bezahlen, und zu 1 Prozent zu fundiren. -- Die ganze Pa¬ piermasse dürfte sich also plötzlich zur Umgestaltung verdrängen -- das ist weniger vortheilhaft, ja gefährlich -- wenn man nicht wenigstens 50 bis 60 Millionen in Münze in Bereitschaft hat, und es können daraus viel Unbequemlichkeiten für's Publikum entstehn. Hat man indessen die Münze, so bin ich's zufrieden; im entgegengesetzten Fall, und wäre man der Nothwendigkeit ausgesetzt, zu den Eingeladenen sagen zu müssen: ihr müßt wie¬ derkommen, -- halte ich den guten Erfolg des ganzen Systems für gefährdet, -- ihr Knaben hütet euch, die Klugheitslinie auch nur ein Haar breit zu verfehlen! -- An Stadion und Gentz habe ich seit meiner Ankunft hier geschrieben. Ob sie mich wohl brauchten? -- Esterhazy hier war diesen Morgen ausnehmend freundlich -- fragte mich auch gleich, ob ich wohl Lust hätte, nach Wien zu gehn? -- Das müßte sich aber doch der Mühe verlohnen, und dann ist Berlin nicht weit davon -- das wäre recht schön. -- An einen bleibenden regelmäßigen Aufenthalt in Wien würde ich nicht denken. Das Schöne ist weg, sobald man Jemand im Wege steht, und Sie wissen, es kommt nicht leicht wieder. --
Der Aufsatz über die Vereinigten Staaten blieb in Gentz's Händen. Was daraus geworden, weiß ich nicht! --
Ist Adam Müller jetzt in Leipzig? -- und wo ist Wiesel? und Schlegel? -- Was erwarten Sie vom Kongreß in Frank¬ furt? -- Alles dies wüßt' ich gern, und von Ihnen, aber vor allen Dingen, und ganz besonders, und vorzugsweise schreiben Sie mir recht viel von Ihrer lieben Frau -- wo sie ist, und wie sie ist, und wo sie sein wird, damit ich berechnen könne, wie ich mich bewegen muß, um Ihnen Beiden recht bald wieder zu begegnen!
bezahlen, und zu 1 Prozent zu fundiren. — Die ganze Pa¬ piermaſſe duͤrfte ſich alſo ploͤtzlich zur Umgeſtaltung verdraͤngen — das iſt weniger vortheilhaft, ja gefaͤhrlich — wenn man nicht wenigſtens 50 bis 60 Millionen in Muͤnze in Bereitſchaft hat, und es koͤnnen daraus viel Unbequemlichkeiten fuͤr’s Publikum entſtehn. Hat man indeſſen die Muͤnze, ſo bin ich’s zufrieden; im entgegengeſetzten Fall, und waͤre man der Nothwendigkeit ausgeſetzt, zu den Eingeladenen ſagen zu muͤſſen: ihr muͤßt wie¬ derkommen, — halte ich den guten Erfolg des ganzen Syſtems fuͤr gefaͤhrdet, — ihr Knaben huͤtet euch, die Klugheitslinie auch nur ein Haar breit zu verfehlen! — An Stadion und Gentz habe ich ſeit meiner Ankunft hier geſchrieben. Ob ſie mich wohl brauchten? — Eſterhazy hier war dieſen Morgen ausnehmend freundlich — fragte mich auch gleich, ob ich wohl Luſt haͤtte, nach Wien zu gehn? — Das muͤßte ſich aber doch der Muͤhe verlohnen, und dann iſt Berlin nicht weit davon — das waͤre recht ſchoͤn. — An einen bleibenden regelmaͤßigen Aufenthalt in Wien wuͤrde ich nicht denken. Das Schoͤne iſt weg, ſobald man Jemand im Wege ſteht, und Sie wiſſen, es kommt nicht leicht wieder. —
Der Aufſatz uͤber die Vereinigten Staaten blieb in Gentz’s Haͤnden. Was daraus geworden, weiß ich nicht! —
Iſt Adam Muͤller jetzt in Leipzig? — und wo iſt Wieſel? und Schlegel? — Was erwarten Sie vom Kongreß in Frank¬ furt? — Alles dies wuͤßt’ ich gern, und von Ihnen, aber vor allen Dingen, und ganz beſonders, und vorzugsweiſe ſchreiben Sie mir recht viel von Ihrer lieben Frau — wo ſie iſt, und wie ſie iſt, und wo ſie ſein wird, damit ich berechnen koͤnne, wie ich mich bewegen muß, um Ihnen Beiden recht bald wieder zu begegnen!
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— das iſt weniger vortheilhaft, ja gefaͤhrlich — wenn man nicht
wenigſtens 50 bis 60 Millionen in Muͤnze in Bereitſchaft hat,
und es koͤnnen daraus viel Unbequemlichkeiten fuͤr’s Publikum
entſtehn. Hat man indeſſen die Muͤnze, ſo bin ich’s zufrieden;
im entgegengeſetzten Fall, und waͤre man der Nothwendigkeit
ausgeſetzt, zu den Eingeladenen ſagen zu muͤſſen: ihr muͤßt wie¬
derkommen, — halte ich den guten Erfolg des ganzen Syſtems
fuͤr gefaͤhrdet, — ihr Knaben huͤtet euch, die Klugheitslinie auch
nur ein Haar breit zu verfehlen! — An Stadion und Gentz
habe ich ſeit meiner Ankunft hier geſchrieben. Ob ſie mich wohl
brauchten? — Eſterhazy hier war dieſen Morgen ausnehmend
freundlich — fragte mich auch gleich, ob ich wohl Luſt haͤtte,
nach Wien zu gehn? — Das muͤßte ſich aber doch der Muͤhe
verlohnen, und dann iſt Berlin nicht weit davon — das waͤre
recht ſchoͤn. — An einen bleibenden regelmaͤßigen Aufenthalt in
Wien wuͤrde ich nicht denken. Das Schoͤne iſt weg, ſobald man
Jemand im Wege ſteht, und Sie wiſſen, es kommt nicht leicht
wieder. —
Der Aufſatz uͤber die Vereinigten Staaten blieb in Gentz’s
Haͤnden. Was daraus geworden, weiß ich nicht! —
Iſt Adam Muͤller jetzt in Leipzig? — und wo iſt Wieſel?
und Schlegel? — Was erwarten Sie vom Kongreß in Frank¬
furt? — Alles dies wuͤßt’ ich gern, und von Ihnen, aber vor
allen Dingen, und ganz beſonders, und vorzugsweiſe ſchreiben
Sie mir recht viel von Ihrer lieben Frau — wo ſie iſt, und
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/131>, abgerufen am 23.11.2024.
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