Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

Das erste Capitel.
ser/ ein Himlisches verklertes Wasser ma-
chen/ so wird darnach folgen das prima me-
teria
zu der vltima, vnd vltima materia wider
zu der prima materia abgewechselt hat vnnd
worden ist. Die Vrsache nun/ das die gros-
se Welt zergenglich/ ist diese/ das der Geist
Gottes seinen Sitz vnd Wohnunge nicht
behelt in der grossen/ sondern in der kleinen
Welt/ denn der Mensch ist ein Tempel des
heiligen Geistes/ so fern er sich nicht selbsten
muthwillig verunreiniget zu dem Helli-
schen Fewer/ damit ein vnterscheid ward/
vnd bliebe also in der kleinen Welt/ welche
er nach seinem Ebenbilde formirt/ vnd zu
einem geweiheten Tempel gemacht hatte/
sonsten ist auch alles in der kleinen Welt/
was in der grossen befunden wird/ Nemlich
Himmel vnd Erden/ sampt den Elemen-
ten/ vnd was jhn anhengig vnnd aus dem
Firmament zugethan ist:

Man befindet auch das in der ersten
Schöpffung/ so aus nichts vollenbracht/
drey Dinge entstanden. Als ein Seeli-
sches/ Geistliches vnd sichtigliches Wesen/

die

Das erſte Capitel.
ſer/ ein Himliſches verklertes Waſſer ma-
chen/ ſo wird darnach folgen das prima me-
teria
zu der vltima, vnd vltima materia wider
zu der prima materia abgewechſelt hat vnnd
worden iſt. Die Vrſache nun/ das die groſ-
ſe Welt zergenglich/ iſt dieſe/ das der Geiſt
Gottes ſeinen Sitz vnd Wohnunge nicht
behelt in der groſſen/ ſondern in der kleinen
Welt/ denn der Menſch iſt ein Tempel des
heiligen Geiſtes/ ſo fern er ſich nicht ſelbſten
muthwillig verunreiniget zu dem Helli-
ſchen Fewer/ damit ein vnterſcheid ward/
vnd bliebe alſo in der kleinen Welt/ welche
er nach ſeinem Ebenbilde formirt/ vnd zu
einem geweiheten Tempel gemacht hatte/
ſonſten iſt auch alles in der kleinen Welt/
was in der groſſen befunden wird/ Nemlich
Himmel vnd Erden/ ſampt den Elemen-
ten/ vnd was jhn anhengig vnnd aus dem
Firmament zugethan iſt:

Man befindet auch das in der erſten
Schoͤpffung/ ſo aus nichts vollenbracht/
drey Dinge entſtanden. Als ein Seeli-
ſches/ Geiſtliches vnd ſichtigliches Weſen/

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0026" n="13"/><fw place="top" type="header">Das er&#x017F;te Capitel.</fw><lb/>
&#x017F;er/ ein Himli&#x017F;ches verklertes Wa&#x017F;&#x017F;er ma-<lb/>
chen/ &#x017F;o wird darnach folgen das <hi rendition="#aq">prima me-<lb/>
teria</hi> zu der <hi rendition="#aq">vltima,</hi> vnd <hi rendition="#aq">vltima materia</hi> wider<lb/>
zu der <hi rendition="#aq">prima materia</hi> abgewech&#x017F;elt hat vnnd<lb/>
worden i&#x017F;t. Die Vr&#x017F;ache nun/ das die gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e Welt zergenglich/ i&#x017F;t die&#x017F;e/ das der Gei&#x017F;t<lb/>
Gottes &#x017F;einen Sitz vnd Wohnunge nicht<lb/>
behelt in der gro&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern in der kleinen<lb/>
Welt/ denn der Men&#x017F;ch i&#x017F;t ein Tempel des<lb/>
heiligen Gei&#x017F;tes/ &#x017F;o fern er &#x017F;ich nicht &#x017F;elb&#x017F;ten<lb/>
muthwillig verunreiniget zu dem Helli-<lb/>
&#x017F;chen Fewer/ damit ein vnter&#x017F;cheid ward/<lb/>
vnd bliebe al&#x017F;o in der kleinen Welt/ welche<lb/>
er nach &#x017F;einem Ebenbilde formirt/ vnd zu<lb/>
einem geweiheten Tempel gemacht hatte/<lb/>
&#x017F;on&#x017F;ten i&#x017F;t auch alles in der kleinen Welt/<lb/>
was in der gro&#x017F;&#x017F;en befunden wird/ Nemlich<lb/>
Himmel vnd Erden/ &#x017F;ampt den Elemen-<lb/>
ten/ vnd was jhn anhengig vnnd aus dem<lb/>
Firmament zugethan i&#x017F;t:</p><lb/>
        <p>Man befindet auch das in der er&#x017F;ten<lb/>
Scho&#x0364;pffung/ &#x017F;o aus nichts vollenbracht/<lb/>
drey Dinge ent&#x017F;tanden. Als ein Seeli-<lb/>
&#x017F;ches/ Gei&#x017F;tliches vnd &#x017F;ichtigliches We&#x017F;en/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0026] Das erſte Capitel. ſer/ ein Himliſches verklertes Waſſer ma- chen/ ſo wird darnach folgen das prima me- teria zu der vltima, vnd vltima materia wider zu der prima materia abgewechſelt hat vnnd worden iſt. Die Vrſache nun/ das die groſ- ſe Welt zergenglich/ iſt dieſe/ das der Geiſt Gottes ſeinen Sitz vnd Wohnunge nicht behelt in der groſſen/ ſondern in der kleinen Welt/ denn der Menſch iſt ein Tempel des heiligen Geiſtes/ ſo fern er ſich nicht ſelbſten muthwillig verunreiniget zu dem Helli- ſchen Fewer/ damit ein vnterſcheid ward/ vnd bliebe alſo in der kleinen Welt/ welche er nach ſeinem Ebenbilde formirt/ vnd zu einem geweiheten Tempel gemacht hatte/ ſonſten iſt auch alles in der kleinen Welt/ was in der groſſen befunden wird/ Nemlich Himmel vnd Erden/ ſampt den Elemen- ten/ vnd was jhn anhengig vnnd aus dem Firmament zugethan iſt: Man befindet auch das in der erſten Schoͤpffung/ ſo aus nichts vollenbracht/ drey Dinge entſtanden. Als ein Seeli- ſches/ Geiſtliches vnd ſichtigliches Weſen/ die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/26
Zitationshilfe: Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/26>, abgerufen am 28.03.2024.