Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837.Johanna Stegen in Lüneburg, am 2. April 1813. Von wildem Feindestoben, Von Gluth erfüllt und Dampf, Sieht rings die Stadt erhoben Der eignen Freiheit Kampf. Zum Himmel sehn mit Trauern Die Bürger schwer empor, Den Feind in ihren Mauern, Die Retter vor dem Thor! Da springt aus grünen Hecken Hervor ein Mädchen fein, Sich bange zu verstecken Hüllt sich ihr Antlitz ein! Und wie die Augenlieder
In frommen Thränen stehn, Ruft sie: "Ach soll ich wieder Der Feinde Gräuel sehn?" Johanna Stegen in Luͤneburg, am 2. April 1813. Von wildem Feindestoben, Von Gluth erfuͤllt und Dampf, Sieht rings die Stadt erhoben Der eignen Freiheit Kampf. Zum Himmel ſehn mit Trauern Die Buͤrger ſchwer empor, Den Feind in ihren Mauern, Die Retter vor dem Thor! Da ſpringt aus gruͤnen Hecken Hervor ein Maͤdchen fein, Sich bange zu verſtecken Huͤllt ſich ihr Antlitz ein! Und wie die Augenlieder
In frommen Thraͤnen ſtehn, Ruft ſie: „Ach ſoll ich wieder Der Feinde Graͤuel ſehn?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0533" n="519"/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Johanna Stegen in Luͤneburg,</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">am <hi rendition="#b">2</hi>. April <hi rendition="#b">1813</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">V</hi>on wildem Feindestoben,</l><lb/> <l>Von Gluth erfuͤllt und Dampf,</l><lb/> <l>Sieht rings die Stadt erhoben</l><lb/> <l>Der eignen Freiheit Kampf.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Zum Himmel ſehn mit Trauern</l><lb/> <l>Die Buͤrger ſchwer empor,</l><lb/> <l>Den Feind in ihren Mauern,</l><lb/> <l>Die Retter vor dem Thor!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Da ſpringt aus gruͤnen Hecken</l><lb/> <l>Hervor ein Maͤdchen fein,</l><lb/> <l>Sich bange zu verſtecken</l><lb/> <l>Huͤllt ſich ihr Antlitz ein!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Und wie die Augenlieder</l><lb/> <l>In frommen Thraͤnen ſtehn,</l><lb/> <l>Ruft ſie: „Ach ſoll ich wieder</l><lb/> <l>Der Feinde Graͤuel ſehn?“</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [519/0533]
Johanna Stegen in Luͤneburg,
am 2. April 1813.
Von wildem Feindestoben,
Von Gluth erfuͤllt und Dampf,
Sieht rings die Stadt erhoben
Der eignen Freiheit Kampf.
Zum Himmel ſehn mit Trauern
Die Buͤrger ſchwer empor,
Den Feind in ihren Mauern,
Die Retter vor dem Thor!
Da ſpringt aus gruͤnen Hecken
Hervor ein Maͤdchen fein,
Sich bange zu verſtecken
Huͤllt ſich ihr Antlitz ein!
Und wie die Augenlieder
In frommen Thraͤnen ſtehn,
Ruft ſie: „Ach ſoll ich wieder
Der Feinde Graͤuel ſehn?“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |