regelmäßigen Weltverhältnisse, und Englands natürlichen Antheil an der allgemeinen Thätigkeit, ein paar Millionen Menschen hier zu viel hat -- die Noth und Elend allmählig aufreiben muß. -- Dies ist die wahre Erklärung des jetzigen Zustandes der Dinge hier. Dazu kommt noch, daß des Kriegs Aufwand und Ver¬ schwendung nicht mehr existiren; daß die vorzüglich leiden müssen, welche davon lebten; und daß immer die neuen Leidenden schreien, und Lärm machen, während die Leidensgewohnten in der ver¬ gangenen Zeit, und denen es nun wohl wird, sich ganz ruhig halten. -- Es giebt hier viel einzelne Bewegungen, und wird deren noch mehr geben, -- aber das Lebensprincip des Staats ist stark und ungeschwächt, und Alles wird sich ins Reine ar¬ beiten.
Während dieser Krise ist es ganz natürlich, daß die, in un¬ gebührlicher Menge verfertigten, angehäuften Waaren verschleu¬ dert, weggegeben werden, aber es ist nothwendig, daß dieser Zustand vorübergehend sein muß. -- Warum erhebt denn Adam Müller seine Stimme, und macht anerkannt wahren Grundsätzen den Krieg? -- Wenn Manufakturisten vorübergehend leiden, so befinden sich auf der andern Seite die Consumirenden -- die größere Anzahl -- um so viel besser. Ein Staatsmann sollte auch Ohren haben für die Stillen!
Daß in der Staatenfamilie, wie in der einzelnen Stadt, Jeder mache, was er am besten versteht, und daß sich die Pro¬ dukte frei und ungestört vertauschen: das ist die wahre Lehre; dabei kommt ungezweifelt heraus das Bestbefinden der Masse; daran sollte man sich halten, wie sich die Natur an die großen Grundsätze hält, trotz gelegentlicher Erderschütterungen und Pe¬ stilenzen. -- Wer immer den flüchtigen Umständen begegnen will, wird nie fertig, und erzielt nichts am Ende. --
regelmaͤßigen Weltverhaͤltniſſe, und Englands natuͤrlichen Antheil an der allgemeinen Thaͤtigkeit, ein paar Millionen Menſchen hier zu viel hat — die Noth und Elend allmaͤhlig aufreiben muß. — Dies iſt die wahre Erklaͤrung des jetzigen Zuſtandes der Dinge hier. Dazu kommt noch, daß des Kriegs Aufwand und Ver¬ ſchwendung nicht mehr exiſtiren; daß die vorzuͤglich leiden muͤſſen, welche davon lebten; und daß immer die neuen Leidenden ſchreien, und Laͤrm machen, waͤhrend die Leidensgewohnten in der ver¬ gangenen Zeit, und denen es nun wohl wird, ſich ganz ruhig halten. — Es giebt hier viel einzelne Bewegungen, und wird deren noch mehr geben, — aber das Lebensprincip des Staats iſt ſtark und ungeſchwaͤcht, und Alles wird ſich ins Reine ar¬ beiten.
Waͤhrend dieſer Kriſe iſt es ganz natuͤrlich, daß die, in un¬ gebuͤhrlicher Menge verfertigten, angehaͤuften Waaren verſchleu¬ dert, weggegeben werden, aber es iſt nothwendig, daß dieſer Zuſtand voruͤbergehend ſein muß. — Warum erhebt denn Adam Muͤller ſeine Stimme, und macht anerkannt wahren Grundſaͤtzen den Krieg? — Wenn Manufakturiſten voruͤbergehend leiden, ſo befinden ſich auf der andern Seite die Conſumirenden — die groͤßere Anzahl — um ſo viel beſſer. Ein Staatsmann ſollte auch Ohren haben fuͤr die Stillen!
Daß in der Staatenfamilie, wie in der einzelnen Stadt, Jeder mache, was er am beſten verſteht, und daß ſich die Pro¬ dukte frei und ungeſtoͤrt vertauſchen: das iſt die wahre Lehre; dabei kommt ungezweifelt heraus das Beſtbefinden der Maſſe; daran ſollte man ſich halten, wie ſich die Natur an die großen Grundſaͤtze haͤlt, trotz gelegentlicher Erderſchuͤtterungen und Pe¬ ſtilenzen. — Wer immer den fluͤchtigen Umſtaͤnden begegnen will, wird nie fertig, und erzielt nichts am Ende. —
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regelmaͤßigen Weltverhaͤltniſſe, und Englands natuͤrlichen Antheil
an der allgemeinen Thaͤtigkeit, ein paar Millionen Menſchen hier
zu viel hat — die Noth und Elend allmaͤhlig aufreiben muß. —
Dies iſt die wahre Erklaͤrung des jetzigen Zuſtandes der Dinge
hier. Dazu kommt noch, daß des Kriegs Aufwand und Ver¬
ſchwendung nicht mehr exiſtiren; daß die vorzuͤglich leiden muͤſſen,
welche davon lebten; und daß immer die neuen Leidenden ſchreien,
und Laͤrm machen, waͤhrend die Leidensgewohnten in der ver¬
gangenen Zeit, und denen es nun wohl wird, ſich ganz ruhig
halten. — Es giebt hier viel einzelne Bewegungen, und wird
deren noch mehr geben, — aber das Lebensprincip des Staats
iſt ſtark und ungeſchwaͤcht, und Alles wird ſich ins Reine ar¬
beiten.
Waͤhrend dieſer Kriſe iſt es ganz natuͤrlich, daß die, in un¬
gebuͤhrlicher Menge verfertigten, angehaͤuften Waaren verſchleu¬
dert, weggegeben werden, aber es iſt nothwendig, daß dieſer
Zuſtand voruͤbergehend ſein muß. — Warum erhebt denn Adam
Muͤller ſeine Stimme, und macht anerkannt wahren Grundſaͤtzen
den Krieg? — Wenn Manufakturiſten voruͤbergehend leiden, ſo
befinden ſich auf der andern Seite die Conſumirenden — die
groͤßere Anzahl — um ſo viel beſſer. Ein Staatsmann ſollte
auch Ohren haben fuͤr die Stillen!
Daß in der Staatenfamilie, wie in der einzelnen Stadt,
Jeder mache, was er am beſten verſteht, und daß ſich die Pro¬
dukte frei und ungeſtoͤrt vertauſchen: das iſt die wahre Lehre;
dabei kommt ungezweifelt heraus das Beſtbefinden der Maſſe;
daran ſollte man ſich halten, wie ſich die Natur an die großen
Grundſaͤtze haͤlt, trotz gelegentlicher Erderſchuͤtterungen und Pe¬
ſtilenzen. — Wer immer den fluͤchtigen Umſtaͤnden begegnen will,
wird nie fertig, und erzielt nichts am Ende. —
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/139>, abgerufen am 24.11.2024.
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