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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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§. 4. Absonderlich hält Er eine Außländische gedoppelte weisse/ und mit erhobenen holen / vorwerts-spitzig-aus-gehende Strich- oder Falten gleichsam gewapnete stoltze Schnecke/ oder Muschel/ für Rar/ die Er (cap. 17.) unter dem titul Conchae Exoticae, margine in Mucronem emissae, vorstellend/ Plinio vor diesem schon bekant gewesen zu sein vermuthend/ sagt/ daß Er eine davon zu Rom gehabt/ und eine andre gleichförmige zu Neapel bey Imperato gesehen habe: wie dann derer 2. oder 3. Exemplar auch in meinen Scriniolis befindlich sind.

§. 5. Endlich (cap. 18. §. 4.) sol mehr erwehnter Fer. Imperatus dem Columnae eine außländische graulecht-gelbe schöne Schwimm-Schnecke/ dergleichen von Ihm Concha Natatilis [fremdsprachliches Material] genennet wird/ mit einer gleichmässigen/ auß gelbe in Castaneen-braun fallenden/ verehret haben.

§. 6. Und so viel biß anher auß dem Columna. Welchem folget der Bluhmreich-schreibende Jesuit, Johann Baptista Ferrarius; der nenut Ihn (Florum Culturae lib. 4. c. 2. p 437.) einen in Botanicis, oder der Kräuter/ erfahrensten Mann/ und sein Museum, ein mit fremdem und gantz wundersamen Vorrath/ so wol Natural als Medicinalischer Dinge/ außgerüstetes Museum; in welchem Er unterschiedene Herbaria viva oder Bücher/ darinnen die trocknen Kräuter in Originaili eingeleimt/ gesehen habe.

§. 7. Ein anderer/ so vielmehr berühmter Jesuit, Herr Pater Athanasius Kircherus zu Rom / nennet Ihn über dieß einen berühmten Antiquarium; und was Er in desselben Musco für Steine gesehen/ auff welchen die Natur unterschiedene Plantas gar deutlich exprimirt, derer vier arthen macht Er im sten Buch seines Mundi subterran. (Sect. I. cap. pag. 39.) nahmhafftig.

§. 8. Der in Auffsuchung der Natur un-ersätlichfleissige Aldrovandus zu Bonnonien, (lib. 4. Mus. Metall. cap. 62. p. 825.) schreibt/ daß Er vor Jahren beym Imperato zu Neapolis, einen in Stein verwandelten Kienbacken eines Elefannten gesehen habe: wie ich dann auch in einem geschriebenen kurtzen Reise-Tractätlein/ weiß nicht wessen Autoris, von eben dasebstbefindlichen steinern Schwämmen/ Riesen-Knochen sc. folgende Wort gefunden habe: Il Studio di Ferrando Imperato, pieno de Rarita, cioe Cocodrilli, Serpenti, Osse di Giganti, Fonghi impetriti, vite di Mare, Pellicani, Remolo, picciolo pesce, che fa fermare i Vascelli in Mare, e diverse altre Cose curiose. Wobey zu mercken/ daß il Studio alhiernichtso viel heist / als Studium, oder das studiren; sondern so viel/ als die Studier- und Naturalien Kanunern selbst/ darinnen ein Curios Gemüth allerhand objecta hat/ seine freie gedancken darinn zu üben.

§. 9. Der hurtige Johannes Veslingius, (d. Plantis AEg. c. 30.) nennet Ihn/ wie Ferrarius vorhin/ einen (in käntnüß der Kräuter) peritissimuna oder erfahrensten Mann.

