wirklich auch im Rückenmarke vorkommen, und dass daher das Rückenmark nicht einen einfachen und nothwendigen Gegen- satz darstellt zu dem Grenzstrang.
Betrachten wir das Rückenmark etwas genauer, das für die Zusammenordnung eines wirklichen Centralorgans im eng- sten Sinne des Wortes den klarsten Ausdruck darstellt, so fin- den wir überall in der grauen Substanz (den Hörnern) dessel- ben und zwar fast auf jedem Querschnitte verschiedenartige Ganglien. Jacubowitsch hat, und ich glaube, dass er darin Recht hat, drei verschiedene Formen unterschieden, von denen er die eine geradezu motorisch, die andere sensitiv, die dritte sympathisch nennt. Diese liegen gewöhnlich in getrennten Gruppen.
Ich werde darauf bei weiterer Besprechung des Rücken- markes zurückkommen; hier wollte ich zunächst nur die For- men der Ganglienzellen besprechen. Die sogenannten unipo- laren Formen werden, je genauer man untersucht, immer sel- tener. In den Centralapparaten besitzen die meisten Zellen mindestens zwei Fortsätze, sehr viele sind multipolar oder ge- nauer vielästig (polyklon). Eine multipolare Zelle stellt ein Gebilde dar, welches einen grossen Kern, einen körnigen In- halt, und, wenn es besonders gross ist, einen Pigmentfleck hat und welches nach verschiedenen Richtungen hin mit Ausläu- fern versehen ist. Diese Ausläufer theilen sich häufig reiser- förmig, und so beginnt schon das Verhältniss, welches ich vor- her besprach (S. 227), dass von einem Punkte aus ganze Massen von Fäden oder Fasern ausgehen, ein Verhältniss, welches darauf hindeutet, dass zwar von Anfang an je nach Umständen diese oder jene Bahn benutzt werden kann, dass aber innerhalb einer bestimmten Bahn gegen die Peripherie hin die Wirkung auf die ganze Verästelung sich gleichmässig fortsetzen muss. Diese multipolaren Formen (Fig. 89, A.) sind meist verhältnissmässig gross und liegen an denjenigen Theilen angehäuft, welche den motorischen Einrichtungen entsprechen; man kann sie deshalb kurzweg mit Jacubowitsch als moto- rische Zellen bezeichnen.
Formen der Ganglienzellen.
wirklich auch im Rückenmarke vorkommen, und dass daher das Rückenmark nicht einen einfachen und nothwendigen Gegen- satz darstellt zu dem Grenzstrang.
Betrachten wir das Rückenmark etwas genauer, das für die Zusammenordnung eines wirklichen Centralorgans im eng- sten Sinne des Wortes den klarsten Ausdruck darstellt, so fin- den wir überall in der grauen Substanz (den Hörnern) dessel- ben und zwar fast auf jedem Querschnitte verschiedenartige Ganglien. Jacubowitsch hat, und ich glaube, dass er darin Recht hat, drei verschiedene Formen unterschieden, von denen er die eine geradezu motorisch, die andere sensitiv, die dritte sympathisch nennt. Diese liegen gewöhnlich in getrennten Gruppen.
Ich werde darauf bei weiterer Besprechung des Rücken- markes zurückkommen; hier wollte ich zunächst nur die For- men der Ganglienzellen besprechen. Die sogenannten unipo- laren Formen werden, je genauer man untersucht, immer sel- tener. In den Centralapparaten besitzen die meisten Zellen mindestens zwei Fortsätze, sehr viele sind multipolar oder ge- nauer vielästig (polyklon). Eine multipolare Zelle stellt ein Gebilde dar, welches einen grossen Kern, einen körnigen In- halt, und, wenn es besonders gross ist, einen Pigmentfleck hat und welches nach verschiedenen Richtungen hin mit Ausläu- fern versehen ist. Diese Ausläufer theilen sich häufig reiser- förmig, und so beginnt schon das Verhältniss, welches ich vor- her besprach (S. 227), dass von einem Punkte aus ganze Massen von Fäden oder Fasern ausgehen, ein Verhältniss, welches darauf hindeutet, dass zwar von Anfang an je nach Umständen diese oder jene Bahn benutzt werden kann, dass aber innerhalb einer bestimmten Bahn gegen die Peripherie hin die Wirkung auf die ganze Verästelung sich gleichmässig fortsetzen muss. Diese multipolaren Formen (Fig. 89, A.) sind meist verhältnissmässig gross und liegen an denjenigen Theilen angehäuft, welche den motorischen Einrichtungen entsprechen; man kann sie deshalb kurzweg mit Jacubowitsch als moto- rische Zellen bezeichnen.
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Formen der Ganglienzellen.
wirklich auch im Rückenmarke vorkommen, und dass daher das
Rückenmark nicht einen einfachen und nothwendigen Gegen-
satz darstellt zu dem Grenzstrang.
Betrachten wir das Rückenmark etwas genauer, das für
die Zusammenordnung eines wirklichen Centralorgans im eng-
sten Sinne des Wortes den klarsten Ausdruck darstellt, so fin-
den wir überall in der grauen Substanz (den Hörnern) dessel-
ben und zwar fast auf jedem Querschnitte verschiedenartige
Ganglien. Jacubowitsch hat, und ich glaube, dass er darin
Recht hat, drei verschiedene Formen unterschieden, von denen
er die eine geradezu motorisch, die andere sensitiv, die dritte
sympathisch nennt. Diese liegen gewöhnlich in getrennten
Gruppen.
Ich werde darauf bei weiterer Besprechung des Rücken-
markes zurückkommen; hier wollte ich zunächst nur die For-
men der Ganglienzellen besprechen. Die sogenannten unipo-
laren Formen werden, je genauer man untersucht, immer sel-
tener. In den Centralapparaten besitzen die meisten Zellen
mindestens zwei Fortsätze, sehr viele sind multipolar oder ge-
nauer vielästig (polyklon). Eine multipolare Zelle stellt ein
Gebilde dar, welches einen grossen Kern, einen körnigen In-
halt, und, wenn es besonders gross ist, einen Pigmentfleck hat
und welches nach verschiedenen Richtungen hin mit Ausläu-
fern versehen ist. Diese Ausläufer theilen sich häufig reiser-
förmig, und so beginnt schon das Verhältniss, welches ich vor-
her besprach (S. 227), dass von einem Punkte aus ganze
Massen von Fäden oder Fasern ausgehen, ein Verhältniss,
welches darauf hindeutet, dass zwar von Anfang an je nach
Umständen diese oder jene Bahn benutzt werden kann, dass
aber innerhalb einer bestimmten Bahn gegen die Peripherie
hin die Wirkung auf die ganze Verästelung sich gleichmässig
fortsetzen muss. Diese multipolaren Formen (Fig. 89, A.) sind
meist verhältnissmässig gross und liegen an denjenigen Theilen
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man kann sie deshalb kurzweg mit Jacubowitsch als moto-
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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/255>, abgerufen am 28.11.2024.
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