Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite
Das erste Capitel.

Damit ich mein vornehmen weiter be-
stetige/ so sage ich also/ das auch viel dinge
in der Artzney zu erfinden sind/ welche vber-
natürlich jhre Wirckung von sich geben/ er-
zeigen vnd vollnbringen/ nach Magneti-
scher Form vnd Art/ nur wirckende/ durch
ein anziehende spiritualische Krafst/ so
durch die Lufft an sich gezogen wird/ weil die
Lufft das Medium ist zwischen der Artzney
vnd dem Schaden oder Gebrechen/ gleicher
massen wie sich der Magnet jeder zeit nach
seinem Mittagßsterne sehnet vnd wendet/
Ob gleich solcher Stern viel tausend Mei-
len von jhm/ so ist doch die Geistliche Wir-
ckung vnd Liebe so mechtig zwischen diesen
beyden/ das sie durch das Mittelband/ als
die Lufft/ zusammen gezogen wird/ einer so
grossen ferne vnd weite/ weil solche anzie-
hende Krafft/ aber von den Leuten in ge-
mein bekant/ so ist es nur zu einer blossen
Gewonheit worden/ wird auch allein dafür
geachtet/ vnd ferner keine Verborgenheit/
wodurch solche wirckende Krafft jhren
Vrsprung von hat/ in acht genommen/
gleichermassen können Schaden vnd Ge-

brechen
Das erſte Capitel.

Damit ich mein vornehmen weiter be-
ſtetige/ ſo ſage ich alſo/ das auch viel dinge
in der Artzney zu erfinden ſind/ welche vber-
natuͤrlich jhre Wirckung von ſich geben/ er-
zeigen vnd vollnbringen/ nach Magneti-
ſcher Form vnd Art/ nur wirckende/ durch
ein anziehende ſpiritualiſche Krafſt/ ſo
durch die Lufft an ſich gezogen wird/ weil die
Lufft das Medium iſt zwiſchen der Artzney
vnd dem Schaden oder Gebrechen/ gleicher
maſſen wie ſich der Magnet jeder zeit nach
ſeinem Mittagßſterne ſehnet vnd wendet/
Ob gleich ſolcher Stern viel tauſend Mei-
len von jhm/ ſo iſt doch die Geiſtliche Wir-
ckung vnd Liebe ſo mechtig zwiſchen dieſen
beyden/ das ſie durch das Mittelband/ als
die Lufft/ zuſammen gezogen wird/ einer ſo
groſſen ferne vnd weite/ weil ſolche anzie-
hende Krafft/ aber von den Leuten in ge-
mein bekant/ ſo iſt es nur zu einer bloſſen
Gewonheit worden/ wird auch allein dafuͤr
geachtet/ vnd ferner keine Verborgenheit/
wodurch ſolche wirckende Krafft jhren
Vrſprung von hat/ in acht genommen/
gleichermaſſen koͤnnen Schaden vnd Ge-

brechen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0033" n="20"/>
        <fw place="top" type="header">Das er&#x017F;te Capitel.</fw><lb/>
        <p>Damit ich mein vornehmen weiter be-<lb/>
&#x017F;tetige/ &#x017F;o &#x017F;age ich al&#x017F;o/ das auch viel dinge<lb/>
in der Artzney zu erfinden &#x017F;ind/ welche vber-<lb/>
natu&#x0364;rlich jhre Wirckung von &#x017F;ich geben/ er-<lb/>
zeigen vnd vollnbringen/ nach Magneti-<lb/>
&#x017F;cher Form vnd Art/ nur wirckende/ durch<lb/>
ein anziehende &#x017F;pirituali&#x017F;che Kraf&#x017F;t/ &#x017F;o<lb/>
durch die Lufft an &#x017F;ich gezogen wird/ weil die<lb/>
Lufft das <hi rendition="#aq">Medium</hi> i&#x017F;t zwi&#x017F;chen der Artzney<lb/>
vnd dem Schaden oder Gebrechen/ gleicher<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en wie &#x017F;ich der Magnet jeder zeit nach<lb/>
&#x017F;einem Mittagß&#x017F;terne &#x017F;ehnet vnd wendet/<lb/>
Ob gleich &#x017F;olcher Stern viel tau&#x017F;end Mei-<lb/>
len von jhm/ &#x017F;o i&#x017F;t doch die Gei&#x017F;tliche Wir-<lb/>
ckung vnd Liebe &#x017F;o mechtig zwi&#x017F;chen die&#x017F;en<lb/>
beyden/ das &#x017F;ie durch das Mittelband/ als<lb/>
die Lufft/ zu&#x017F;ammen gezogen wird/ einer &#x017F;o<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en ferne vnd weite/ weil &#x017F;olche anzie-<lb/>
hende Krafft/ aber von den Leuten in ge-<lb/>
mein bekant/ &#x017F;o i&#x017F;t es nur zu einer blo&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Gewonheit worden/ wird auch allein dafu&#x0364;r<lb/>
geachtet/ vnd ferner keine Verborgenheit/<lb/>
wodurch &#x017F;olche wirckende Krafft jhren<lb/>
Vr&#x017F;prung von hat/ in acht genommen/<lb/>
gleicherma&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen Schaden vnd Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">brechen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0033] Das erſte Capitel. Damit ich mein vornehmen weiter be- ſtetige/ ſo ſage ich alſo/ das auch viel dinge in der Artzney zu erfinden ſind/ welche vber- natuͤrlich jhre Wirckung von ſich geben/ er- zeigen vnd vollnbringen/ nach Magneti- ſcher Form vnd Art/ nur wirckende/ durch ein anziehende ſpiritualiſche Krafſt/ ſo durch die Lufft an ſich gezogen wird/ weil die Lufft das Medium iſt zwiſchen der Artzney vnd dem Schaden oder Gebrechen/ gleicher maſſen wie ſich der Magnet jeder zeit nach ſeinem Mittagßſterne ſehnet vnd wendet/ Ob gleich ſolcher Stern viel tauſend Mei- len von jhm/ ſo iſt doch die Geiſtliche Wir- ckung vnd Liebe ſo mechtig zwiſchen dieſen beyden/ das ſie durch das Mittelband/ als die Lufft/ zuſammen gezogen wird/ einer ſo groſſen ferne vnd weite/ weil ſolche anzie- hende Krafft/ aber von den Leuten in ge- mein bekant/ ſo iſt es nur zu einer bloſſen Gewonheit worden/ wird auch allein dafuͤr geachtet/ vnd ferner keine Verborgenheit/ wodurch ſolche wirckende Krafft jhren Vrſprung von hat/ in acht genommen/ gleichermaſſen koͤnnen Schaden vnd Ge- brechen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/33
Zitationshilfe: Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/33>, abgerufen am 23.11.2024.