§. 10. Herr Thomas Bartholinus [d. Unicorn. c. 37. p. 277. ] schreibt/ daß Er in Imperati Museo ein stück vom Berg-Horn oder gegrabenen Elfenbein/ so Armsdicke/ gesehen habe; und fällt kürtzlich (ibid. pag. 281.) auß Imperati beschriebener Historia Nat. auff den von gantzen Höltzern und Bäumen/ die in Stein verwandelt/ angenehmen discurs, an einem audern Orth seiner gelehrten Schrifften (Cent. (I. Ep. Med. 49. pag. 201.) nachgehens zu völliger Nachricht dieses schreibend: Adhuc visitur Museum Ferrantis Imperati, Pharmacopaei summi, quod instructissimum est omnibus Naturae miraculis, de quo Aldrovandi ad Imperatum ibidem exstat Epistola, comparans hujus Museum cum Mensa divitis, cujus micae sufficiantadornando Museo Ulyssiano. Welche Worte auch Herr D. Sachsius (lib. I. Gammarolog. I. cap. 3. §. 14.) angeführt: und schreibt Herr Bartholinus, seines Orths/ also ferner: Descripsit ejus filius Franciscus omnium historiam cujus Nepos jam bonis potitur, &amp; Pronepos, ultra aetatem sciens, exteris ostendit singula. Franciscus tamen autor Operis non fuit, sed Colantonius Stelliola, cujus in Praefatione meminit, Praeceptor magnorum virorum, Scipani, Severini &amp;c.

§. 11. Itz-angeregter Herr Sachsius gedenckt auch sonst/ (Anno I. Ephemer. Natur. Curios. obs. 131. pag. 293.) deß beym Imperato befindlichen/ von Natur gewachsenen Silber-Bäumleins / auß Francisc. Imperati Discurs. Natural: welches vielleicht eben das jenige sein wird/ davon im vorhergehen Capitel (§. 3.) meldung geschehen.

§. 12. Gedachten Francisci Natural-Discurs, wie auch Ferrandis Imperati Historiam Nat. habe ich biß dato nicht habhafft werden können. Deßwegen muß mich nochmals mit einer kleinen allegation aus andern behelffen; und verweise den Leser theils in den Annum II. Ephemer. Nat. Curios. woselbst (pag. 400.) in der Anmerckung über die 100te observation Herr D. Volgnad / fürnehmer Medicus zu Breßlau/ unter dem Titul/ Balla generata nel Ventre vaccino, von einem so-genennten Kalbes-Ey/ oder einer im Kalb-Magen verhärteten/ und mit Haaren verfiltzten Kugel/ die beym Imperato zu finden/ gedenckt: theils in Annum III. eben derselbigen Ephemeridum, woselbst Herr D. Simon Schultz/ Königl. Medicus in Polen/ und Physicus zu Thoren (obs. 190. pag. 360.) in seinem gelehrt- und Curioesen Discours, den Er von Hahnen-Eyern führet / auch ein dergleichen Ey beym Imperato, auß Aldrovandi Schrifften angezogen.

§. 13. In Summa/ ich habe offentlich nun/ so wol in diesem als vorigem Capitel/ ge-

§. 4. Absonderlich hält Er eine Außländische gedoppelte weisse/ und mit erhobenen holen / vorwerts-spitzig-aus-gehende Strich- oder Falten gleichsam gewapnete stoltze Schnecke/ oder Muschel/ für Rar/ die Er (cap. 17.) unter dem titul Conchae Exoticae, margine in Mucronem emissae, vorstellend/ Plinio vor diesem schon bekant gewesen zu sein vermuthend/ sagt/ daß Er eine davon zu Rom gehabt/ und eine andre gleichförmige zu Neapel bey Imperato gesehen habe: wie dann derer 2. oder 3. Exemplar auch in meinen Scriniolis befindlich sind.

§. 5. Endlich (cap. 18. §. 4.) sol mehr erwehnter Fer. Imperatus dem Columnae eine außländische graulecht-gelbe schöne Schwim̃-Schnecke/ dergleichen von Ihm Concha Natatilis [fremdsprachliches Material] genennet wird/ mit einer gleichmässigen/ auß gelbe in Castaneen-braun fallenden/ verehret haben.

§. 6. Und so viel biß anher auß dem Columnâ. Welchem folget der Bluhmreich-schreibende Jesuit, Johann Baptista Ferrarius; der nenut Ihn (Florum Culturae lib. 4. c. 2. p 437.) einen in Botanicis, oder der Kräuter/ erfahrensten Mann/ und sein Muséum, ein mit fremdem und gantz wundersamen Vorrath/ so wol Natural als Medicinalischer Dinge/ außgerüstetes Muséum; in welchem Er unterschiedene Herbaria viva oder Bücher/ darinnen die trocknen Kräuter in Originaili eingeleimt/ gesehen habe.

