Corpora amylacea, welche bei ca
noch isolirt dargestellt sind. Vergr. 300.

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vornehmen, aber im Feineren ist es durchaus nicht möglich.
Man sieht, wenn man die Oberfläche irgend eines Theiles der
Ventrikel bei stärkerer Vergrösserung einstellt, zunächst an
der Oberfläche ein bald mehr, bald weniger gut erhaltenes
Epithel (Fig. 94, E.). Im günstigsten Falle sieht man ein Cylin-
der-Epithel mit Cilien, welches sich durch die ganze Ausdeh-
dehnung der Höhle des Rückenmarkes (Centralkanal) und des
Hirnes (Ventrikel) erstreckt. Unter dieser Lage folgt eine
bald mehr, bald weniger reine Schicht von bindegewebsartiger
Struktur, welche auf den ersten Blick gegen die Tiefe hin al-
lerdings scharf abgesetzt erscheint, denn schon mit blossem
Auge, namentlich nach Behandlung mit Essigsäure, sieht man
sehr deutlich eine äussere, graue und durchscheinende Lage,
während die tiefere Schicht weiss aussieht. Dies weisse Aus-
[Abbildung] Fig. 94.
[Abbildung] Fig. 94.

Ependyma ventriculorum und Neuroglia vom Boden des
vierten Hirnventrikels. E Epithel, N Nervenfasern. Dazwischen der freie
Theil der Neuroglia mit zahlreichen Bindegewebszellen und Kernen, bei
v ein Gefass, im Uebrigen zahlreiche Corpora amylacea, welche bei ca
noch isolirt dargestellt sind. Vergr. 300.

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[248/0270] Dreizehnte Vorlesung. vornehmen, aber im Feineren ist es durchaus nicht möglich. Man sieht, wenn man die Oberfläche irgend eines Theiles der Ventrikel bei stärkerer Vergrösserung einstellt, zunächst an der Oberfläche ein bald mehr, bald weniger gut erhaltenes Epithel (Fig. 94, E.). Im günstigsten Falle sieht man ein Cylin- der-Epithel mit Cilien, welches sich durch die ganze Ausdeh- dehnung der Höhle des Rückenmarkes (Centralkanal) und des Hirnes (Ventrikel) erstreckt. Unter dieser Lage folgt eine bald mehr, bald weniger reine Schicht von bindegewebsartiger Struktur, welche auf den ersten Blick gegen die Tiefe hin al- lerdings scharf abgesetzt erscheint, denn schon mit blossem Auge, namentlich nach Behandlung mit Essigsäure, sieht man sehr deutlich eine äussere, graue und durchscheinende Lage, während die tiefere Schicht weiss aussieht. Dies weisse Aus- [Abbildung Fig. 94.] [Abbildung Fig. 94. Ependyma ventriculorum und Neuroglia vom Boden des vierten Hirnventrikels. E Epithel, N Nervenfasern. Dazwischen der freie Theil der Neuroglia mit zahlreichen Bindegewebszellen und Kernen, bei v ein Gefass, im Uebrigen zahlreiche Corpora amylacea, welche bei ca noch isolirt dargestellt sind. Vergr. 300.]

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/270>, abgerufen am 24.11.2024.