Wechsel und Ersatz der Blutbestandtheile. Das Fibrin. Die Lymphe und ihre Gerinnung. Das lymphatische Exsudat. Fibrinogene Substanz. Speckhautbildung. Lymphatisches Blut, Hyperinose, phlogistische Krase. Locale Fibrinbildung. Fibrintranssudation. Fi- brinbildung im Blute. Die farblosen Blutkörperchen (Lymphkörperchen). Ihre Vermehrung bei Hyperinose und Hypinose (Erysipel, Pseudoerysipel, Typhus). Leukocythose und Lenkämie. Die li- enale und lymphatische Leukämie. Milz- und Lymphdrüsen als hämatopoetische Organe. Struktur der Lymphdrüsen.
Ich habe Ihnen, meine Herren, das letzte Mal die einzelnen morphologischen Elemente des Blutes vorgeführt und die be- sonderen Eigenthümlichkeiten der einzelnen zu schildern ge- sucht. Erlauben Sie, dass ich Ihnen heute zunächst ein Wort über die Entstehung dieser Dinge sage.
Aus den Erfahrungen über die erste Entwicklung der Blut- Elemente lassen sich wesentliche Rückschlüsse machen auf die Natur der Veränderungen, welche unter krankhaften Verhält- nissen in der Blutmasse stattfinden. Früher betrachtete man das Blut mehr als einen in sich abgeschlossenen Saft, welcher allerdings gewisse Beziehungen nach aussen hatte, aber doch in sich selbst eine wirkliche Dauer besitze, und man nahm an, dass sich auch besondere Eigenschaften dauerhaft daran erhalten, ja viele Jahre hindurch fortbestehen könnten. Natür- lich durfte man dabei den Gedanken nicht zulassen, dass die Be- standtheile des Blutes vergänglicher Natur seien, und dass neue Elemente hinzukämen, welche die alten ersetzten. Denn die
Achte Vorlesung. 10. März 1858. Blut und Lymphe.
Wechsel und Ersatz der Blutbestandtheile. Das Fibrin. Die Lymphe und ihre Gerinnung. Das lymphatische Exsudat. Fibrinogene Substanz. Speckhautbildung. Lymphatisches Blut, Hyperinose, phlogistische Krase. Locale Fibrinbildung. Fibrintranssudation. Fi- brinbildung im Blute. Die farblosen Blutkörperchen (Lymphkörperchen). Ihre Vermehrung bei Hyperinose und Hypinose (Erysipel, Pseudoerysipel, Typhus). Leukocythose und Lenkämie. Die li- enale und lymphatische Leukämie. Milz- und Lymphdrüsen als hämatopoëtische Organe. Struktur der Lymphdrüsen.
Ich habe Ihnen, meine Herren, das letzte Mal die einzelnen morphologischen Elemente des Blutes vorgeführt und die be- sonderen Eigenthümlichkeiten der einzelnen zu schildern ge- sucht. Erlauben Sie, dass ich Ihnen heute zunächst ein Wort über die Entstehung dieser Dinge sage.
Aus den Erfahrungen über die erste Entwicklung der Blut- Elemente lassen sich wesentliche Rückschlüsse machen auf die Natur der Veränderungen, welche unter krankhaften Verhält- nissen in der Blutmasse stattfinden. Früher betrachtete man das Blut mehr als einen in sich abgeschlossenen Saft, welcher allerdings gewisse Beziehungen nach aussen hatte, aber doch in sich selbst eine wirkliche Dauer besitze, und man nahm an, dass sich auch besondere Eigenschaften dauerhaft daran erhalten, ja viele Jahre hindurch fortbestehen könnten. Natür- lich durfte man dabei den Gedanken nicht zulassen, dass die Be- standtheile des Blutes vergänglicher Natur seien, und dass neue Elemente hinzukämen, welche die alten ersetzten. Denn die
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[[141]/0163]
Achte Vorlesung.
10. März 1858.
Blut und Lymphe.
Wechsel und Ersatz der Blutbestandtheile. Das Fibrin. Die Lymphe und ihre Gerinnung.
Das lymphatische Exsudat. Fibrinogene Substanz. Speckhautbildung. Lymphatisches
Blut, Hyperinose, phlogistische Krase. Locale Fibrinbildung. Fibrintranssudation. Fi-
brinbildung im Blute.
Die farblosen Blutkörperchen (Lymphkörperchen). Ihre Vermehrung bei Hyperinose
und Hypinose (Erysipel, Pseudoerysipel, Typhus). Leukocythose und Lenkämie. Die li-
enale und lymphatische Leukämie.
Milz- und Lymphdrüsen als hämatopoëtische Organe. Struktur der Lymphdrüsen.
Ich habe Ihnen, meine Herren, das letzte Mal die einzelnen
morphologischen Elemente des Blutes vorgeführt und die be-
sonderen Eigenthümlichkeiten der einzelnen zu schildern ge-
sucht. Erlauben Sie, dass ich Ihnen heute zunächst ein Wort
über die Entstehung dieser Dinge sage.
Aus den Erfahrungen über die erste Entwicklung der Blut-
Elemente lassen sich wesentliche Rückschlüsse machen auf die
Natur der Veränderungen, welche unter krankhaften Verhält-
nissen in der Blutmasse stattfinden. Früher betrachtete man
das Blut mehr als einen in sich abgeschlossenen Saft, welcher
allerdings gewisse Beziehungen nach aussen hatte, aber doch
in sich selbst eine wirkliche Dauer besitze, und man nahm
an, dass sich auch besondere Eigenschaften dauerhaft daran
erhalten, ja viele Jahre hindurch fortbestehen könnten. Natür-
lich durfte man dabei den Gedanken nicht zulassen, dass die Be-
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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. [141]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/163>, abgerufen am 25.11.2024.
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