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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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mit meinem Namen allein nicht genug ist,
sagte er, so setzen Sie Baron hinzu, das
bezeichnet wenigstens ursprünglich, was ich
zu seyn wünschte, nehmlich ein Mann. Der
Vater ließ es sich wirklich so gefallen. --

Sogar Thereschen hat er ganz für sich
gewonnen. Sie weiß nichts bessers, als sich
von Florentin etwas vorsingen zu lassen, oder
ihn zeichnen zu sehen, sie vergißt Spiel und
Alles, wenn sie nur bey ihm seyn darf.
Sie kennen ihre heftige Art sich an etwas zu
hängen. -- Mit den Knaben reitet er viel,
und kann sich mit ihnen balgen und lermen
und Festungen erobern, die sie zusammen
bauen, bis sie ganz ausser sich gerathen,
und er mit ihnen. -- Dem Mütterchen bleibt
aber der Kopf ruhig, wenn er uns auch al-
len verdreht wird; nicht ein einziges Mal
ist es ihm doch gelungen sie irre zu machen,
wiewohl er es oft darauf anlegte; sie lächelt,
und ist freundlich und liebreich gegen ihn,
aber Gewalt hat er gar nicht über sie, er
fühlt es: Mutter ist auch die einzige, vor

mit meinem Namen allein nicht genug iſt,
ſagte er, ſo ſetzen Sie Baron hinzu, das
bezeichnet wenigſtens urſpruͤnglich, was ich
zu ſeyn wuͤnſchte, nehmlich ein Mann. Der
Vater ließ es ſich wirklich ſo gefallen. —

Sogar Thereschen hat er ganz fuͤr ſich
gewonnen. Sie weiß nichts beſſers, als ſich
von Florentin etwas vorſingen zu laſſen, oder
ihn zeichnen zu ſehen, ſie vergißt Spiel und
Alles, wenn ſie nur bey ihm ſeyn darf.
Sie kennen ihre heftige Art ſich an etwas zu
haͤngen. — Mit den Knaben reitet er viel,
und kann ſich mit ihnen balgen und lermen
und Feſtungen erobern, die ſie zuſammen
bauen, bis ſie ganz auſſer ſich gerathen,
und er mit ihnen. — Dem Muͤtterchen bleibt
aber der Kopf ruhig, wenn er uns auch al-
len verdreht wird; nicht ein einziges Mal
iſt es ihm doch gelungen ſie irre zu machen,
wiewohl er es oft darauf anlegte; ſie laͤchelt,
und iſt freundlich und liebreich gegen ihn,
aber Gewalt hat er gar nicht uͤber ſie, er
fuͤhlt es: Mutter iſt auch die einzige, vor

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[68/0076] mit meinem Namen allein nicht genug iſt, ſagte er, ſo ſetzen Sie Baron hinzu, das bezeichnet wenigſtens urſpruͤnglich, was ich zu ſeyn wuͤnſchte, nehmlich ein Mann. Der Vater ließ es ſich wirklich ſo gefallen. — Sogar Thereschen hat er ganz fuͤr ſich gewonnen. Sie weiß nichts beſſers, als ſich von Florentin etwas vorſingen zu laſſen, oder ihn zeichnen zu ſehen, ſie vergißt Spiel und Alles, wenn ſie nur bey ihm ſeyn darf. Sie kennen ihre heftige Art ſich an etwas zu haͤngen. — Mit den Knaben reitet er viel, und kann ſich mit ihnen balgen und lermen und Feſtungen erobern, die ſie zuſammen bauen, bis ſie ganz auſſer ſich gerathen, und er mit ihnen. — Dem Muͤtterchen bleibt aber der Kopf ruhig, wenn er uns auch al- len verdreht wird; nicht ein einziges Mal iſt es ihm doch gelungen ſie irre zu machen, wiewohl er es oft darauf anlegte; ſie laͤchelt, und iſt freundlich und liebreich gegen ihn, aber Gewalt hat er gar nicht uͤber ſie, er fuͤhlt es: Mutter iſt auch die einzige, vor

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/76>, abgerufen am 24.11.2024.