das Buch lesen sollte: der Doktor und seine Freunde lesen es doch in jedem Fall: berichte mir, was er drüber sagt. Em- pfehle es meinerseits A. Mendelssohn, mit wenigstens acht Schock Grüßen an ihn und Lea; er soll es ja Bartholdy'n geben, oder empfehlen: und der dem Staatskanzler. Thue es auch, Brüderchen!!! -- Hab' ich dir auch von Thibaut's Buch gesprochen? Professor in Heidelberg? "Über die Noth- wendigkeit ein allgemeines Recht in Deutschland zu haben." Noch wichtiger: und etwas für dich. Ein reifes, also ein sehr kleines Buch: eine Essenz von Gelehrsamkeit, zum Schluk- ken für Ungelehrte. Empfiehl es ja! dem Geh. Rath Schmidt z. B. für Kircheisen; nicht daß er dies grade beförderte: aber als Nieswurz zum Hellsehen, Ermuntern, und Erholen. Kurz, sprich viel davon. --
Allerdings ist Kohlrausch ein Jünger Fichtens. In so fern es die Ehrlichen, Graden, Denkenden alle sind, die da nur entwicklen können, was er für die Menschheit wollte, was er ihnen, als die Aufgabe und das Sein eines Gelehrten, vor- legte. Sonst weiß ich nichts von seinem Zusammenhang mit dem Hochseligen!
Ich habe den größten Antheil genommen an deiner Äu- ßerung über H's Erwähnung des Baron W. Es ist ein Ver- druß, wenn uns Einer alles untereinander matscht; und dies nur eigentlich aus Faulheit geschiehet, um sich in sich selbst die Dinge nicht mit deutlichen Gedanken auseinander zu hal- ten, und, hat man davon zu reden, es nicht mit Worten zu thun. Man wird so mit der Zeit immer unfähiger dazu, wenn man auch von Natur eine präzise Einsicht erhalten hat; und
das Buch leſen ſollte: der Doktor und ſeine Freunde leſen es doch in jedem Fall: berichte mir, was er drüber ſagt. Em- pfehle es meinerſeits A. Mendelsſohn, mit wenigſtens acht Schock Grüßen an ihn und Lea; er ſoll es ja Bartholdy’n geben, oder empfehlen: und der dem Staatskanzler. Thue es auch, Brüderchen!!! — Hab’ ich dir auch von Thibaut’s Buch geſprochen? Profeſſor in Heidelberg? „Über die Noth- wendigkeit ein allgemeines Recht in Deutſchland zu haben.“ Noch wichtiger: und etwas für dich. Ein reifes, alſo ein ſehr kleines Buch: eine Eſſenz von Gelehrſamkeit, zum Schluk- ken für Ungelehrte. Empfiehl es ja! dem Geh. Rath Schmidt z. B. für Kircheiſen; nicht daß er dies grade beförderte: aber als Nieswurz zum Hellſehen, Ermuntern, und Erholen. Kurz, ſprich viel davon. —
Allerdings iſt Kohlrauſch ein Jünger Fichtens. In ſo fern es die Ehrlichen, Graden, Denkenden alle ſind, die da nur entwicklen können, was er für die Menſchheit wollte, was er ihnen, als die Aufgabe und das Sein eines Gelehrten, vor- legte. Sonſt weiß ich nichts von ſeinem Zuſammenhang mit dem Hochſeligen!
Ich habe den größten Antheil genommen an deiner Äu- ßerung über H’s Erwähnung des Baron W. Es iſt ein Ver- druß, wenn uns Einer alles untereinander matſcht; und dies nur eigentlich aus Faulheit geſchiehet, um ſich in ſich ſelbſt die Dinge nicht mit deutlichen Gedanken auseinander zu hal- ten, und, hat man davon zu reden, es nicht mit Worten zu thun. Man wird ſo mit der Zeit immer unfähiger dazu, wenn man auch von Natur eine präziſe Einſicht erhalten hat; und
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das Buch leſen ſollte: der Doktor und ſeine Freunde leſen es
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pfehle es meinerſeits A. Mendelsſohn, mit wenigſtens acht
Schock Grüßen an ihn und Lea; er ſoll es ja Bartholdy’n
geben, oder empfehlen: und der dem Staatskanzler. Thue
es auch, Brüderchen!!! — Hab’ ich dir auch von Thibaut’s
Buch geſprochen? Profeſſor in Heidelberg? „Über die Noth-
wendigkeit ein allgemeines Recht in Deutſchland zu haben.“
Noch wichtiger: und etwas für dich. Ein reifes, alſo ein
ſehr kleines Buch: eine Eſſenz von Gelehrſamkeit, zum Schluk-
ken für Ungelehrte. Empfiehl es ja! dem Geh. Rath Schmidt
z. B. für Kircheiſen; nicht daß er dies grade beförderte: aber
als Nieswurz zum Hellſehen, Ermuntern, und Erholen. Kurz,
ſprich viel davon. —
Allerdings iſt Kohlrauſch ein Jünger Fichtens. In ſo fern
es die Ehrlichen, Graden, Denkenden alle ſind, die da nur
entwicklen können, was er für die Menſchheit wollte, was er
ihnen, als die Aufgabe und das Sein eines Gelehrten, vor-
legte. Sonſt weiß ich nichts von ſeinem Zuſammenhang mit
dem Hochſeligen!
Ich habe den größten Antheil genommen an deiner Äu-
ßerung über H’s Erwähnung des Baron W. Es iſt ein Ver-
druß, wenn uns Einer alles untereinander matſcht; und dies
nur eigentlich aus Faulheit geſchiehet, um ſich in ſich ſelbſt
die Dinge nicht mit deutlichen Gedanken auseinander zu hal-
ten, und, hat man davon zu reden, es nicht mit Worten zu
thun. Man wird ſo mit der Zeit immer unfähiger dazu, wenn
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/243>, abgerufen am 09.11.2024.
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