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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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zahmen Nüssen gelitten / weilen man glaubt/ daß er diese mager mache. Weßwegen erkießt er sich einsame Oerte/ an den Enden der Wälder und auf den Bergen/ wo man ihn unmolestiret stehen lässet/ und zwar mehr die Früchten/ vor eine Rarität an die frembde zu verehren/ als einiges Nutzens willen.

Diese Nüsse heissen Lateinisch NUX MYRISTICA, MAS und MONTARA, ist bey Clusio vor 2. Früchten angesehen/ da es doch nur eine ist: Auf Banda nennet man sie Pala Tuhar, das ist / Bergnuß. Auf Maleyisch Pala luhi-lahi, das ist/ Männ ein-Nuß. In Ambon wird sie Pala-Utan und Palala genennet/ mit einem Wort/ so auß Pala und ala zusammen gesetzet ist/ als ob man sagte: Jahr-Vogels-Nüß/ dieweiln diese Vögel in Amb. ala geheissen werden/ welche diese Früchte gern essen. Sie hat bey den Einwohnern/ wie gesagte/ kein Gebrauch/ ausser daß sie das Holtz von dem Baum zuweiln zu den Häusern nehmen und die Früchte an die Frembde verehren / indem nicht allein die Javanen/ sondern auch die Europae er solche aufsuchen. Die Javanen und Maleyer gebrauchen sie zur Artzney gegen die Kopffschmertzen und andere Kranckheiten/ doch mehrentheils die Männliche Krafft zu stärcken/ nach welchen Hülff-Mitteln die Mohren grosse Mühe anwenden. Die Europaeer gebrauchen sie noch aberglaubischer und wollen Liebs-Träneke davon machen/ womit sie grosse dinge meynen außzurichten: welche lächerliche Dinge der Mühe nicht werth sind/ daß man mehr davon schreibe.

Einige Indianer haben erfahren/ daß die Manns-Nüsse auch gut gegen die rothe Ruhr seyen/ wann man dieselbe mit einer halb reiffen und gebratenen Pisang isset/ absonderlich wann man ein Gran Amphion darbey thut. Die Bandaneser Weiderger brauchen sie auch gegen die Ohnmacht und schwere Noth der kleinen Kinder/ zu welchem End sie nun anfangen diese Nüsse aufzuheben. In Europa trägt man diese Frucht auch am Halß/ um von den Blut-Finnen befreyet zu seyn.

Von den 4. andern Sorten wollen wir allhier nichts melden/ weilen dieselbe in Banda meist unbekandt sind/ und von der Gestalt der rechten Muscaten sehr abgehen/ und werden in Ambonia die Stämme nur zu Sparren und leichtem Zimmerwerck gebrauchet.

XXIV.

Bericht

Von dem Pfeffer und dessen Pflantzung auf der West-Lüst.

DEr Pfeffer wird bey nah auf eben dieselbe Art und Weiß gezogen/ wie der Betel: gleich wie die Pflantzen beyderseits auch einander sehr gleich kommen/ ausser daß die Pfeffer-Blätter etwas leibiger/ als die Berel-Blätter sind/ auch einen andern Geschmack haben. Die Grösse und Gestalt derselben ist aus der Tab. V. zu ersehen.

Die Oerter/ wo derselbe hingepflantzet wird/ bestehen aus einem fetten Grund/ der etwas Kleyächtig seye.

Diesen Grund pflügen sie erst wohl/ düngen ihn aber nicht; wie sie demselben dann auch kein Wasser geben/ es seye dann/ daß der Pfeffer-Garten nahe beym Dorff seye/ welchen sie auch zu feuchten pflege.

Ein solcher Pfeffer-Garten wird auf der West-Küst Dziundziong Lada geheissen: und werden andere Platagien in den Wäldern/ so nach der Bäumen Außtilgung allda gepflantzet werden / nicht umzäunet.

Die Pfeffer-Pflantzen werden in gewissen Reyen/ die sie Dziadziar nennen/ unten an den Fuß der Tsingkting-Bäumen gesetzet/ so zuvor schon eingestecket gewesen/ ohngefähr 10. Kaks oder Stöcke in eine Reyhe.

Diese Plantagie geschiehet zu der Zeit/ da es nur um den 5. oder 6. Tag einmahl regnet/ und nicht bey nassem Regenwetter/ anderst die Pflantze verderben solte/ wie auch sonsten gar zu viel Regen diesem Gewächs schädlich ist.

Wann sie dieselbe setzen/ nehmen sie ein Setzling den sie Zowas nennen/ mit 3. Knöpffe / Mata genennet/ lassen ihn erst zwey oder drey Tage in heiß Wasser weichen/ dann es sonsten nicht wohl fortkommen dörffte.

Der Ort muß wohl von dem Unkraut/ so diesem Gewächs schädlich ist/ gesäubert werden: und wann die Pflantze etwas aufgeschossen ist/ so häuffen sie etwas Erde darum/ daß mehrere Stengel über sich und auch mehr Wurtzeln schiesen und kräfftiger werden möchten.

Nach 2. Jahren trägt das erste Reiß Früchte/ welches sie Marania, und die Früchte Oovvali Matania nennen/ und bringt ein Stamm alsdann nit mehr als ein Tsoepa von den 4. in ein Gantung hervor. Wann aber der Baum das 4. Jahr erreicht/ so gibt er wohl 1 1/2. Gantung. Dessen Stamm endlich wohl eines Arms dicke wird.

Diesen Baum plicken sie deß Jahrs zweymahl ab/ und nennen das Nachgewächs oder letztere Früchte Mematsien.

Die grosse Erndte/ so in 4. Jahren geschiehet/ heisset Poeng' ut besar.

Die Erndte-Zeit des Pfeffers wird auch Moesim Mamoepir l'ada, geheissen/ die Blüth aber nennen sie Memboernsi, welche ohngefähr 3. Mond vor der Frucht hergehet.

Ein Baum davon dauret wohl zehen Jahr/ daß sie davon Früchte bekommen/ zuweilen auch

zahmen Nüssen gelitten / weilen man glaubt/ daß er diese mager mache. Weßwegen erkießt er sich einsame Oerte/ an den Enden der Wälder und auf den Bergen/ wo man ihn unmolestiret stehen lässet/ und zwar mehr die Früchten/ vor eine Rarität an die frembde zu verehren/ als einiges Nutzens willen.

Diese Nüsse heissen Lateinisch NUX MYRISTICA, MAS und MONTARA, ist bey Clusio vor 2. Früchten angesehen/ da es doch nur eine ist: Auf Banda neñet man sie Pala Tuhar, das ist / Bergnuß. Auf Maleyisch Pala luhi-lahi, das ist/ Männ ein-Nuß. In Ambon wird sie Pala-Utan und Palala genennet/ mit einem Wort/ so auß Pala und ala zusam̃en gesetzet ist/ als ob man sagte: Jahr-Vogels-Nüß/ dieweiln diese Vögel in Amb. ala geheissen werden/ welche diese Früchte gern essen. Sie hat bey den Einwohnern/ wie gesagtë/ kein Gebrauch/ ausser daß sie das Holtz von dem Baum zuweiln zu den Häusern nehmen und die Früchte an die Frembde verehren / indem nicht allein die Javanen/ sondern auch die Europae er solche aufsuchen. Die Javanen und Maleyer gebrauchen sie zur Artzney gegen die Kopffschmertzen und andere Kranckheiten/ doch mehrentheils die Mäñliche Krafft zu stärcken/ nach welchen Hülff-Mitteln die Mohren grosse Mühe anwenden. Die Europaeer gebrauchen sie noch aberglaubischer und wollen Liebs-Träneke davon machen/ womit sie grosse dinge meynen außzurichten: welche lächerliche Dinge der Mühe nicht werth sind/ daß man mehr davon schreibe.

Einige Indianer haben erfahren/ daß die Mañs-Nüsse auch gut gegen die rothe Ruhr seyen/ wann man dieselbe mit einer halb reiffen und gebratenen Pisang isset/ absonderlich wann man ein Gran Amphion darbey thut. Die Bandaneser Weiderger brauchen sie auch gegen die Ohnmacht und schwere Noth der kleinen Kinder/ zu welchem End sie nun anfangen diese Nüsse aufzuheben. In Europa trägt man diese Frucht auch am Halß/ um von den Blut-Finnen befreyet zu seyn.

Von den 4. andern Sorten wollen wir allhier nichts melden/ weilen dieselbe in Banda meist unbekandt sind/ und von der Gestalt der rechten Muscaten sehr abgehen/ und werden in Ambonia die Stämme nur zu Sparren und leichtem Zimmerwerck gebrauchet.

XXIV.

Bericht

Von dem Pfeffer und dessen Pflantzung auf der West-Lüst.

DEr Pfeffer wird bey nah auf eben dieselbe Art und Weiß gezogen/ wie der Betel: gleich wie die Pflantzen beyderseits auch einander sehr gleich kommen/ ausser daß die Pfeffer-Blätter etwas leibiger/ als die Berel-Blätter sind/ auch einen andern Geschmack haben. Die Grösse und Gestalt derselben ist aus der Tab. V. zu ersehen.

Die Oerter/ wo derselbe hingepflantzet wird/ bestehen aus einem fetten Grund/ der etwas Kleyächtig seye.

Diesen Grund pflügen sie erst wohl/ düngen ihn aber nicht; wie sie demselben dann auch kein Wasser geben/ es seye dañ/ daß der Pfeffer-Garten nahe beym Dorff seye/ welchen sie auch zu feuchten pflegë.

Ein solcher Pfeffer-Garten wird auf der West-Küst Dziundziong Lada geheissen: und werden andere Platagien in den Wäldern/ so nach der Bäumen Außtilgung allda gepflantzet werden / nicht umzäunet.

Die Pfeffer-Pflantzen werden in gewissen Reyen/ die sie Dziadziar nennen/ unten an den Fuß der Tsingkting-Bäumen gesetzet/ so zuvor schon eingestecket gewesen/ ohngefähr 10. Kaks oder Stöcke in eine Reyhe.

Diese Plantagie geschiehet zu der Zeit/ da es nur um den 5. oder 6. Tag einmahl regnet/ und nicht bey nassem Regenwetter/ anderst die Pflantze verderben solte/ wie auch sonsten gar zu viel Regen diesem Gewächs schädlich ist.

Wann sie dieselbe setzen/ nehmen sie ein Setzling den sie Zowas nennen/ mit 3. Knöpffe / Mata genennet/ lassen ihn erst zwey oder drey Tage in heiß Wasser weichen/ dann es sonsten nicht wohl fortkommen dörffte.

Der Ort muß wohl von dem Unkraut/ so diesem Gewächs schädlich ist/ gesäubert werden: und wann die Pflantze etwas aufgeschossen ist/ so häuffen sie etwas Erde darum/ daß mehrere Stengel über sich und auch mehr Wurtzeln schiesen und kräfftiger werden möchten.

Nach 2. Jahren trägt das erste Reiß Früchte/ welches sie Marania, und die Früchte Oovvali Matania nennen/ und bringt ein Stamm alsdann nit mehr als ein Tsoepa von den 4. in ein Gantung hervor. Wann aber der Baum das 4. Jahr erreicht/ so gibt er wohl 1 ½. Gantung. Dessen Stam̃ endlich wohl eines Arms dicke wird.

Diesen Baum plicken sie deß Jahrs zweymahl ab/ und nennen das Nachgewächs oder letztere Früchte Mematsien.

Die grosse Erndte/ so in 4. Jahren geschiehet/ heisset Poeng’ ut besar.

Die Erndte-Zeit des Pfeffers wird auch Moesim Mamoepir l’ada, geheissen/ die Blüth aber nennen sie Memboernsi, welche ohngefähr 3. Mond vor der Frucht hergehet.

Ein Baum davon dauret wohl zehen Jahr/ daß sie davon Früchte bekommen/ zuweilen auch

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        <p>Einige Indianer haben erfahren/ daß die Man&#x0303;s-Nüsse auch gut gegen die rothe Ruhr       seyen/ wann man dieselbe mit einer halb reiffen und gebratenen Pisang isset/ absonderlich       wann man ein Gran Amphion darbey thut. Die Bandaneser Weiderger brauchen sie auch gegen die       Ohnmacht und schwere Noth der kleinen Kinder/ zu welchem End sie nun anfangen diese Nüsse       aufzuheben. In Europa trägt man diese Frucht auch am Halß/ um von den Blut-Finnen befreyet zu       seyn.</p>
        <p>Von den 4. andern Sorten wollen wir allhier nichts melden/ weilen dieselbe in Banda meist       unbekandt sind/ und von der Gestalt der rechten Muscaten sehr abgehen/ und werden in Ambonia       die Stämme nur zu Sparren und leichtem Zimmerwerck gebrauchet.</p>
        <p>XXIV.</p>
        <p>Bericht</p>
        <p>Von dem Pfeffer und dessen Pflantzung auf der West-Lüst.</p>
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        <p>Die Oerter/ wo derselbe hingepflantzet wird/ bestehen aus einem fetten Grund/ der etwas       Kleyächtig seye.</p>
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        <p>Ein solcher Pfeffer-Garten wird auf der West-Küst Dziundziong Lada geheissen: und werden       andere Platagien in den Wäldern/ so nach der Bäumen Außtilgung allda gepflantzet werden /       nicht umzäunet.</p>
        <p>Die Pfeffer-Pflantzen werden in gewissen Reyen/ die sie Dziadziar nennen/ unten an den Fuß       der Tsingkting-Bäumen gesetzet/ so zuvor schon eingestecket gewesen/ ohngefähr 10. Kaks oder       Stöcke in eine Reyhe.</p>
        <p>Diese Plantagie geschiehet zu der Zeit/ da es nur um den 5. oder 6. Tag einmahl regnet/ und       nicht bey nassem Regenwetter/ anderst die Pflantze verderben solte/ wie auch sonsten gar zu       viel Regen diesem Gewächs schädlich ist.</p>
        <p>Wann sie dieselbe setzen/ nehmen sie ein Setzling den sie Zowas nennen/ mit 3. Knöpffe /       Mata genennet/ lassen ihn erst zwey oder drey Tage in heiß Wasser weichen/ dann es sonsten       nicht wohl fortkommen dörffte.</p>
        <p>Der Ort muß wohl von dem Unkraut/ so diesem Gewächs schädlich ist/ gesäubert werden: und       wann die Pflantze etwas aufgeschossen ist/ so häuffen sie etwas Erde darum/ daß mehrere       Stengel über sich und auch mehr Wurtzeln schiesen und kräfftiger werden möchten.</p>
        <p>Nach 2. Jahren trägt das erste Reiß Früchte/ welches sie Marania, und die Früchte Oovvali       Matania nennen/ und bringt ein Stamm alsdann nit mehr als ein Tsoepa von den 4. in ein Gantung       hervor. Wann aber der Baum das 4. Jahr erreicht/ so gibt er wohl 1 ½. Gantung. Dessen       Stam&#x0303; endlich wohl eines Arms dicke wird.</p>
        <p>Diesen Baum plicken sie deß Jahrs zweymahl ab/ und nennen das Nachgewächs oder letztere       Früchte Mematsien.</p>
        <p>Die grosse Erndte/ so in 4. Jahren geschiehet/ heisset Poeng&#x2019; ut besar.</p>
        <p>Die Erndte-Zeit des Pfeffers wird auch Moesim Mamoepir l&#x2019;ada, geheissen/ die Blüth aber       nennen sie Memboernsi, welche ohngefähr 3. Mond vor der Frucht hergehet.</p>
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[90/0746] zahmen Nüssen gelitten / weilen man glaubt/ daß er diese mager mache. Weßwegen erkießt er sich einsame Oerte/ an den Enden der Wälder und auf den Bergen/ wo man ihn unmolestiret stehen lässet/ und zwar mehr die Früchten/ vor eine Rarität an die frembde zu verehren/ als einiges Nutzens willen. Diese Nüsse heissen Lateinisch NUX MYRISTICA, MAS und MONTARA, ist bey Clusio vor 2. Früchten angesehen/ da es doch nur eine ist: Auf Banda neñet man sie Pala Tuhar, das ist / Bergnuß. Auf Maleyisch Pala luhi-lahi, das ist/ Männ ein-Nuß. In Ambon wird sie Pala-Utan und Palala genennet/ mit einem Wort/ so auß Pala und ala zusam̃en gesetzet ist/ als ob man sagte: Jahr-Vogels-Nüß/ dieweiln diese Vögel in Amb. ala geheissen werden/ welche diese Früchte gern essen. Sie hat bey den Einwohnern/ wie gesagtë/ kein Gebrauch/ ausser daß sie das Holtz von dem Baum zuweiln zu den Häusern nehmen und die Früchte an die Frembde verehren / indem nicht allein die Javanen/ sondern auch die Europae er solche aufsuchen. Die Javanen und Maleyer gebrauchen sie zur Artzney gegen die Kopffschmertzen und andere Kranckheiten/ doch mehrentheils die Mäñliche Krafft zu stärcken/ nach welchen Hülff-Mitteln die Mohren grosse Mühe anwenden. Die Europaeer gebrauchen sie noch aberglaubischer und wollen Liebs-Träneke davon machen/ womit sie grosse dinge meynen außzurichten: welche lächerliche Dinge der Mühe nicht werth sind/ daß man mehr davon schreibe. Einige Indianer haben erfahren/ daß die Mañs-Nüsse auch gut gegen die rothe Ruhr seyen/ wann man dieselbe mit einer halb reiffen und gebratenen Pisang isset/ absonderlich wann man ein Gran Amphion darbey thut. Die Bandaneser Weiderger brauchen sie auch gegen die Ohnmacht und schwere Noth der kleinen Kinder/ zu welchem End sie nun anfangen diese Nüsse aufzuheben. In Europa trägt man diese Frucht auch am Halß/ um von den Blut-Finnen befreyet zu seyn. Von den 4. andern Sorten wollen wir allhier nichts melden/ weilen dieselbe in Banda meist unbekandt sind/ und von der Gestalt der rechten Muscaten sehr abgehen/ und werden in Ambonia die Stämme nur zu Sparren und leichtem Zimmerwerck gebrauchet. XXIV. Bericht Von dem Pfeffer und dessen Pflantzung auf der West-Lüst. DEr Pfeffer wird bey nah auf eben dieselbe Art und Weiß gezogen/ wie der Betel: gleich wie die Pflantzen beyderseits auch einander sehr gleich kommen/ ausser daß die Pfeffer-Blätter etwas leibiger/ als die Berel-Blätter sind/ auch einen andern Geschmack haben. Die Grösse und Gestalt derselben ist aus der Tab. V. zu ersehen. Die Oerter/ wo derselbe hingepflantzet wird/ bestehen aus einem fetten Grund/ der etwas Kleyächtig seye. Diesen Grund pflügen sie erst wohl/ düngen ihn aber nicht; wie sie demselben dann auch kein Wasser geben/ es seye dañ/ daß der Pfeffer-Garten nahe beym Dorff seye/ welchen sie auch zu feuchten pflegë. Ein solcher Pfeffer-Garten wird auf der West-Küst Dziundziong Lada geheissen: und werden andere Platagien in den Wäldern/ so nach der Bäumen Außtilgung allda gepflantzet werden / nicht umzäunet. Die Pfeffer-Pflantzen werden in gewissen Reyen/ die sie Dziadziar nennen/ unten an den Fuß der Tsingkting-Bäumen gesetzet/ so zuvor schon eingestecket gewesen/ ohngefähr 10. Kaks oder Stöcke in eine Reyhe. Diese Plantagie geschiehet zu der Zeit/ da es nur um den 5. oder 6. Tag einmahl regnet/ und nicht bey nassem Regenwetter/ anderst die Pflantze verderben solte/ wie auch sonsten gar zu viel Regen diesem Gewächs schädlich ist. Wann sie dieselbe setzen/ nehmen sie ein Setzling den sie Zowas nennen/ mit 3. Knöpffe / Mata genennet/ lassen ihn erst zwey oder drey Tage in heiß Wasser weichen/ dann es sonsten nicht wohl fortkommen dörffte. Der Ort muß wohl von dem Unkraut/ so diesem Gewächs schädlich ist/ gesäubert werden: und wann die Pflantze etwas aufgeschossen ist/ so häuffen sie etwas Erde darum/ daß mehrere Stengel über sich und auch mehr Wurtzeln schiesen und kräfftiger werden möchten. Nach 2. Jahren trägt das erste Reiß Früchte/ welches sie Marania, und die Früchte Oovvali Matania nennen/ und bringt ein Stamm alsdann nit mehr als ein Tsoepa von den 4. in ein Gantung hervor. Wann aber der Baum das 4. Jahr erreicht/ so gibt er wohl 1 ½. Gantung. Dessen Stam̃ endlich wohl eines Arms dicke wird. Diesen Baum plicken sie deß Jahrs zweymahl ab/ und nennen das Nachgewächs oder letztere Früchte Mematsien. Die grosse Erndte/ so in 4. Jahren geschiehet/ heisset Poeng’ ut besar. Die Erndte-Zeit des Pfeffers wird auch Moesim Mamoepir l’ada, geheissen/ die Blüth aber nennen sie Memboernsi, welche ohngefähr 3. Mond vor der Frucht hergehet. Ein Baum davon dauret wohl zehen Jahr/ daß sie davon Früchte bekommen/ zuweilen auch

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/746>, abgerufen am 22.11.2024.