ich schwach bin, nicht mir zu schreiben. Varnh. grüßt euch als herzlicher Freund und Bruder: äußerst anhänglich: das erwirbt ihm neue Liebe von mir. --
An Fräulein von R., in Dresden.
Berlin, Mittwoch Vormittag 11 Uhr, den 22. August 1827.
Wieder sehr stürmisch, kühl, und schwül, nach vielem Regen, der noch droht.
Gestern in Charlottenburg, welches ich einer Gräfin Henckel mit Schwester und Tochter zeigte, große Strecken im Garten versumpft: so soll es dort vorgestern zweimal ge- sündfluthet haben, wovon hierher -- wenigstens zu mir -- keine Kunde kam. Jedoch war es prächtig, und ein phanta- stischer Abendhimmel; die Damen, welche Berlin nie im Som- mer gesehen hatten, und denen es, wie bekannt, sehr ver- schrieen war, fanden Thiergarten, Weg, Charlottenburg sehr schön: und das schmeichelte mein märkisches Herz, welches sich hier bei Ihnen -- der Ein- und Nachsichtigen Luft macht, und das Datum in eine Chronik verwandelt. So soll sie denn auch noch enthalten, daß die H.'sche Familie eine allerliebste ist. Geborne von Br., Schwägerin des Generals H. von D.: und Nichte der Oberhofmeisterin. Vortreffliche Frauen: das Töchterchen blumenhübsch, und sechszehn Jahr; ganz beschei- den, und doch unbefangen, wann sie spricht.
Den heitersten besten Dank für das Geburtstagschreiben! wenn guter Segen hilft -- ich denke es -- so hilft auch meiner, dem braven lieben Bruder, den ich wohl kenne.
ich ſchwach bin, nicht mir zu ſchreiben. Varnh. grüßt euch als herzlicher Freund und Bruder: äußerſt anhänglich: das erwirbt ihm neue Liebe von mir. —
An Fräulein von R., in Dresden.
Berlin, Mittwoch Vormittag 11 Uhr, den 22. Auguſt 1827.
Wieder ſehr ſtürmiſch, kühl, und ſchwül, nach vielem Regen, der noch droht.
Geſtern in Charlottenburg, welches ich einer Gräfin Henckel mit Schweſter und Tochter zeigte, große Strecken im Garten verſumpft: ſo ſoll es dort vorgeſtern zweimal ge- ſündfluthet haben, wovon hierher — wenigſtens zu mir — keine Kunde kam. Jedoch war es prächtig, und ein phanta- ſtiſcher Abendhimmel; die Damen, welche Berlin nie im Som- mer geſehen hatten, und denen es, wie bekannt, ſehr ver- ſchrieen war, fanden Thiergarten, Weg, Charlottenburg ſehr ſchön: und das ſchmeichelte mein märkiſches Herz, welches ſich hier bei Ihnen — der Ein- und Nachſichtigen Luft macht, und das Datum in eine Chronik verwandelt. So ſoll ſie denn auch noch enthalten, daß die H.’ſche Familie eine allerliebſte iſt. Geborne von Br., Schwägerin des Generals H. von D.: und Nichte der Oberhofmeiſterin. Vortreffliche Frauen: das Töchterchen blumenhübſch, und ſechszehn Jahr; ganz beſchei- den, und doch unbefangen, wann ſie ſpricht.
Den heiterſten beſten Dank für das Geburtstagſchreiben! wenn guter Segen hilft — ich denke es — ſo hilft auch meiner, dem braven lieben Bruder, den ich wohl kenne.
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ich ſchwach bin, nicht mir zu ſchreiben. Varnh. grüßt euch
als herzlicher Freund und Bruder: äußerſt anhänglich: das
erwirbt ihm neue Liebe von mir. —
An Fräulein von R., in Dresden.
Berlin, Mittwoch Vormittag 11 Uhr, den 22. Auguſt 1827.
Wieder ſehr ſtürmiſch, kühl, und ſchwül, nach vielem Regen,
der noch droht.
Geſtern in Charlottenburg, welches ich einer Gräfin
Henckel mit Schweſter und Tochter zeigte, große Strecken
im Garten verſumpft: ſo ſoll es dort vorgeſtern zweimal ge-
ſündfluthet haben, wovon hierher — wenigſtens zu mir —
keine Kunde kam. Jedoch war es prächtig, und ein phanta-
ſtiſcher Abendhimmel; die Damen, welche Berlin nie im Som-
mer geſehen hatten, und denen es, wie bekannt, ſehr ver-
ſchrieen war, fanden Thiergarten, Weg, Charlottenburg ſehr
ſchön: und das ſchmeichelte mein märkiſches Herz, welches ſich
hier bei Ihnen — der Ein- und Nachſichtigen Luft macht,
und das Datum in eine Chronik verwandelt. So ſoll ſie denn
auch noch enthalten, daß die H.’ſche Familie eine allerliebſte
iſt. Geborne von Br., Schwägerin des Generals H. von D.:
und Nichte der Oberhofmeiſterin. Vortreffliche Frauen: das
Töchterchen blumenhübſch, und ſechszehn Jahr; ganz beſchei-
den, und doch unbefangen, wann ſie ſpricht.
Den heiterſten beſten Dank für das Geburtstagſchreiben!
wenn guter Segen hilft — ich denke es — ſo hilft auch
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/293>, abgerufen am 25.11.2024.
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