§. 7. Ein anderer/ so vielmehr berühmter Jesuit, Herr Pater Athanasius Kircherus zu Rom / nennet Ihn über dieß einen berühmten Antiquarium; und was Er in desselben Musco für Steine gesehen/ auff welchen die Natur unterschiedene Plantas gar deutlich exprimirt, derer vier arthen macht Er im sten Buch seines Mundi subterran. (Sect. I. cap. pag. 39.) nahmhafftig.

§. 8. Der in Auffsuchung der Natur un-ersätlichfleissige Aldrovandus zu Bonnonien, (lib. 4. Mus. Metall. cap. 62. p. 825.) schreibt/ daß Er vor Jahren beym Imperato zu Neapolis, einen in Stein verwandelten Kienbacken eines Elefannten gesehen habe: wie ich dann auch in einem geschriebenen kurtzen Reise-Tractätlein/ weiß nicht wessen Autoris, von eben dasebstbefindlichen steinern Schwämmen/ Riesen-Knochen sc. folgende Wort gefunden habe: Il Studio di Ferrando Imperato, pieno de Rarità, cioè Cocodrilli, Serpenti, Osse di Giganti, Fonghi impetriti, vite di Mare, Pellicani, Remolo, picciolo pesce, che fà fermare i Vascelli in Mare, é diverse altre Cose curiose. Wobey zu mercken/ daß il Studio alhiernichtso viel heist / als Studium, oder das studiren; sondern so viel/ als die Studier- und Naturalien Kanunern selbst/ darinnen ein Curios Gemüth allerhand objecta hat/ seine freie gedancken darinn zu üben.

§. 9. Der hurtige Johannes Veslingius, (d. Plantis AEg. c. 30.) nennet Ihn/ wie Ferrarius vorhin/ einen (in käntnüß der Kräuter) peritissimuna oder erfahrensten Mann.

§. 10. Herr Thomas Bartholinus [d. Unicorn. c. 37. p. 277. ] schreibt/ daß Er in Imperati Muséo ein stück vom Berg-Horn oder gegrabenen Elfenbein/ so Armsdicke/ gesehen habe; und fällt kürtzlich (ibid. pag. 281.) auß Imperati beschriebener Historiâ Nat. auff den von gantzen Höltzern und Bäumen/ die in Stein verwandelt/ angenehmen discurs, an einem audern Orth seiner gelehrten Schrifften (Cent. (I. Ep. Med. 49. pag. 201.) nachgehens zu völliger Nachricht dieses schreibend: Adhuc visitur Museum Ferrantis Imperati, Pharmacopaei summi, quod instructissimum est omnibus Naturae miraculis, de quo Aldrovandi ad Imperatum ibidem exstat Epistola, comparans hujus Museum cum Mensâ divitis, cujus micae sufficiantadornando Museo Ulyssiano. Welche Worte auch Herr D. Sachsius (lib. I. Gammarolog. I. cap. 3. §. 14.) angeführt: und schreibt Herr Bartholinus, seines Orths/ also ferner: Descripsit ejus filius Franciscus omnium historiam cujus Nepos jam bonis potitur, &amp; Pronepos, ultra aetatem sciens, exteris ostendit singula. Franciscus tamen autor Operis non fuit, sed Colantonius Stelliola, cujus in Praefatione meminit, Praeceptor magnorum virorum, Scipani, Severini &amp;c.

§. 11. Itz-angeregter Herr Sachsius gedenckt auch sonst/ (Anno I. Ephemer. Natur. Curios. obs. 131. pag. 293.) deß beym Imperato befindlichen/ von Natur gewachsenen Silber-Bäumleins / auß Francisc. Imperati Discurs. Natural: welches vielleicht eben das jenige sein wird/ davon im vorhergehen Capitel (§. 3.) meldung geschehen.

