Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.Klebrigkeit der farblosen Blutkörperchen. [Abbildung]
Fig. 58. len anzukleben, ist besondersdann sehr deutlich, wenn zugleich ihrer mehrere untereinander in die Lage kommen, gegenseitig mit einander zu verkleben. So geschieht es ausserordentlich leicht, dass in einem Blute, in welchem an sich eine Vermeh- rung von farblosen Körpern be- steht, Agglutinationen derselben vor sich gehen, sobald der Druck, unter welchem das Blut fliesst, nachlässt; in jedem Gefässe, wo sich die Strömung ver- langsamt, wo eine Abschwächung des Druckes stattfindet, kann eine solche Agglutination der Körperchen geschehen. Die Klebrigkeit (Viscosität) der farblosen Blutkörper- [Abbildung]
Fig. 59. die Capillargefässe die farblosen Körperchen ge-wöhnlich etwas langsamer schwimmen als die ro- then, und dass, während die rothen mehr im Cen- trum des Capillargefässes in einem continuirlichen Strome sich bewegen, am Umfange eine verhältniss- mässig grosse Lücke bleibt, innerhalb deren sich die farblosen Körperchen bewegen, und zwar oft so constant bewegen, das Weber zu dem Schlusse kam, es stecke jedes Capillargefäss in einem Lymphge- fässe, innerhalb dessen die farblosen Blut- oder Lymphkörperchen schwömmen. Allein es kann darüber gar kein Zweifel sein, dass es sich hier um einen einfachen Kanal handelt, innerhalb dessen die farblosen Kör- perchen den Wandungen näher liegen, als die rothen. Hier [Abbildung]
Fig. 58. A. Fibringerinnsel aus der Lungenarterie, den Endästen [Abbildung]
Fig. 59. Capillargefäss aus der Frosch-Schwimmhaut, r der centrale Klebrigkeit der farblosen Blutkörperchen. [Abbildung]
Fig. 58. len anzukleben, ist besondersdann sehr deutlich, wenn zugleich ihrer mehrere untereinander in die Lage kommen, gegenseitig mit einander zu verkleben. So geschieht es ausserordentlich leicht, dass in einem Blute, in welchem an sich eine Vermeh- rung von farblosen Körpern be- steht, Agglutinationen derselben vor sich gehen, sobald der Druck, unter welchem das Blut fliesst, nachlässt; in jedem Gefässe, wo sich die Strömung ver- langsamt, wo eine Abschwächung des Druckes stattfindet, kann eine solche Agglutination der Körperchen geschehen. Die Klebrigkeit (Viscosität) der farblosen Blutkörper- [Abbildung]
Fig. 59. die Capillargefässe die farblosen Körperchen ge-wöhnlich etwas langsamer schwimmen als die ro- then, und dass, während die rothen mehr im Cen- trum des Capillargefässes in einem continuirlichen Strome sich bewegen, am Umfange eine verhältniss- mässig grosse Lücke bleibt, innerhalb deren sich die farblosen Körperchen bewegen, und zwar oft so constant bewegen, das Weber zu dem Schlusse kam, es stecke jedes Capillargefäss in einem Lymphge- fässe, innerhalb dessen die farblosen Blut- oder Lymphkörperchen schwömmen. Allein es kann darüber gar kein Zweifel sein, dass es sich hier um einen einfachen Kanal handelt, innerhalb dessen die farblosen Kör- perchen den Wandungen näher liegen, als die rothen. Hier [Abbildung]
Fig. 58. A. Fibringerinnsel aus der Lungenarterie, den Endästen [Abbildung]
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Klebrigkeit der farblosen Blutkörperchen.
[Abbildung Fig. 58.]
len anzukleben, ist besonders
dann sehr deutlich, wenn zugleich
ihrer mehrere untereinander in
die Lage kommen, gegenseitig
mit einander zu verkleben. So
geschieht es ausserordentlich
leicht, dass in einem Blute, in
welchem an sich eine Vermeh-
rung von farblosen Körpern be-
steht, Agglutinationen derselben
vor sich gehen, sobald der Druck, unter welchem das Blut
fliesst, nachlässt; in jedem Gefässe, wo sich die Strömung ver-
langsamt, wo eine Abschwächung des Druckes stattfindet, kann
eine solche Agglutination der Körperchen geschehen.
Die Klebrigkeit (Viscosität) der farblosen Blutkörper-
chen hat überdies den Effect, dass, wie Herr Ascherson darge-
than hat, bei der gewöhnlichen Strömung des Blutes durch
[Abbildung Fig. 59.]
die Capillargefässe die farblosen Körperchen ge-
wöhnlich etwas langsamer schwimmen als die ro-
then, und dass, während die rothen mehr im Cen-
trum des Capillargefässes in einem continuirlichen
Strome sich bewegen, am Umfange eine verhältniss-
mässig grosse Lücke bleibt, innerhalb deren sich
die farblosen Körperchen bewegen, und zwar oft so
constant bewegen, das Weber zu dem Schlusse kam,
es stecke jedes Capillargefäss in einem Lymphge-
fässe, innerhalb dessen die farblosen Blut- oder
Lymphkörperchen schwömmen. Allein es kann
darüber gar kein Zweifel sein, dass es sich hier um einen
einfachen Kanal handelt, innerhalb dessen die farblosen Kör-
perchen den Wandungen näher liegen, als die rothen. Hier
[Abbildung Fig. 58. A. Fibringerinnsel aus der Lungenarterie, den Endästen
derselben entsprechend, bei a, a mit grösseren Platten von leukocyto-
tischen Haufen besetzt, bei b, b, b mit analogen Körnern. Natürliche
Grösse.
B. Ein Stück eines solchen Korns oder Haufens, aus dichtgedräng-
ten farblosen Blutkörperchen bestehend. Vergr. 280.]
[Abbildung Fig. 59. Capillargefäss aus der Frosch-Schwimmhaut, r der centrale
Strom der rothen Körperchen, l, l, l die träge, peripherische Schicht des
Blutstromes mit den farblosen Blutkörperchen. Vergr. 280.]
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