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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Chymische Hochzeit:
gegen diesem neigeten wir vns (wie auch gegen
den ersten) wie wir dann dessen erinnert worden.
Nach den Königen/ kamen die drey Königin/ de-
ren die zwo köstlich bekleidet waren. Allein die
mittel gieng auch gantz Schwartz/ vnnd trug jhr
der Cupido den Schweiff nach: Hierauff wurde
vns gewuncken zu folgen/ vnd nach vns den jung-
frawen/ biß entlich der alte Atlas den Reyen be-
Statio spe-
ctatorum.
schlossen. In solcher procession kamen wir ent-
lich durch manchen köstlichen Gang auff der
Sonnen Hauß/ daselbsten auff einem zugerichten
statlichen Gerüst/ neben dem König vnd Köni-
gin/ der angestelten Comoedi zuzusehen: Wir
zwar stundenden Königen (gleichwol vnderschei/
een) an der rechten/ die Jungfrawen aber zur
lincken/ außgenommen denen/ so die Königliche
Insignia befohlen. Denen war zu obrist ein sonde-
rer Standt eingegeben: Was aber andere Die-
ner waren/ die musten zu vnderst/ zwischen den
Säulen stehen/ vnnd also für gut nemen. Weil
Praecipua
quae ageban
tur.
nun an dieser Cemoedi viel sonderlichs zu beden-
cken/ wolte ich dieselbige kürtzlich zu vberlauffen
nit vnderlassen.

Actus. I.

Erstlich kam herauß ein alter König/ mit etli-
chen Dienern/ für dessen Thron wurde ein kleines
Kästlin gebracht/ mit vermeldung es were auff
dem Wasser gefunden worden: Wie nan nun sol-
ches eröffnet/ war es ein schön Kind: das neben
etlichen Kleinoten/ auch ein klein Pergamen tin
versiglet Brieflin/ welches Vberschrifft an den
König stund: Deßwegen der König solches bald

eröf-

Chymiſche Hochzeit:
gegen dieſem neigeten wir vns (wie auch gegen
den erſten) wie wir dann deſſen erinnert worden.
Nach den Koͤnigen/ kamen die drey Koͤnigin/ de-
ren die zwo koͤſtlich bekleidet waren. Allein die
mittel gieng auch gantz Schwartz/ vnnd trug jhr
der Cupido den Schweiff nach: Hierauff wurde
vns gewuncken zu folgen/ vñ nach vns den jung-
frawen/ biß entlich der alte Atlas den Reyen be-
Statio ſpe-
ctatorum.
ſchloſſen. In ſolcher proceſſion kamen wir ent-
lich durch manchen koͤſtlichen Gang auff der
Sonnen Hauß/ daſelbſten auff einem zugerichten
ſtatlichen Geruͤſt/ neben dem Koͤnig vnd Koͤni-
gin/ der angeſtelten Comœdi zuzuſehen: Wir
zwar ſtundenden Koͤnigen (gleichwol vnderſchei/
een) an der rechten/ die Jungfrawen aber zur
lincken/ außgenommen denen/ ſo die Koͤnigliche
Inſignia befohlen. Denen war zu obriſt ein ſonde-
rer Standt eingegeben: Was aber andere Die-
ner waren/ die muſten zu vnderſt/ zwiſchen den
Saͤulen ſtehen/ vnnd alſo fuͤr gut nemen. Weil
Præcipua
quæ ageban
tur.
nun an dieſer Cemœdi viel ſonderlichs zu beden-
cken/ wolte ich dieſelbige kuͤrtzlich zu vberlauffen
nit vnderlaſſen.

Actus. I.

Erſtlich kam herauß ein alter Koͤnig/ mit etli-
chen Dienern/ fuͤr deſſen Thron wurde ein kleines
Kaͤſtlin gebracht/ mit vermeldung es were auff
dem Waſſer gefunden worden: Wie nan nun ſol-
ches eroͤffnet/ war es ein ſchoͤn Kind: das neben
etlichen Kleinoten/ auch ein klein Pergamen tin
verſiglet Brieflin/ welches Vberſchrifft an den
Koͤnig ſtund: Deßwegen der Koͤnig ſolches bald

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[84/0088] Chymiſche Hochzeit: gegen dieſem neigeten wir vns (wie auch gegen den erſten) wie wir dann deſſen erinnert worden. Nach den Koͤnigen/ kamen die drey Koͤnigin/ de- ren die zwo koͤſtlich bekleidet waren. Allein die mittel gieng auch gantz Schwartz/ vnnd trug jhr der Cupido den Schweiff nach: Hierauff wurde vns gewuncken zu folgen/ vñ nach vns den jung- frawen/ biß entlich der alte Atlas den Reyen be- ſchloſſen. In ſolcher proceſſion kamen wir ent- lich durch manchen koͤſtlichen Gang auff der Sonnen Hauß/ daſelbſten auff einem zugerichten ſtatlichen Geruͤſt/ neben dem Koͤnig vnd Koͤni- gin/ der angeſtelten Comœdi zuzuſehen: Wir zwar ſtundenden Koͤnigen (gleichwol vnderſchei/ een) an der rechten/ die Jungfrawen aber zur lincken/ außgenommen denen/ ſo die Koͤnigliche Inſignia befohlen. Denen war zu obriſt ein ſonde- rer Standt eingegeben: Was aber andere Die- ner waren/ die muſten zu vnderſt/ zwiſchen den Saͤulen ſtehen/ vnnd alſo fuͤr gut nemen. Weil nun an dieſer Cemœdi viel ſonderlichs zu beden- cken/ wolte ich dieſelbige kuͤrtzlich zu vberlauffen nit vnderlaſſen. Statio ſpe- ctatorum. Præcipua quæ ageban tur. Erſtlich kam herauß ein alter Koͤnig/ mit etli- chen Dienern/ fuͤr deſſen Thron wurde ein kleines Kaͤſtlin gebracht/ mit vermeldung es were auff dem Waſſer gefunden worden: Wie nan nun ſol- ches eroͤffnet/ war es ein ſchoͤn Kind: das neben etlichen Kleinoten/ auch ein klein Pergamen tin verſiglet Brieflin/ welches Vberſchrifft an den Koͤnig ſtund: Deßwegen der Koͤnig ſolches bald eroͤf-

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Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/88>, abgerufen am 24.11.2024.