die Amputation des Kopfs für etwas rechnen, die häufig zu sehn war, die aber in der gewöhnlichen Praxis nicht vorzukommen pflegt. -- Hier bin ich in der glücklichsten Ruhe, in der ausge¬ suchtesten Gesellschaft, und in dem angenehmsten Wechsel von Arbeit und Zerstreuung! --
Sie werden mich recht sehr erfreuen, wenn Sie mir bald¬ möglichst einige Nachricht von sich zukommen lassen; in der an¬ genehmen Erwartung derselben bin ich, liebe Frau Base, Ihr Sie kindlichliebender Pflegesohn J. E. Bollmann. (Chez M. Talleyrand-ancien Eveque d'Autun, Kensington- Square.)
5.
Frankfurt am Main, den 28. August 1793.
Gute, inniggeliebte, vernachlässigte, aber nie vergessene Freundin! Der Ueberbringer dieses Briefes ist Herr Pannifex, ein guter braver Landsmann von Ihnen, welchen ich in London kennen lernte, und mit dem ich vergnügt und angenehm von dort bis hieher reiste. -- Ihren Brief, den einzigen, welchen Sie mir nach London geschrieben, hab' ich richtig erhalten; ich hab' ihn oft beantworten wollen, und ich würd' es mir zum Ver¬ brechen rechnen, es nicht gewollt zu haben, aber die Ausführung des guten Vorsatzes ist immer verzögert worden, vorzüglich da¬ durch, daß ich immer den Augenblick abwarten wollte, um Ihnen eine gewisse angenehme Nachricht geben zu können, und daß eben dieser Augenblick nicht kam. -- Ich bin gegenwärtig auf einer Reise nach Berlin begriffen, die ich eigentlich nicht sowohl zum Vergnügen als in Geschäften unternommen habe; von wo aus ich wieder nach London zurückkehren werde, wohin meine heißesten Wünsche mich ziehn. Ich bin so sehr eilig, daß ich nicht einmal die Freunde in Offenbach sehn kann. Ich werde von hier bis
die Amputation des Kopfs fuͤr etwas rechnen, die haͤufig zu ſehn war, die aber in der gewoͤhnlichen Praxis nicht vorzukommen pflegt. — Hier bin ich in der gluͤcklichſten Ruhe, in der ausge¬ ſuchteſten Geſellſchaft, und in dem angenehmſten Wechſel von Arbeit und Zerſtreuung! —
Sie werden mich recht ſehr erfreuen, wenn Sie mir bald¬ moͤglichſt einige Nachricht von ſich zukommen laſſen; in der an¬ genehmen Erwartung derſelben bin ich, liebe Frau Baſe, Ihr Sie kindlichliebender Pflegeſohn J. E. Bollmann. (Chez M. Talleyrand-ancien Evêque d'Autun, Kensington- Square.)
5.
Frankfurt am Main, den 28. Auguſt 1793.
Gute, inniggeliebte, vernachlaͤſſigte, aber nie vergeſſene Freundin! Der Ueberbringer dieſes Briefes iſt Herr Pannifex, ein guter braver Landsmann von Ihnen, welchen ich in London kennen lernte, und mit dem ich vergnuͤgt und angenehm von dort bis hieher reiſte. — Ihren Brief, den einzigen, welchen Sie mir nach London geſchrieben, hab' ich richtig erhalten; ich hab' ihn oft beantworten wollen, und ich wuͤrd' es mir zum Ver¬ brechen rechnen, es nicht gewollt zu haben, aber die Ausfuͤhrung des guten Vorſatzes iſt immer verzoͤgert worden, vorzuͤglich da¬ durch, daß ich immer den Augenblick abwarten wollte, um Ihnen eine gewiſſe angenehme Nachricht geben zu koͤnnen, und daß eben dieſer Augenblick nicht kam. — Ich bin gegenwaͤrtig auf einer Reiſe nach Berlin begriffen, die ich eigentlich nicht ſowohl zum Vergnuͤgen als in Geſchaͤften unternommen habe; von wo aus ich wieder nach London zuruͤckkehren werde, wohin meine heißeſten Wuͤnſche mich ziehn. Ich bin ſo ſehr eilig, daß ich nicht einmal die Freunde in Offenbach ſehn kann. Ich werde von hier bis
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die Amputation des Kopfs fuͤr etwas rechnen, die haͤufig zu ſehn
war, die aber in der gewoͤhnlichen Praxis nicht vorzukommen
pflegt. — Hier bin ich in der gluͤcklichſten Ruhe, in der ausge¬
ſuchteſten Geſellſchaft, und in dem angenehmſten Wechſel von
Arbeit und Zerſtreuung! —
Sie werden mich recht ſehr erfreuen, wenn Sie mir bald¬
moͤglichſt einige Nachricht von ſich zukommen laſſen; in der an¬
genehmen Erwartung derſelben bin ich, liebe Frau Baſe, Ihr
Sie kindlichliebender Pflegeſohn J. E. Bollmann.
(Chez M. Talleyrand-ancien Evêque d'Autun, Kensington-
Square.)
5.
Frankfurt am Main, den 28. Auguſt 1793.
Gute, inniggeliebte, vernachlaͤſſigte, aber nie vergeſſene
Freundin! Der Ueberbringer dieſes Briefes iſt Herr Pannifex,
ein guter braver Landsmann von Ihnen, welchen ich in London
kennen lernte, und mit dem ich vergnuͤgt und angenehm von
dort bis hieher reiſte. — Ihren Brief, den einzigen, welchen Sie
mir nach London geſchrieben, hab' ich richtig erhalten; ich hab'
ihn oft beantworten wollen, und ich wuͤrd' es mir zum Ver¬
brechen rechnen, es nicht gewollt zu haben, aber die Ausfuͤhrung
des guten Vorſatzes iſt immer verzoͤgert worden, vorzuͤglich da¬
durch, daß ich immer den Augenblick abwarten wollte, um Ihnen
eine gewiſſe angenehme Nachricht geben zu koͤnnen, und daß eben
dieſer Augenblick nicht kam. — Ich bin gegenwaͤrtig auf einer
Reiſe nach Berlin begriffen, die ich eigentlich nicht ſowohl zum
Vergnuͤgen als in Geſchaͤften unternommen habe; von wo aus
ich wieder nach London zuruͤckkehren werde, wohin meine heißeſten
Wuͤnſche mich ziehn. Ich bin ſo ſehr eilig, daß ich nicht einmal
die Freunde in Offenbach ſehn kann. Ich werde von hier bis
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/44>, abgerufen am 22.11.2024.
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