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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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nang, um ein guten Athem zu machen. Seither dem Jahr 1682. haben unsere Wund-Aertzte aus Batavien vie Wurtzeln an statt der West-Indischen Sassafras angefangen zu brauchen/ wie oben schon gemeldet worden. Durch die Apotecker-Kunst wird auch ein Oehl darauß distilliret/ doch in geringer Quantität/ liecht-gelb und klar/ sehr stärckend und hat einen Geruch/ so gleichsam aus Nägeln und Muscat-Nüssen vermischet ist. Nach etlichen Jahren wird es roth und verrauchet sehr leicht/ wie das Zimmet-Oehl.

XXIII.

Gründliche Beschreibung Der Muscat-Nüssen /

Samt

deren Plantagien und Handlung.

BLeichwie GOtt dem Allerhöchsten Schöpffer um den Menschen stetigs in Mühe und Arbeit zu halten/ gefallen hat/ die gläntzende Edelgesteine das rothe Metall und andere Kleinodien in das tieffe Eingeweid der Erden zu verbergen/ also hat er auch die zwey köstliche Specereyen / nemlich die Nelcken und Muscaten-Nüsse in wenige und kleine Insulen gepflantzet/ und dieselbige in die eusserste Winckel des Dosterischen-Oceans gleichsam verstecket.

Wie die Nägelein vor diesem nur allein in den Moluccischen Insuln/ nunmehr aber einig und allein in dem Ambonischen Gebieth gefunden werden/ haben wir anderstwo gemeldet. Jetzt wollen wir fortfahren und die Beschreibung von dem zweyten Specerey-Baum/ nemlich der Muscaten-Nüsse geben/ welcher sich also verhält.

Der Baum/ woran die aufrichtige Muscaten-Nüsse/ so man die Weiblein nennet/ wachsen/ ist an Gestalt und Grösse dem Birn-Baum gleich/ wiewohl einige etwas niedriger sind. Seine Spitze ist runder als an dem Nagel-Baum/ nichts desto weniger formiret er ein wohl gestaltes und Pyramidalisch Laub/ doch etwas mehr außgebreitet/ als an dem Nelcken-Baum. Er schieset mehrentheils mit einem rechten und starcken Stamm auf/ zuweilen auch mit zwey oder drey Aesten / welche sich mehr zur Seiten außbreiten und nicht so roth/ wie der Nägeln-Baum in die Höhe treiben. Zuweilen siehet man auß den Zwerch-Aesten einige andere roth aufschiessen/ als ob es Stöck wären/ welche öffters als junge Bäumger wachsen. Die Rinde an dem Stamm ist glatt und dunckel-grau mit grün vermengt/ inwendig roth und safftig. Der Baum selbst hat wenig dicke Aeste/ welche doch sehr wildricht in viel dünne und lange Reißger zertheilet sind/ so etwas verworren durch einander hangen/ und durch die Schwerigkeit der Frucht nieder gedrucket werden. Die Blätter sind gleichwie an den Birn-Bäumen/ doch spitzer/ länger und ohne Kerben am Rand vornen mit einem langen Spitzgen/ oben hoch-grün und unten etwas graulicht/ welches ein Merckzeichen aller Muscaten Nüß Geschlechten ist/ daß nemlich die unterste Seite fahler und grauer als die öberste seyn muß: Sonsten aber sind sie auch glatt/ wie die Nelcken-Blätter / doch viel weicher und ebener/ auch oben etwas gläntzend/ unten aber nicht/ haben auch auf der Seite wenig Rippen. Sie stehen meistens in zwey Reyhen an den Aestlein/ doch nicht recht gegen einander über. Wann man sie in dem Mund kawet/ geben sie den Aromatischen Geschmack klärlich zu erkennen. Wann man in den Baum hauet oder einen Ast abbricht/ lauffet ein liecht-rother kleberichter Safft herauß/ wie dünnes Blut; welcher gleich hoch roth wird/ und in dem weissen leinen Zeug solche Flecken macht/ die nicht außzuwaschen sind. Allein dieses merckelt den Baum sehr auß.

