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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Endocarditis.
mit demselben Resultate, nur noch weniger abhängig von einer
ursprünglichen Phlebitis. So bildet z. B. die Endocarditis
nicht selten den Ausgangspunkt solcher Metastasen. Auf einer
Herzklappe geschieht eine Ulceration, nicht durch eine Eiter-
bildung, sondern durch acute oder chronische Erweichung;
zertrümmerte Partikeln der Klappenoberfläche werden vom Blut-
strome fortgerissen und gelangen mit ihm an entfernte Punkte.
Die Art der Verstopfung, welche diese Massen erzeugen, ist
ganz ähnlich der, welche die Venenthromben machen, aber beide
zeigen eine verschiedene chemische Beschaffenheit. Auch be-
[Abbildung] Fig. 74.
[Abbildung] Fig. 75.
[Abbildung] Fig. 73.

Ulceröse Endocarditis mitralis. a die freie, glatte Ober-
fläche der Mitralklappe, unter welcher die Bindegewebs-Elemente ver-
grössert und getrübt, das Zwischengewebe dichter sind. b eine stär-
kere hügelige Schwellung, bedingt durch zunehmende Vergrösserung
und Trübung des Gewebes. c eine schon in Erweichung und Zertrüm-
merung übergegangene Schwellungsstelle. d, d das noch wenig verän-
derte Klappengewebe in der Tiefe, mit zahlreichen, gewucherten Kör-
perchen. e, e der Beginn der Vergrösserung, Trübung und Wucherung
der Elemente. Vergr. 80.

[Abbildung]

Fig. 74--75. Capillarembolie in den Penicilli der Milzarterie nach
Endocarditis (Vgl. Gesammelte Abhandlungen zur wiss. Medicin 1856.
S. 716.). 74. Gefässe eines Penicillus bei 10 maliger Vergrösserung, um
die Lage der verstopfenden Emboli in dem Arteriengebiete zu zeigen.
75. Eine, kurz vor ihrer Theilung und in den nächst abgehenden Aesten
mit Bruchstücken der feinkörnigen Embolusmasse (vgl. Fig. 73. c) ge-
füllte Arterie. Vergr. 300.

Endocarditis.
mit demselben Resultate, nur noch weniger abhängig von einer
ursprünglichen Phlebitis. So bildet z. B. die Endocarditis
nicht selten den Ausgangspunkt solcher Metastasen. Auf einer
Herzklappe geschieht eine Ulceration, nicht durch eine Eiter-
bildung, sondern durch acute oder chronische Erweichung;
zertrümmerte Partikeln der Klappenoberfläche werden vom Blut-
strome fortgerissen und gelangen mit ihm an entfernte Punkte.
Die Art der Verstopfung, welche diese Massen erzeugen, ist
ganz ähnlich der, welche die Venenthromben machen, aber beide
zeigen eine verschiedene chemische Beschaffenheit. Auch be-
[Abbildung] Fig. 74.
[Abbildung] Fig. 75.
[Abbildung] Fig. 73.

Ulceröse Endocarditis mitralis. a die freie, glatte Ober-
fläche der Mitralklappe, unter welcher die Bindegewebs-Elemente ver-
grössert und getrübt, das Zwischengewebe dichter sind. b eine stär-
kere hügelige Schwellung, bedingt durch zunehmende Vergrösserung
und Trübung des Gewebes. c eine schon in Erweichung und Zertrüm-
merung übergegangene Schwellungsstelle. d, d das noch wenig verän-
derte Klappengewebe in der Tiefe, mit zahlreichen, gewucherten Kör-
perchen. e, e der Beginn der Vergrösserung, Trübung und Wucherung
der Elemente. Vergr. 80.

[Abbildung]

Fig. 74—75. Capillarembolie in den Penicilli der Milzarterie nach
Endocarditis (Vgl. Gesammelte Abhandlungen zur wiss. Medicin 1856.
S. 716.). 74. Gefässe eines Penicillus bei 10 maliger Vergrösserung, um
die Lage der verstopfenden Emboli in dem Arteriengebiete zu zeigen.
75. Eine, kurz vor ihrer Theilung und in den nächst abgehenden Aesten
mit Bruchstücken der feinkörnigen Embolusmasse (vgl. Fig. 73. c) ge-
füllte Arterie. Vergr. 300.

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[187/0209] Endocarditis. mit demselben Resultate, nur noch weniger abhängig von einer ursprünglichen Phlebitis. So bildet z. B. die Endocarditis nicht selten den Ausgangspunkt solcher Metastasen. Auf einer Herzklappe geschieht eine Ulceration, nicht durch eine Eiter- bildung, sondern durch acute oder chronische Erweichung; zertrümmerte Partikeln der Klappenoberfläche werden vom Blut- strome fortgerissen und gelangen mit ihm an entfernte Punkte. Die Art der Verstopfung, welche diese Massen erzeugen, ist ganz ähnlich der, welche die Venenthromben machen, aber beide zeigen eine verschiedene chemische Beschaffenheit. Auch be- [Abbildung Fig. 74.] [Abbildung Fig. 75.] [Abbildung Fig. 73. Ulceröse Endocarditis mitralis. a die freie, glatte Ober- fläche der Mitralklappe, unter welcher die Bindegewebs-Elemente ver- grössert und getrübt, das Zwischengewebe dichter sind. b eine stär- kere hügelige Schwellung, bedingt durch zunehmende Vergrösserung und Trübung des Gewebes. c eine schon in Erweichung und Zertrüm- merung übergegangene Schwellungsstelle. d, d das noch wenig verän- derte Klappengewebe in der Tiefe, mit zahlreichen, gewucherten Kör- perchen. e, e der Beginn der Vergrösserung, Trübung und Wucherung der Elemente. Vergr. 80.] [Abbildung Fig. 74—75. Capillarembolie in den Penicilli der Milzarterie nach Endocarditis (Vgl. Gesammelte Abhandlungen zur wiss. Medicin 1856. S. 716.). 74. Gefässe eines Penicillus bei 10 maliger Vergrösserung, um die Lage der verstopfenden Emboli in dem Arteriengebiete zu zeigen. 75. Eine, kurz vor ihrer Theilung und in den nächst abgehenden Aesten mit Bruchstücken der feinkörnigen Embolusmasse (vgl. Fig. 73. c) ge- füllte Arterie. Vergr. 300.]

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/209>, abgerufen am 22.11.2024.