Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Basilius, Valentinus: De occvlta philosophia. Hrsg. v. Johann Thölde. Leipzig, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

begegnet jhm ein mechtig starck Einhorn/
das lieff gerade dem Joue zu/ nei-
gete das Heupt/ vnnd erzeigete sich
als ein Zeichen der Genade/ darob sich
Jupiter erfrewete/ inn dem so fol-
gete dem Einhorn nach ein vberaus
schöne Jungfraw/ die satzte sich nieder
für Mudigkeit/ vnnd das Einhorn
legete der Jungfrawen jhr Heupt
in jhren Schoß/ vnnd entschlieff/ vnd
wie Jupiter zusahe/ gefiel jhme die
Jungfraw sehr wol/ vnnd ward ge-
war/ das es die Juno war seine Liebste
Göttin/ derer er zu einem Gemahl
begerete/ Vnnd Jupiter gab dem
Einhorn Wein zu trincken/ vnd Zu-
cker zu essen/ vnd machte Freundschafft
zu jhm/ daß das Einhorn jhm gnedig
war/ vnnd ließ jhm nachfolgen die
schöne Junonem/ Da er mit seiner Ju-
no zu Hause kam/ bestalten die vier
Menner einen andern Mann/ der hieß
Bar, der berieff zu sich die zwölff
Geschlechte seiner Geburt/ das sie ei-
nen Beystand leisten zu der Hoch-

zeit/

begegnet jhm ein mechtig ſtarck Einhorn/
das lieff gerade dem Joue zu/ nei-
gete das Heupt/ vnnd erzeigete ſich
als ein Zeichen der Genade/ darob ſich
Jupiter erfrewete/ inn dem ſo fol-
gete dem Einhorn nach ein vberaus
ſchoͤne Jungfraw/ die ſatzte ſich nieder
fuͤr Mudigkeit/ vnnd das Einhorn
legete der Jungfrawen jhr Heupt
in jhren Schoß/ vnnd entſchlieff/ vnd
wie Jupiter zuſahe/ gefiel jhme die
Jungfraw ſehr wol/ vnnd ward ge-
war/ das es die Juno war ſeine Liebſte
Goͤttin/ derer er zu einem Gemahl
begerete/ Vnnd Jupiter gab dem
Einhorn Wein zu trincken/ vnd Zu-
cker zu eſſen/ vnd machte Freundſchafft
zu jhm/ daß das Einhorn jhm gnedig
war/ vnnd ließ jhm nachfolgen die
ſchoͤne Junonem/ Da er mit ſeiner Ju-
no zu Hauſe kam/ beſtalten die vier
Menner einen andern Mann/ der hieß
Bar, der berieff zu ſich die zwoͤlff
Geſchlechte ſeiner Geburt/ das ſie ei-
nen Beyſtand leiſten zu der Hoch-

zeit/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0034" n="26"/>
begegnet jhm ein mechtig &#x017F;tarck Einhorn/<lb/>
das lieff gerade dem Joue zu/ nei-<lb/>
gete das Heupt/ vnnd erzeigete &#x017F;ich<lb/>
als ein Zeichen der Genade/ darob &#x017F;ich<lb/>
Jupiter erfrewete/ inn dem &#x017F;o fol-<lb/>
gete dem Einhorn nach ein vberaus<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Jungfraw/ die &#x017F;atzte &#x017F;ich nieder<lb/>
fu&#x0364;r Mudigkeit/ vnnd das Einhorn<lb/>
legete der Jungfrawen jhr Heupt<lb/>
in jhren Schoß/ vnnd ent&#x017F;chlieff/ vnd<lb/>
wie Jupiter zu&#x017F;ahe/ gefiel jhme die<lb/>
Jungfraw &#x017F;ehr wol/ vnnd ward ge-<lb/>
war/ das es die Juno war &#x017F;eine Lieb&#x017F;te<lb/>
Go&#x0364;ttin/ derer er zu einem Gemahl<lb/>
begerete/ Vnnd Jupiter gab dem<lb/>
Einhorn Wein zu trincken/ vnd Zu-<lb/>
cker zu e&#x017F;&#x017F;en/ vnd machte Freund&#x017F;chafft<lb/>
zu jhm/ daß das Einhorn jhm gnedig<lb/>
war/ vnnd ließ jhm nachfolgen die<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Junonem/ Da er mit &#x017F;einer Ju-<lb/>
no zu Hau&#x017F;e kam/ be&#x017F;talten die vier<lb/>
Menner einen andern Mann/ der hieß<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Bar,</hi></hi></hi> der berieff zu &#x017F;ich die zwo&#x0364;lff<lb/>
Ge&#x017F;chlechte &#x017F;einer Geburt/ das &#x017F;ie ei-<lb/>
nen Bey&#x017F;tand lei&#x017F;ten zu der Hoch-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zeit/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0034] begegnet jhm ein mechtig ſtarck Einhorn/ das lieff gerade dem Joue zu/ nei- gete das Heupt/ vnnd erzeigete ſich als ein Zeichen der Genade/ darob ſich Jupiter erfrewete/ inn dem ſo fol- gete dem Einhorn nach ein vberaus ſchoͤne Jungfraw/ die ſatzte ſich nieder fuͤr Mudigkeit/ vnnd das Einhorn legete der Jungfrawen jhr Heupt in jhren Schoß/ vnnd entſchlieff/ vnd wie Jupiter zuſahe/ gefiel jhme die Jungfraw ſehr wol/ vnnd ward ge- war/ das es die Juno war ſeine Liebſte Goͤttin/ derer er zu einem Gemahl begerete/ Vnnd Jupiter gab dem Einhorn Wein zu trincken/ vnd Zu- cker zu eſſen/ vnd machte Freundſchafft zu jhm/ daß das Einhorn jhm gnedig war/ vnnd ließ jhm nachfolgen die ſchoͤne Junonem/ Da er mit ſeiner Ju- no zu Hauſe kam/ beſtalten die vier Menner einen andern Mann/ der hieß Bar, der berieff zu ſich die zwoͤlff Geſchlechte ſeiner Geburt/ das ſie ei- nen Beyſtand leiſten zu der Hoch- zeit/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Kommentar auf dem Titelblatt "Jtzo gantz newe… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_occulta_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_occulta_1603/34
Zitationshilfe: Basilius, Valentinus: De occvlta philosophia. Hrsg. v. Johann Thölde. Leipzig, 1603, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_occulta_1603/34>, abgerufen am 24.11.2024.