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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Sie ist eine von den Personen, die, wenn sie einmal eine
andere Querstraße gehen, sich gleich fürchten und nicht mehr
wissen, ob sie auch noch gut sind!



"Diese Lücke, diese Lücke!" Werther. Verstehen Sie's
recht tragisch, wie Sie wollen; wenn Sie weiter leben, biegt
sich's doch bis zum Komischen hinab. Weinen kann man
ja doch.



Denken ist Graben, und mit einem Senkblei messen.
Viele Menschen haben keine Kräfte zum Graben, auch andere
keinen Muth und Gewohnheit, das Blei in's Tiefe sinken
zu lassen.



Schlechte Skribenten. Wer wird sich denn dadurch, daß
sie sich drucken lassen, zu ihrem Umgang zwingen lassen!



Das ist ja eine miserable Person, die nichts von sich
selbst weiß; die nie bis zu dem Punkte gekommen ist, wo sie
sich entschuldigen kann, und sich doch entschuldigt.



An Gustav von Brinckmann, in Berlin.

Also außer leidend, krank? Hr. Rehberg hat es mir
gestern gesagt. Auch ich war krank: und ich leide!

Vor ungefähr zehn Tagen war Pauline bei mir vor dem


Sie iſt eine von den Perſonen, die, wenn ſie einmal eine
andere Querſtraße gehen, ſich gleich fürchten und nicht mehr
wiſſen, ob ſie auch noch gut ſind!



„Dieſe Lücke, dieſe Lücke!“ Werther. Verſtehen Sie’s
recht tragiſch, wie Sie wollen; wenn Sie weiter leben, biegt
ſich’s doch bis zum Komiſchen hinab. Weinen kann man
ja doch.



Denken iſt Graben, und mit einem Senkblei meſſen.
Viele Menſchen haben keine Kräfte zum Graben, auch andere
keinen Muth und Gewohnheit, das Blei in’s Tiefe ſinken
zu laſſen.



Schlechte Skribenten. Wer wird ſich denn dadurch, daß
ſie ſich drucken laſſen, zu ihrem Umgang zwingen laſſen!



Das iſt ja eine miſerable Perſon, die nichts von ſich
ſelbſt weiß; die nie bis zu dem Punkte gekommen iſt, wo ſie
ſich entſchuldigen kann, und ſich doch entſchuldigt.



An Guſtav von Brinckmann, in Berlin.

Alſo außer leidend, krank? Hr. Rehberg hat es mir
geſtern geſagt. Auch ich war krank: und ich leide!

Vor ungefähr zehn Tagen war Pauline bei mir vor dem

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[260/0274] Den 10. April 1803. Sie iſt eine von den Perſonen, die, wenn ſie einmal eine andere Querſtraße gehen, ſich gleich fürchten und nicht mehr wiſſen, ob ſie auch noch gut ſind! „Dieſe Lücke, dieſe Lücke!“ Werther. Verſtehen Sie’s recht tragiſch, wie Sie wollen; wenn Sie weiter leben, biegt ſich’s doch bis zum Komiſchen hinab. Weinen kann man ja doch. Denken iſt Graben, und mit einem Senkblei meſſen. Viele Menſchen haben keine Kräfte zum Graben, auch andere keinen Muth und Gewohnheit, das Blei in’s Tiefe ſinken zu laſſen. Schlechte Skribenten. Wer wird ſich denn dadurch, daß ſie ſich drucken laſſen, zu ihrem Umgang zwingen laſſen! Das iſt ja eine miſerable Perſon, die nichts von ſich ſelbſt weiß; die nie bis zu dem Punkte gekommen iſt, wo ſie ſich entſchuldigen kann, und ſich doch entſchuldigt. An Guſtav von Brinckmann, in Berlin. Montag, den 13. Februar 1804. Alſo außer leidend, krank? Hr. Rehberg hat es mir geſtern geſagt. Auch ich war krank: und ich leide! Vor ungefähr zehn Tagen war Pauline bei mir vor dem

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel01_1834/274>, abgerufen am 26.11.2024.