losophie denkender Menschen, (wenn auch Viele sie nur vom Herzen aus, ohne helle Gedanken befolgen, und in ihr leben können), sich gegen die Bilder und Interessen dieses Lebens wehrend, sie nur immer zum Genuß für den Andren; und zum ethischen Gebrauch seiner selbst anwendend: deren Priester sind Lehrer und Prediger, und auslegende Bekenner: und müssen rein und einsam, wie ein abgesondertes klares Bild gegen blauen Himmel gesehn werden! nicht in Lust und Leid, in Lebensplage, Verwirrung, unter leidenschaftlichem Einfluß von einem Weibe und Kindern, und nothwendigen Rücksichten auf diese. Solcher Priester ist nicht auch Kämpfer, Gesetzgeber, listbedürfender Führer kämpfenden, kindischen, unartigen, Gott fürchtenden Volkes; er ist ein weiser Philosoph, dem alle Möglichkeiten erschlossen sind, und der sie erschließt; ein Rei- ner besonders, der im vollen Wissen durch reines Wollen unschuldig bleibt. Solcher kann nur das eine Verhältniß des Lehrers, Ermahners, und des Exempels erfüllen.
Nur wenn man in die christlichen Lehren, und in ein christliches Dasein, die alten Lehren, die nur Religion waren, an die Christus sich noch schloß, noch mischen will, entstehn all die Widersprüche, mit denen wir noch kämpfen müssen: und die die allverbreitetste Philosophie erst vertilgen wird; die, welche durch und seit Christus in die Stelle unverstandener Religion gestellt wurde.
"Un homme croit avoir tout fait quand il a epouse une femme; et cela n'est que le commencement de l'oeuvre; il"
loſophie denkender Menſchen, (wenn auch Viele ſie nur vom Herzen aus, ohne helle Gedanken befolgen, und in ihr leben können), ſich gegen die Bilder und Intereſſen dieſes Lebens wehrend, ſie nur immer zum Genuß für den Andren; und zum ethiſchen Gebrauch ſeiner ſelbſt anwendend: deren Prieſter ſind Lehrer und Prediger, und auslegende Bekenner: und müſſen rein und einſam, wie ein abgeſondertes klares Bild gegen blauen Himmel geſehn werden! nicht in Luſt und Leid, in Lebensplage, Verwirrung, unter leidenſchaftlichem Einfluß von einem Weibe und Kindern, und nothwendigen Rückſichten auf dieſe. Solcher Prieſter iſt nicht auch Kämpfer, Geſetzgeber, liſtbedürfender Führer kämpfenden, kindiſchen, unartigen, Gott fürchtenden Volkes; er iſt ein weiſer Philoſoph, dem alle Möglichkeiten erſchloſſen ſind, und der ſie erſchließt; ein Rei- ner beſonders, der im vollen Wiſſen durch reines Wollen unſchuldig bleibt. Solcher kann nur das eine Verhältniß des Lehrers, Ermahners, und des Exempels erfüllen.
Nur wenn man in die chriſtlichen Lehren, und in ein chriſtliches Daſein, die alten Lehren, die nur Religion waren, an die Chriſtus ſich noch ſchloß, noch miſchen will, entſtehn all die Widerſprüche, mit denen wir noch kämpfen müſſen: und die die allverbreitetſte Philoſophie erſt vertilgen wird; die, welche durch und ſeit Chriſtus in die Stelle unverſtandener Religion geſtellt wurde.
„Un homme croit avoir tout fait quand il a épousé une femme; et cela n’est que le commencement de l’oeuvre; il“
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loſophie denkender Menſchen, (wenn auch Viele ſie nur vom
Herzen aus, ohne helle Gedanken befolgen, und in ihr leben
können), ſich gegen die Bilder und Intereſſen dieſes Lebens
wehrend, ſie nur immer zum Genuß für den Andren; und zum
ethiſchen Gebrauch ſeiner ſelbſt anwendend: deren Prieſter ſind
Lehrer und Prediger, und auslegende Bekenner: und müſſen
rein und einſam, wie ein abgeſondertes klares Bild gegen
blauen Himmel geſehn werden! nicht in Luſt und Leid, in
Lebensplage, Verwirrung, unter leidenſchaftlichem Einfluß von
einem Weibe und Kindern, und nothwendigen Rückſichten auf
dieſe. Solcher Prieſter iſt nicht auch Kämpfer, Geſetzgeber,
liſtbedürfender Führer kämpfenden, kindiſchen, unartigen, Gott
fürchtenden Volkes; er iſt ein weiſer Philoſoph, dem alle
Möglichkeiten erſchloſſen ſind, und der ſie erſchließt; ein Rei-
ner beſonders, der im vollen Wiſſen durch reines Wollen
unſchuldig bleibt. Solcher kann nur das eine Verhältniß des
Lehrers, Ermahners, und des Exempels erfüllen.
Nur wenn man in die chriſtlichen Lehren, und in ein
chriſtliches Daſein, die alten Lehren, die nur Religion waren,
an die Chriſtus ſich noch ſchloß, noch miſchen will, entſtehn
all die Widerſprüche, mit denen wir noch kämpfen müſſen:
und die die allverbreitetſte Philoſophie erſt vertilgen wird; die,
welche durch und ſeit Chriſtus in die Stelle unverſtandener
Religion geſtellt wurde.
„Un homme croit avoir tout fait quand il a épousé une
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/190>, abgerufen am 23.11.2024.
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