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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Geschmack selbsten zu schliessen/ daß sie darin und andern Bauch-Flüssen nicht undienlich sey. Ob sie aber in gewissen Constellationen und Zeichen des Himmels zu colligiren/ und alsdann eusserlich als ein Amulet angehänget/ zu eben diesen affecten so dienlich seye/ wie Paracelsus und andere fabuliren/ lasse an seinen Ort gestellet seyn. Heut zu Tag ist man mit der neuen Ruhr-Wurtzel/ oder Rad. Ipecacuanha besser verwahret / welche den Medicum so wohl als den Krancken nicht bald im Stich lassen wird/ wie oben darvon weitläufftig gehandelt worden.

Das XXI. Capitel

Von dem gemeinen und dem wohlriechenden Calmus.

[Abbildung]

§. 1.

DEr gemeine Calmus oder CALAMUS AROMATICUS VULGARIS ist eine länglichte/ etwas platte Wurtzel/ welche an der äusserlichen Schale in Geleiche abgetheilet und grau-röthlicht / inwendig aber weis und schwammicht ist/ eines scharffen und bittern Geschmacks und aromatischen Geruchs: wird besser Radix Acori oder Acker-Wurtz genennet/ dann es der rechte Calmus der Alten nicht ist/ welcher bey uns fast unbekandt und eine Art Binßen ist: dieser aber ist eine Wurtzel und wächset bey uns allenthalben; wiewohlen auch viel 1000. [unleserliches Material] auß Böhmen/ Pohlen und Thüringen/ so wohl grün gescheelt/ als auch dürr heraus gebracht werden / welche man zu Nürnberg und andern Orten mit Zucker überziehet und wieder verhandelt; wie dann auch die weisse gescheelte anderwerts verschicket wird/ worvon Marxius pag. 54. zu sehen ist.

§. 2.

Diese Wurtzel hafftet gern in sumpffichten Teichen/ stösset lange grüne Blätter/ wie die Schwerteln und nach diesen einen schwartzen sammeten Kolben/ wie der lange Pfeffer anzusehen: ist ohngefehr 3. Zoll lang.

§. 3.

Die beste Wurtzel ist/ welche noch frisch/ vollkommen/ zähe und von den Zasseln wohl gesäubert ist: muß eine frische Farb/ einen lieblichen und aromatischen Geruch und nebst der

Geschmack selbsten zu schliessen/ daß sie darin und andern Bauch-Flüssen nicht undienlich sey. Ob sie aber in gewissen Constellationen und Zeichen des Himmels zu colligiren/ und alsdann eusserlich als ein Amulet angehänget/ zu eben diesen affecten so dienlich seye/ wie Paracelsus und andere fabuliren/ lasse an seinen Ort gestellet seyn. Heut zu Tag ist man mit der neuen Ruhr-Wurtzel/ oder Rad. Ipecacuanhâ besser verwahret / welche den Medicum so wohl als den Krancken nicht bald im Stich lassen wird/ wie oben darvon weitläufftig gehandelt worden.

Das XXI. Capitel

Von dem gemeinen und dem wohlriechenden Calmus.

[Abbildung]

§. 1.

DEr gemeine Calmus oder CALAMUS AROMATICUS VULGARIS ist eine länglichte/ etwas platte Wurtzel/ welche an der äusserlichen Schale in Geleiche abgetheilet und grau-röthlicht / inwendig aber weis und schwammicht ist/ eines scharffen und bittern Geschmacks und aromatischen Geruchs: wird besser Radix Acori oder Acker-Wurtz genennet/ dann es der rechte Calmus der Alten nicht ist/ welcher bey uns fast unbekandt und eine Art Binßen ist: dieser aber ist eine Wurtzel und wächset bey uns allenthalben; wiewohlen auch viel 1000. [unleserliches Material] auß Böhmen/ Pohlen und Thüringen/ so wohl grün gescheelt/ als auch dürr heraus gebracht werden / welche man zu Nürnberg und andern Orten mit Zucker überziehet und wieder verhandelt; wie dann auch die weisse gescheelte anderwerts verschicket wird/ worvon Marxius pag. 54. zu sehen ist.

§. 2.

Diese Wurtzel hafftet gern in sumpffichten Teichen/ stösset lange grüne Blätter/ wie die Schwerteln und nach diesen einen schwartzen sammeten Kolben/ wie der lange Pfeffer anzusehen: ist ohngefehr 3. Zoll lang.

§. 3.

Die beste Wurtzel ist/ welche noch frisch/ vollkommen/ zähe und von den Zasseln wohl gesäubert ist: muß eine frische Farb/ einen lieblichen und aromatischen Geruch und nebst der

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[181/0227] Geschmack selbsten zu schliessen/ daß sie darin und andern Bauch-Flüssen nicht undienlich sey. Ob sie aber in gewissen Constellationen und Zeichen des Himmels zu colligiren/ und alsdann eusserlich als ein Amulet angehänget/ zu eben diesen affecten so dienlich seye/ wie Paracelsus und andere fabuliren/ lasse an seinen Ort gestellet seyn. Heut zu Tag ist man mit der neuen Ruhr-Wurtzel/ oder Rad. Ipecacuanhâ besser verwahret / welche den Medicum so wohl als den Krancken nicht bald im Stich lassen wird/ wie oben darvon weitläufftig gehandelt worden. Das XXI. Capitel Von dem gemeinen und dem wohlriechenden Calmus. [Abbildung] §. 1. DEr gemeine Calmus oder CALAMUS AROMATICUS VULGARIS ist eine länglichte/ etwas platte Wurtzel/ welche an der äusserlichen Schale in Geleiche abgetheilet und grau-röthlicht / inwendig aber weis und schwammicht ist/ eines scharffen und bittern Geschmacks und aromatischen Geruchs: wird besser Radix Acori oder Acker-Wurtz genennet/ dann es der rechte Calmus der Alten nicht ist/ welcher bey uns fast unbekandt und eine Art Binßen ist: dieser aber ist eine Wurtzel und wächset bey uns allenthalben; wiewohlen auch viel 1000. _ auß Böhmen/ Pohlen und Thüringen/ so wohl grün gescheelt/ als auch dürr heraus gebracht werden / welche man zu Nürnberg und andern Orten mit Zucker überziehet und wieder verhandelt; wie dann auch die weisse gescheelte anderwerts verschicket wird/ worvon Marxius pag. 54. zu sehen ist. §. 2. Diese Wurtzel hafftet gern in sumpffichten Teichen/ stösset lange grüne Blätter/ wie die Schwerteln und nach diesen einen schwartzen sammeten Kolben/ wie der lange Pfeffer anzusehen: ist ohngefehr 3. Zoll lang. §. 3. Die beste Wurtzel ist/ welche noch frisch/ vollkommen/ zähe und von den Zasseln wohl gesäubert ist: muß eine frische Farb/ einen lieblichen und aromatischen Geruch und nebst der

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/227>, abgerufen am 23.11.2024.