§. 12. Gedachten Francisci Natural-Discurs, wie auch Ferrandis Imperati Historiam Nat. habe ich biß dato nicht habhafft werden können. Deßwegen muß mich nochmals mit einer kleinen allegation aus andern behelffen; und verweise den Leser theils in den Annum II. Ephemer. Nat. Curios. woselbst (pag. 400.) in der Anmerckung über die 100te observation Herr D. Volgnad / fürnehmer Medicus zu Breßlau/ unter dem Titul/ Balla generata nel Ventre vaccino, von einem so-genennten Kalbes-Ey/ oder einer im Kalb-Magen verhärteten/ und mit Haaren verfiltzten Kugel/ die beym Imperato zu finden/ gedenckt: theils in Annum III. eben derselbigen Ephemeridum, woselbst Herr D. Simon Schultz/ Königl. Medicus in Polen/ und Physicus zu Thoren (obs. 190. pag. 360.) in seinem gelehrt- und Curioesen Discours, den Er von Hahnen-Eyern führet / auch ein dergleichen Ey beym Imperato, auß Aldrovandi Schrifften angezogen.

§. 13. In Summa/ ich habe offentlich nun/ so wol in diesem als vorigem Capitel/ ge-

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        <p>§. 7. Ein anderer/ so vielmehr berühmter Jesuit, Herr Pater Athanasius Kircherus zu Rom /       nennet Ihn über dieß einen berühmten Antiquarium; und was Er in desselben Musco für Steine       gesehen/ auff welchen die Natur unterschiedene Plantas gar deutlich exprimirt, derer vier       arthen macht Er im sten Buch seines Mundi subterran. (Sect. I. cap. pag. 39.) nahmhafftig.</p>
        <p>§. 8. Der in Auffsuchung der Natur un-ersätlichfleissige Aldrovandus zu Bonnonien, (lib. 4.       Mus. Metall. cap. 62. p. 825.) schreibt/ daß Er vor Jahren beym Imperato zu Neapolis, einen in       Stein verwandelten Kienbacken eines Elefannten gesehen habe: wie ich dann auch in einem       geschriebenen kurtzen Reise-Tractätlein/ weiß nicht wessen Autoris, von eben       dasebstbefindlichen steinern Schwämmen/ Riesen-Knochen sc. folgende Wort gefunden habe: Il       Studio di Ferrando Imperato, pieno de Rarità, cioè Cocodrilli, Serpenti, Osse di Giganti,       Fonghi impetriti, vite di Mare, Pellicani, Remolo, picciolo pesce, che fà fermare i Vascelli in       Mare, é diverse altre Cose curiose. Wobey zu mercken/ daß il Studio alhiernichtso viel heist /       als Studium, oder das studiren; sondern so viel/ als die Studier- und Naturalien Kanunern       selbst/ darinnen ein Curios Gemüth allerhand objecta hat/ seine freie gedancken darinn zu       üben.</p>
        <p>§. 9. Der hurtige Johannes Veslingius, (d. Plantis AEg. c. 30.) nennet Ihn/ wie Ferrarius       vorhin/ einen (in käntnüß der Kräuter) peritissimuna oder erfahrensten Mann.</p>
        <p>§. 10. Herr Thomas Bartholinus [d. Unicorn. c. 37. p. 277. ] schreibt/ daß Er in Imperati       Muséo ein stück vom Berg-Horn oder gegrabenen Elfenbein/ so Armsdicke/ gesehen habe; und       fällt kürtzlich (ibid. pag. 281.) auß Imperati beschriebener Historiâ Nat. auff den von gantzen       Höltzern und Bäumen/ die in Stein verwandelt/ angenehmen discurs, an einem audern Orth seiner       gelehrten Schrifften (Cent. (I. Ep. Med. 49. pag. 201.) nachgehens zu völliger Nachricht dieses       schreibend: Adhuc visitur Museum Ferrantis Imperati, Pharmacopaei summi, quod instructissimum       est omnibus Naturae miraculis, de quo Aldrovandi ad Imperatum ibidem exstat Epistola, comparans       hujus Museum cum Mensâ divitis, cujus micae sufficiantadornando Museo Ulyssiano. Welche Worte       auch Herr D. Sachsius (lib. I. Gammarolog. I. cap. 3. §. 14.) angeführt: und schreibt Herr       Bartholinus, seines Orths/ also ferner: Descripsit ejus filius Franciscus omnium historiam       cujus Nepos jam bonis potitur, &amp;amp; Pronepos, ultra aetatem sciens, exteris ostendit       singula. Franciscus tamen autor Operis non fuit, sed Colantonius Stelliola, cujus in       Praefatione meminit, Praeceptor magnorum virorum, Scipani, Severini &amp;amp;c.</p>