Die Erste und noch junge Früchte seynd klein/ weiß oder liecht-graue Knöpffger/ fast wie Blümger oder deren Calyces, mit einem engen Mund so oben mit drey Spitzen getheilet/ (vid. Fig. 7. Tab. III.) und den May-Blumen gleichet/ anzusehen. Inwendig siehet man ein klein länglicht und rothes Knöpffgen/ darauß die Frucht wird. Die Blättger haben keinen Geruch / hangen an krummen Stielgern/ meistens niederwarts gebogen/ zwey oder drey bey einander/ die wieder an einem andern Stielgen hangen/ auß dem Ursprung der Blätter nebst an den Reißger kommend. Indessen kommet mehrentheils nur eine Frucht davon/ und die andere Blümlein fallen vergeblich ab/ selten daß zwey oder drey bey einander zu sehen seyn/ sonsten der Baum unmöglich alle Früchte ertragen könte. Wann das innerste Knöpgen grösser worden/ berstet das Blümgen auf/ nachdem es Castanien-

nang, um ein guten Athem zu machen. Seither dem Jahr 1682. haben unsere Wund-Aertzte aus Batavien vie Wurtzeln an statt der West-Indischen Sassafras angefangen zu brauchen/ wie oben schon gemeldet worden. Durch die Apotecker-Kunst wird auch ein Oehl darauß distilliret/ doch in geringer Quantität/ liecht-gelb und klar/ sehr stärckend und hat einen Geruch/ so gleichsam aus Nägeln und Muscat-Nüssen vermischet ist. Nach etlichen Jahren wird es roth und verrauchet sehr leicht/ wie das Zimmet-Oehl.

XXIII.

Gründliche Beschreibung Der Muscat-Nüssen /

Samt

deren Plantagien und Handlung.

BLeichwie GOtt dem Allerhöchsten Schöpffer um den Menschen stetigs in Mühe und Arbeit zu halten/ gefallen hat/ die gläntzende Edelgesteine das rothe Metall und andere Kleinodien in das tieffe Eingeweid der Erden zu verbergen/ also hat er auch die zwey köstliche Specereyen / nemlich die Nelcken und Muscaten-Nüsse in wenige und kleine Insulen gepflantzet/ und dieselbige in die eusserste Winckel des Dosterischen-Oceans gleichsam verstecket.

Wie die Nägelein vor diesem nur allein in den Moluccischen Insuln/ nunmehr aber einig und allein in dem Ambonischen Gebieth gefunden werden/ haben wir anderstwo gemeldet. Jetzt wollen wir fortfahren und die Beschreibung von dem zweyten Specerey-Baum/ nemlich der Muscaten-Nüsse geben/ welcher sich also verhält.

Der Baum/ woran die aufrichtige Muscaten-Nüsse/ so man die Weiblein nennet/ wachsen/ ist an Gestalt und Grösse dem Birn-Baum gleich/ wiewohl einige etwas niedriger sind. Seine Spitze ist runder als an dem Nagel-Baum/ nichts desto weniger formiret er ein wohl gestaltes und Pyramidalisch Laub/ doch etwas mehr außgebreitet/ als an dem Nelcken-Baum. Er schieset mehrentheils mit einem rechten und starcken Stamm auf/ zuweilen auch mit zwey oder drey Aesten / welche sich mehr zur Seiten außbreiten und nicht so roth/ wie der Nägeln-Baum in die Höhe treiben. Zuweilen siehet man auß den Zwerch-Aesten einige andere roth aufschiessen/ als ob es Stöck wären/ welche öffters als junge Bäumger wachsen. Die Rinde an dem Stam̃ ist glatt und dunckel-grau mit grün vermengt/ inwendig roth und safftig. Der Baum selbst hat wenig dicke Aeste/ welche doch sehr wildricht in viel dünne und lange Reißger zertheilet sind/ so etwas verworren durch einander hangen/ und durch die Schwerigkeit der Frucht nieder gedrucket werden. Die Blätter sind gleichwie an den Birn-Bäumen/ doch spitzer/ länger und ohne Kerben am Rand vornen mit einem langen Spitzgen/ oben hoch-grün und unten etwas graulicht/ welches ein Merckzeichen aller Muscaten Nüß Geschlechten ist/ daß nemlich die unterste Seite fahler und grauer als die öberste seyn muß: Sonsten aber sind sie auch glatt/ wie die Nelcken-Blätter / doch viel weicher und ebener/ auch oben etwas gläntzend/ unten aber nicht/ haben auch auf der Seite wenig Rippen. Sie stehen meistens in zwey Reyhen an den Aestlein/ doch nicht recht gegen einander über. Wann man sie in dem Mund kawet/ geben sie den Aromatischen Geschmack klärlich zu erkennen. Wann man in den Baum hauet oder einen Ast abbricht/ lauffet ein liecht-rother kleberichter Safft herauß/ wie dünnes Blut; welcher gleich hoch roth wird/ und in dem weissen leinen Zeug solche Flecken macht/ die nicht außzuwaschen sind. Allein dieses merckelt den Baum sehr auß.

