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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Fünfte Vorlesung.
nämlich die Theile werden, um so länger und feiner werden
im Allgemeinen die Ausläufer der Zellen, so dass man an
vielen Schnitten die eigentlichen Zellenkörper gar nicht trifft,
sondern nur feine, in Fäden zu verfolgende Punkte oder Oeff-
gen erblickt. Die einzelnen Zellkörper rücken also weiter aus-
einander und es wird immer schwieriger, die ganzen Zellen
auf einmal zu übersehen. Auch muss man sich erst über das
Verhältniss von Längs- und Querschnitt ins Klare versetzen.
Wo nämlich auf einem Längsschnitte spindelförmige Elemente
liegen, da treffen wir auf einem Querschnitte sternförmige, und
[Abbildung] Fig. 39.
dem Zellennetze des Querschnittes entspricht die regelmässige
Abwechselung von reihenweise gestellten spindelförmigen Ele-
menten des Längsschnittes ganz nach dem Schema wie wir es
beim Bindegewebe aufgestellt haben. Die Elemente sind also auch
hier nur scheinbar einfach spindelförmig, wenn man einen rei-
nen Längsschnitt betrachtet; ist dieser etwas schräg ge-
[Abbildung] Fig. 39.

Längsschnitt aus dem Innern der Achilles-Sehne eines Neu-
gebornen. a, a, a Zwischenmassen, b, b Fascikel. In beiden sieht man
spindelförmige Kernzellen, zum Theil anastomosirend, mit leicht längs-
streifiger Zwischenmasse, die Zellen in der Zwischenmasse dichter, in den
Fascikeln spärlicher, bei c der Durchschnitt eines interstitiellen Blut Ge-
fässes. Vergr. 250.

Fünfte Vorlesung.
nämlich die Theile werden, um so länger und feiner werden
im Allgemeinen die Ausläufer der Zellen, so dass man an
vielen Schnitten die eigentlichen Zellenkörper gar nicht trifft,
sondern nur feine, in Fäden zu verfolgende Punkte oder Oeff-
gen erblickt. Die einzelnen Zellkörper rücken also weiter aus-
einander und es wird immer schwieriger, die ganzen Zellen
auf einmal zu übersehen. Auch muss man sich erst über das
Verhältniss von Längs- und Querschnitt ins Klare versetzen.
Wo nämlich auf einem Längsschnitte spindelförmige Elemente
liegen, da treffen wir auf einem Querschnitte sternförmige, und
[Abbildung] Fig. 39.
dem Zellennetze des Querschnittes entspricht die regelmässige
Abwechselung von reihenweise gestellten spindelförmigen Ele-
menten des Längsschnittes ganz nach dem Schema wie wir es
beim Bindegewebe aufgestellt haben. Die Elemente sind also auch
hier nur scheinbar einfach spindelförmig, wenn man einen rei-
nen Längsschnitt betrachtet; ist dieser etwas schräg ge-
[Abbildung] Fig. 39.

Längsschnitt aus dem Innern der Achilles-Sehne eines Neu-
gebornen. a, a, a Zwischenmassen, b, b Fascikel. In beiden sieht man
spindelförmige Kernzellen, zum Theil anastomosirend, mit leicht längs-
streifiger Zwischenmasse, die Zellen in der Zwischenmasse dichter, in den
Fascikeln spärlicher, bei c der Durchschnitt eines interstitiellen Blut Ge-
fässes. Vergr. 250.

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[84/0106] Fünfte Vorlesung. nämlich die Theile werden, um so länger und feiner werden im Allgemeinen die Ausläufer der Zellen, so dass man an vielen Schnitten die eigentlichen Zellenkörper gar nicht trifft, sondern nur feine, in Fäden zu verfolgende Punkte oder Oeff- gen erblickt. Die einzelnen Zellkörper rücken also weiter aus- einander und es wird immer schwieriger, die ganzen Zellen auf einmal zu übersehen. Auch muss man sich erst über das Verhältniss von Längs- und Querschnitt ins Klare versetzen. Wo nämlich auf einem Längsschnitte spindelförmige Elemente liegen, da treffen wir auf einem Querschnitte sternförmige, und [Abbildung Fig. 39.] dem Zellennetze des Querschnittes entspricht die regelmässige Abwechselung von reihenweise gestellten spindelförmigen Ele- menten des Längsschnittes ganz nach dem Schema wie wir es beim Bindegewebe aufgestellt haben. Die Elemente sind also auch hier nur scheinbar einfach spindelförmig, wenn man einen rei- nen Längsschnitt betrachtet; ist dieser etwas schräg ge- [Abbildung Fig. 39. Längsschnitt aus dem Innern der Achilles-Sehne eines Neu- gebornen. a, a, a Zwischenmassen, b, b Fascikel. In beiden sieht man spindelförmige Kernzellen, zum Theil anastomosirend, mit leicht längs- streifiger Zwischenmasse, die Zellen in der Zwischenmasse dichter, in den Fascikeln spärlicher, bei c der Durchschnitt eines interstitiellen Blut Ge- fässes. Vergr. 250.]

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/106>, abgerufen am 23.11.2024.