        <p>§. 11. Itz-angeregter Herr Sachsius gedenckt auch sonst/ (Anno I. Ephemer. Natur. Curios.       obs. 131. pag. 293.) deß beym Imperato befindlichen/ von Natur gewachsenen Silber-Bäumleins /       auß Francisc. Imperati Discurs. Natural: welches vielleicht eben das jenige sein wird/ davon       im vorhergehen Capitel (§. 3.) meldung geschehen.</p>
        <p>§. 12. Gedachten Francisci Natural-Discurs, wie auch Ferrandis Imperati Historiam Nat. habe       ich biß dato nicht habhafft werden können. Deßwegen muß mich nochmals mit einer kleinen       allegation aus andern behelffen; und verweise den Leser theils in den Annum II. Ephemer. Nat.       Curios. woselbst (pag. 400.) in der Anmerckung über die 100te observation Herr D. Volgnad /       fürnehmer Medicus zu Breßlau/ unter dem Titul/ Balla generata nel Ventre vaccino, von einem       so-genennten Kalbes-Ey/ oder einer im Kalb-Magen verhärteten/ und mit Haaren verfiltzten       Kugel/ die beym Imperato zu finden/ gedenckt: theils in Annum III. eben derselbigen       Ephemeridum, woselbst Herr D. Simon Schultz/ Königl. Medicus in Polen/ und Physicus zu Thoren       (obs. 190. pag. 360.) in seinem gelehrt- und Curioesen Discours, den Er von Hahnen-Eyern führet      / auch ein dergleichen Ey beym Imperato, auß Aldrovandi Schrifften angezogen.</p>
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[73/0649] §. 4. Absonderlich hält Er eine Außländische gedoppelte weisse/ und mit erhobenen holen / vorwerts-spitzig-aus-gehende Strich- oder Falten gleichsam gewapnete stoltze Schnecke/ oder Muschel/ für Rar/ die Er (cap. 17.) unter dem titul Conchae Exoticae, margine in Mucronem emissae, vorstellend/ Plinio vor diesem schon bekant gewesen zu sein vermuthend/ sagt/ daß Er eine davon zu Rom gehabt/ und eine andre gleichförmige zu Neapel bey Imperato gesehen habe: wie dann derer 2. oder 3. Exemplar auch in meinen Scriniolis befindlich sind. §. 5. Endlich (cap. 18. §. 4.) sol mehr erwehnter Fer. Imperatus dem Columnae eine außländische graulecht-gelbe schöne Schwim̃-Schnecke/ dergleichen von Ihm Concha Natatilis _ genennet wird/ mit einer gleichmässigen/ auß gelbe in Castaneen-braun fallenden/ verehret haben. §. 6. Und so viel biß anher auß dem Columnâ. Welchem folget der Bluhmreich-schreibende Jesuit, Johann Baptista Ferrarius; der nenut Ihn (Florum Culturae lib. 4. c. 2. p 437.) einen in Botanicis, oder der Kräuter/ erfahrensten Mann/ und sein Muséum, ein mit fremdem und gantz wundersamen Vorrath/ so wol Natural als Medicinalischer Dinge/ außgerüstetes Muséum; in welchem Er unterschiedene Herbaria viva oder Bücher/ darinnen die trocknen Kräuter in Originaili eingeleimt/ gesehen habe. §. 7. Ein anderer/ so vielmehr berühmter Jesuit, Herr Pater Athanasius Kircherus zu Rom / nennet Ihn über dieß einen berühmten Antiquarium; und was Er in desselben Musco für Steine gesehen/ auff welchen die Natur unterschiedene Plantas gar deutlich exprimirt, derer vier arthen macht Er im sten Buch seines Mundi subterran. (Sect. I. cap. pag. 39.) nahmhafftig. §. 