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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Das IIX. Capitel.

Von den Sener-Blättern und der Meer-Minde.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Senet-Blätter oder FOLIA SENAE sind länglicht-außgespitzte und von ihren Stengeln abgestreiffte Blätter/ eines bitteren/ etwas scharffen und also widrigen Geschmacks/ von gelb-grüner Farbe: kommen aus Orient und werden derowegen von einigen Medicis auch FOLIA ORIENTALIA genennet.

§. 2.

Das Kraut/ woran die reckte Senet-Blätter wachsen/ ist ein Sommer-Gewächse/ welches keinen Frost leiden kan; weßwegen es auch in den wärmeren Europaeischen Theilen vor dem Majo nicht gepflantzet werden kan/ und müssen auch die Blätter früh im Herbst/ wegen der Kälte gesamlet werden/ wie Tabernaemont. im Andern Buch von den Kräutern pag. 230. aus Lobelio und Andern meldet; dahero es ein grosser Irrthum ist/ wann einige vermeinen/ die rechte Senet-Blätter wächsen wie die Colutea, welches ein Baum ist und in unsern Gärten lange Jahre stehet/ wie solches Guibertus in einem eigenen Frantzöischen Tractat von der Senna pag. 272. weitläufftiger gezeiget hat. Indessen findet man doch verschiedene Geschlechte davon/ worunter das erste / die Sena Orientalis oder die AEgyptische und Alexandrinsche vor die beste gehalten wird: hat dünne runde Stengel/ wie der melilotus, anderhalb Schuh hoch/ mit länglickten/ schmalen / spitzigen und grünlichten Blättern/ auff beyden Seiten/ wie das Süßholtz Bäumlein/ besetzet / welche bleich-gelbe Blu-

Das IIX. Capitel.

Von den Sener-Blättern und der Meer-Minde.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Senet-Blätter oder FOLIA SENAE sind länglicht-außgespitzte und von ihren Stengeln abgestreiffte Blätter/ eines bitteren/ etwas scharffen und also widrigen Geschmacks/ von gelb-grüner Farbe: kommen aus Orient und werden derowegen von einigen Medicis auch FOLIA ORIENTALIA genennet.

§. 2.

Das Kraut/ woran die reckte Senet-Blätter wachsen/ ist ein Sommer-Gewächse/ welches keinen Frost leiden kan; weßwegen es auch in den wärmeren Europaeischen Theilen vor dem Majo nicht gepflantzet werden kan/ und müssen auch die Blätter früh im Herbst/ wegen der Kälte gesamlet werden/ wie Tabernaemont. im Andern Buch von den Kräutern pag. 230. aus Lobelio und Andern meldet; dahero es ein grosser Irrthum ist/ wann einige vermeinen/ die rechte Senet-Blätter wächsen wie die Colutea, welches ein Baum ist und in unsern Gärten lange Jahre stehet/ wie solches Guibertus in einem eigenen Frantzöischen Tractat von der Senna pag. 272. weitläufftiger gezeiget hat. Indessen findet man doch verschiedene Geschlechte davon/ worunter das erste / die Sena Orientalis oder die AEgyptische und Alexandrinsche vor die beste gehalten wird: hat dünne runde Stengel/ wie der melilotus, anderhalb Schuh hoch/ mit länglickten/ schmalen / spitzigen und grünlichten Blättern/ auff beyden Seiten/ wie das Süßholtz Bäumlein/ besetzet / welche bleich-gelbe Blu-

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[222/0268] Das IIX. Capitel. Von den Sener-Blättern und der Meer-Minde. [Abbildung] §. 1. DIe Senet-Blätter oder FOLIA SENAE sind länglicht-außgespitzte und von ihren Stengeln abgestreiffte Blätter/ eines bitteren/ etwas scharffen und also widrigen Geschmacks/ von gelb-grüner Farbe: kommen aus Orient und werden derowegen von einigen Medicis auch FOLIA ORIENTALIA genennet. §. 2. Das Kraut/ woran die reckte Senet-Blätter wachsen/ ist ein Sommer-Gewächse/ welches keinen Frost leiden kan; weßwegen es auch in den wärmeren Europaeischen Theilen vor dem Majo nicht gepflantzet werden kan/ und müssen auch die Blätter früh im Herbst/ wegen der Kälte gesamlet werden/ wie Tabernaemont. im Andern Buch von den Kräutern pag. 230. aus Lobelio und Andern meldet; dahero es ein grosser Irrthum ist/ wann einige vermeinen/ die rechte Senet-Blätter wächsen wie die Colutea, welches ein Baum ist und in unsern Gärten lange Jahre stehet/ wie solches Guibertus in einem eigenen Frantzöischen Tractat von der Senna pag. 272. weitläufftiger gezeiget hat. Indessen findet man doch verschiedene Geschlechte davon/ worunter das erste / die Sena Orientalis oder die AEgyptische und Alexandrinsche vor die beste gehalten wird: hat dünne runde Stengel/ wie der melilotus, anderhalb Schuh hoch/ mit länglickten/ schmalen / spitzigen und grünlichten Blättern/ auff beyden Seiten/ wie das Süßholtz Bäumlein/ besetzet / welche bleich-gelbe Blu-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/268>, abgerufen am 23.11.2024.