Die Erste und noch junge Früchte seynd klein/ weiß oder liecht-graue Knöpffger/ fast wie Blümger oder deren Calyces, mit einem engen Mund so oben mit drey Spitzen getheilet/ (vid. Fig. 7. Tab. III.) und den May-Blumen gleichet/ anzusehen. Inwendig siehet man ein klein länglicht und rothes Knöpffgen/ darauß die Frucht wird. Die Blättger haben keinen Geruch / hangen an krummen Stielgern/ meistens niederwarts gebogen/ zwey oder drey bey einander/ die wieder an einem andern Stielgen hangen/ auß dem Ursprung der Blätter nebst an den Reißger kommend. Indessen kom̃et mehrentheils nur eine Frucht davon/ und die andere Blümlein fallen vergeblich ab/ selten daß zwey oder drey bey einander zu sehen seyn/ sonsten der Baum unmöglich alle Früchte ertragen könte. Wann das innerste Knöpgen grösser worden/ berstet das Blümgen auf/ nachdem es Castanien-

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nang, um ein guten Athem zu machen. Seither dem Jahr 1682. haben unsere       Wund-Aertzte aus Batavien vie Wurtzeln an statt der West-Indischen Sassafras angefangen zu       brauchen/ wie oben schon gemeldet worden. Durch die Apotecker-Kunst wird auch ein Oehl darauß       distilliret/ doch in geringer Quantität/ liecht-gelb und klar/ sehr stärckend und hat einen       Geruch/ so gleichsam aus Nägeln und Muscat-Nüssen vermischet ist. Nach etlichen Jahren wird es       roth und verrauchet sehr leicht/ wie das Zimmet-Oehl.</p>
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        <p>Wie die Nägelein vor diesem nur allein in den Moluccischen Insuln/ nunmehr aber einig und       allein in dem Ambonischen Gebieth gefunden werden/ haben wir anderstwo gemeldet. Jetzt wollen       wir fortfahren und die Beschreibung von dem zweyten Specerey-Baum/ nemlich der Muscaten-Nüsse       geben/ welcher sich also verhält.</p>
        <p>Der Baum/ woran die aufrichtige Muscaten-Nüsse/ so man die Weiblein nennet/ wachsen/ ist       an Gestalt und Grösse dem Birn-Baum gleich/ wiewohl einige etwas niedriger sind. Seine Spitze       ist runder als an dem Nagel-Baum/ nichts desto weniger formiret er ein wohl gestaltes und       Pyramidalisch Laub/ doch etwas mehr außgebreitet/ als an dem Nelcken-Baum. Er schieset       mehrentheils mit einem rechten und starcken Stamm auf/ zuweilen auch mit zwey oder drey Aesten      / welche sich mehr zur Seiten außbreiten und nicht so roth/ wie der Nägeln-Baum in die Höhe       treiben. Zuweilen siehet man auß den Zwerch-Aesten einige andere roth aufschiessen/ als ob es       Stöck wären/ welche öffters als junge Bäumger wachsen. Die Rinde an dem Stam&#x0303; ist glatt       und dunckel-grau mit grün vermengt/ inwendig roth und safftig. Der Baum selbst hat wenig dicke       Aeste/ welche doch sehr wildricht in viel dünne und lange Reißger zertheilet sind/ so etwas       verworren durch einander hangen/ und durch die Schwerigkeit der Frucht nieder gedrucket       werden. Die Blätter sind gleichwie an den Birn-Bäumen/ doch spitzer/ länger und ohne Kerben       am Rand vornen mit einem langen Spitzgen/ oben hoch-grün und unten etwas graulicht/ welches       ein Merckzeichen aller Muscaten Nüß Geschlechten ist/ daß nemlich die unterste Seite fahler       und grauer als die öberste seyn muß: Sonsten aber sind sie auch glatt/ wie die Nelcken-Blätter      / doch viel weicher und ebener/ auch oben etwas gläntzend/ unten aber nicht/ haben auch auf       der Seite wenig Rippen. Sie stehen meistens in zwey Reyhen an den Aestlein/ doch nicht recht       gegen einander über. Wann man sie in dem Mund kawet/ geben sie den Aromatischen Geschmack       klärlich zu erkennen. Wann man in den Baum hauet oder einen Ast abbricht/ lauffet ein       liecht-rother kleberichter Safft herauß/ wie dünnes Blut; welcher gleich hoch roth wird/ und       in dem weissen leinen Zeug solche Flecken macht/ die nicht außzuwaschen sind. Allein dieses       merckelt den Baum sehr auß.</p>
        <p>Die Erste und noch junge Früchte seynd klein/ weiß oder liecht-graue Knöpffger/ fast wie       Blümger oder deren Calyces, mit einem engen Mund so oben mit drey Spitzen getheilet/ (vid.       Fig. 7. Tab. III.) und den May-Blumen gleichet/ anzusehen. Inwendig siehet man ein klein       länglicht und rothes Knöpffgen/ darauß die Frucht wird. Die Blättger haben keinen Geruch /       hangen an krummen Stielgern/ meistens niederwarts gebogen/ zwey oder drey bey einander/ die       wieder an einem andern Stielgen hangen/ auß dem Ursprung der Blätter nebst an den Reißger       kommend. Indessen kom&#x0303;et mehrentheils nur eine Frucht davon/ und die andere Blümlein       fallen vergeblich ab/ selten daß zwey oder drey bey einander zu sehen seyn/ sonsten der Baum       unmöglich alle Früchte ertragen könte. Wann das innerste Knöpgen grösser worden/ berstet das       Blümgen auf/ nachdem es Castanien-
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[81/0737] nang, um ein guten Athem zu machen. Seither dem Jahr 1682. haben unsere Wund-Aertzte aus Batavien vie Wurtzeln an statt der West-Indischen Sassafras angefangen zu brauchen/ wie oben schon gemeldet worden. Durch die Apotecker-Kunst wird auch ein Oehl darauß distilliret/ doch in geringer Quantität/ liecht-gelb und klar/ sehr stärckend und hat einen Geruch/ so gleichsam aus Nägeln und Muscat-Nüssen vermischet ist. Nach etlichen Jahren wird es roth und verrauchet sehr leicht/ wie das Zimmet-Oehl. XXIII. Gründliche Beschreibung Der Muscat-Nüssen / Samt deren Plantagien und Handlung. BLeichwie GOtt dem Allerhöchsten Schöpffer um den Menschen stetigs in Mühe und Arbeit zu halten/ gefallen hat/ die gläntzende Edelgesteine das rothe Metall und andere Kleinodien in das tieffe Eingeweid der Erden zu verbergen/ also hat er auch die zwey köstliche Specereyen / nemlich die Nelcken und Muscaten-Nüsse in wenige und kleine Insulen gepflantzet/ und dieselbige in die eusserste Winckel des Dosterischen-Oceans gleichsam verstecket. Wie die Nägelein vor diesem nur allein in den Moluccischen Insuln/ nunmehr aber einig und allein in dem Ambonischen Gebieth gefunden werden/ haben wir anderstwo gemeldet. Jetzt wollen wir fortfahren und die Beschreibung von dem zweyten Specerey-Baum/ nemlich der Muscaten-Nüsse geben/ welcher sich also verhält. Der Baum/ woran die aufrichtige Muscaten-Nüsse/ so man die Weiblein nennet/ wachsen/ ist an Gestalt und Grösse dem Birn-Baum gleich/ wiewohl einige etwas niedriger sind. Seine Spitze ist runder als an dem Nagel-Baum/ nichts desto weniger formiret er ein wohl gestaltes und Pyramidalisch Laub/ doch etwas mehr außgebreitet/ als an dem Nelcken-Baum. Er schieset mehrentheils mit einem rechten und starcken Stamm auf/ zuweilen auch mit zwey oder drey Aesten / welche sich mehr zur Seiten außbreiten und nicht so roth/ wie der Nägeln-Baum in die Höhe treiben. Zuweilen siehet man auß den Zwerch-Aesten einige andere roth aufschiessen/ als ob es Stöck wären/ welche öffters als junge Bäumger wachsen. Die Rinde an dem Stam̃ ist glatt und dunckel-grau mit grün vermengt/ inwendig roth und safftig. Der Baum selbst hat wenig dicke Aeste/ welche doch sehr wildricht in viel dünne und lange Reißger zertheilet sind/ so etwas verworren durch einander hangen/ und durch die Schwerigkeit der Frucht nieder gedrucket werden. Die Blätter sind gleichwie an den Birn-Bäumen/ doch spitzer/ länger und ohne Kerben am Rand vornen mit einem langen Spitzgen/ oben hoch-grün und unten etwas graulicht/ welches ein Merckzeichen aller Muscaten Nüß Geschlechten ist/ daß nemlich die unterste Seite fahler und grauer als die öberste seyn muß: Sonsten aber sind sie auch glatt/ wie die Nelcken-Blätter / doch viel weicher und ebener/ auch oben etwas gläntzend/ unten aber nicht/ haben auch auf der Seite wenig Rippen. Sie stehen meistens in zwey Reyhen an den Aestlein/ doch nicht recht gegen einander über. Wann man sie in dem Mund kawet/ geben sie den Aromatischen Geschmack klärlich zu erkennen. Wann man in den Baum hauet oder einen Ast abbricht/ lauffet ein liecht-rother kleberichter Safft herauß/ wie dünnes Blut; welcher gleich hoch roth wird/ und in dem weissen leinen Zeug solche Flecken macht/ die nicht außzuwaschen sind. Allein dieses merckelt den Baum sehr auß. Die Erste und noch junge Früchte seynd klein/ weiß oder liecht-graue Knöpffger/ fast wie Blümger oder deren Calyces, mit einem engen Mund so oben mit drey Spitzen getheilet/ (vid. Fig. 7. Tab. III.) und den May-Blumen gleichet/ anzusehen. Inwendig siehet man ein klein länglicht und rothes Knöpffgen/ darauß die Frucht wird. Die Blättger haben keinen Geruch / hangen an krummen Stielgern/ meistens niederwarts gebogen/ zwey oder drey bey einander/ die wieder an einem andern Stielgen hangen/ auß dem Ursprung der Blätter nebst an den Reißger kommend. Indessen kom̃et mehrentheils nur eine Frucht davon/ und die andere Blümlein fallen vergeblich ab/ selten daß zwey oder drey bey einander zu sehen seyn/ sonsten der Baum unmöglich alle Früchte ertragen könte. Wann das innerste Knöpgen grösser worden/ berstet das Blümgen auf/ nachdem es Castanien-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/737>, abgerufen am 22.11.2024.