8. Der in Auffsuchung der Natur un-ersätlichfleissige Aldrovandus zu Bonnonien, (lib. 4. Mus. Metall. cap. 62. p. 825.) schreibt/ daß Er vor Jahren beym Imperato zu Neapolis, einen in Stein verwandelten Kienbacken eines Elefannten gesehen habe: wie ich dann auch in einem geschriebenen kurtzen Reise-Tractätlein/ weiß nicht wessen Autoris, von eben dasebstbefindlichen steinern Schwämmen/ Riesen-Knochen sc. folgende Wort gefunden habe: Il Studio di Ferrando Imperato, pieno de Rarità, cioè Cocodrilli, Serpenti, Osse di Giganti, Fonghi impetriti, vite di Mare, Pellicani, Remolo, picciolo pesce, che fà fermare i Vascelli in Mare, é diverse altre Cose curiose. Wobey zu mercken/ daß il Studio alhiernichtso viel heist / als Studium, oder das studiren; sondern so viel/ als die Studier- und Naturalien Kanunern selbst/ darinnen ein Curios Gemüth allerhand objecta hat/ seine freie gedancken darinn zu üben. §. 9. Der hurtige Johannes Veslingius, (d. Plantis AEg. c. 30.) nennet Ihn/ wie Ferrarius vorhin/ einen (in käntnüß der Kräuter) peritissimuna oder erfahrensten Mann. §. 10. Herr Thomas Bartholinus [d. Unicorn. c. 37. p. 277. ] schreibt/ daß Er in Imperati Muséo ein stück vom Berg-Horn oder gegrabenen Elfenbein/ so Armsdicke/ gesehen habe; und fällt kürtzlich (ibid. pag. 281.) auß Imperati beschriebener Historiâ Nat. auff den von gantzen Höltzern und Bäumen/ die in Stein verwandelt/ angenehmen discurs, an einem audern Orth seiner gelehrten Schrifften (Cent. (I. Ep. Med. 49. pag. 201.) nachgehens zu völliger Nachricht dieses schreibend: Adhuc visitur Museum Ferrantis Imperati, Pharmacopaei summi, quod instructissimum est omnibus Naturae miraculis, de quo Aldrovandi ad Imperatum ibidem exstat Epistola, comparans hujus Museum cum Mensâ divitis, cujus micae sufficiantadornando Museo Ulyssiano. Welche Worte auch Herr D. Sachsius (lib. I. Gammarolog. I. cap. 3. §. 14.) angeführt: und schreibt Herr Bartholinus, seines Orths/ also ferner: Descripsit ejus filius Franciscus omnium historiam cujus Nepos jam bonis potitur, &amp; Pronepos, ultra aetatem sciens, exteris ostendit singula. Franciscus tamen autor Operis non fuit, sed Colantonius Stelliola, cujus in Praefatione meminit, Praeceptor magnorum virorum, Scipani, Severini &amp;c. §. 11. Itz-angeregter Herr Sachsius gedenckt auch sonst/ (Anno I. Ephemer. Natur. Curios. obs. 131. pag. 293.) deß beym Imperato befindlichen/ von Natur gewachsenen Silber-Bäumleins / auß Francisc. Imperati Discurs. Natural: welches vielleicht eben das jenige sein wird/ davon im vorhergehen Capitel (§. 3.) meldung geschehen. §. 12. Gedachten Francisci Natural-Discurs, wie auch Ferrandis Imperati Historiam Nat. habe ich biß dato nicht habhafft werden können. Deßwegen muß mich nochmals mit einer kleinen allegation aus andern behelffen; und verweise den Leser theils in den Annum II. Ephemer. Nat. Curios. woselbst (pag. 400.) in der Anmerckung über die 100te observation Herr D. Volgnad / fürnehmer Medicus zu Breßlau/ unter dem Titul/ Balla generata nel Ventre vaccino, von einem so-genennten Kalbes-Ey/ oder einer im Kalb-Magen verhärteten/ und mit Haaren verfiltzten Kugel/ die beym Imperato zu finden/ gedenckt: theils in Annum III. eben derselbigen Ephemeridum, woselbst Herr D. Simon Schultz/ Königl. Medicus in Polen/ und Physicus zu Thoren (obs. 190. pag. 360.) in seinem gelehrt- und Curioesen Discours, den Er von Hahnen-Eyern führet / auch ein dergleichen Ey beym Imperato, auß Aldrovandi Schrifften angezogen. §. 13. In Summa/ ich habe offentlich nun/ so wol in diesem als vorigem Capitel/ ge-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/649>, abgerufen am 21.11.2024.