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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Christiani Rosencreütz.
longior, quae circumducet te, non abducet, plana
ea est, & facilis, si te Magnetis auxilio, neque ad
dextrum, neque sinistrum abduci patieris. Tertia3.
vere Regia est, quae per varias Regis nostri delici-
as & spectacula viam tibi reddet jucundam. Sed
quod vix millesimo hactenus obtigit. Per quar-4.
tam nemini hominum licebit ad Regiam perve-
nire, utpote, quae consumens, & non nisi corpo-
ribus in corruptibilibus conveniens est. Elige
nunc ex tribus quam velis, & in ea constans per-
mane. Scito autem quamcunque ingressus fueris:
ab immutabili Fato tibi ita destinatum, nec nisi
cum maximo vitae periculo regredifas esse.

Haecsunt quae te scivisse voluimus: sed heus ca-
ve ignores, quanto cum periculo te huic viae com-
miseris, nam si te vel minimi delicti contra Re-
gis nostri leges nosti obnoxium: quaeso dum ad-
huc licet per eandem viam, qua accessisti, domum
te confer quam citissime.

So bald ich nuhn diese Schrifft gelesen/ war
mir schon alle frewd wider dahin/ vnd der ich zu-
vor frölich gesungen/ fieng nuhn an jnniglich zu-
weinen/ dann ich sahe gleichwol alle drey Weg
vor mir/ vnd wuste auch das mir nach der zeit er-
laubt were/ mir einen Weg zuerwehlen/ NochVia autoris
Eligenda.

besorget ich/ da ich auff den Steinigen vnd Fel-
sigen Weg käme/ möchte ich jämerlich zu todt fal-
len/ Oder da mir der lange Weg wurde/ köndte
ich entweders durch abweg verirren/ oder sonsten
auff der weiten Reiß bleiben/ So dorffte ich auch
nit hoffen/ das vnter tausent ich eben der sein sol-

te/
B

Chriſtiani Roſencreuͤtz.
longior, quæ circumducet te, non abducet, plana
ea eſt, & facilis, ſi te Magnetis auxilio, neque ad
dextrum, neq́ue ſiniſtrum abduci patieris. Tertia3.
verè Regia eſt, quæ per varias Regis noſtri delici-
as & ſpectacula viam tibi reddet jucundam. Sed
quod vix milleſimo hactenus obtigit. Per quar-4.
tam nemini hominum licebit ad Regiam perve-
nire, utpote, quæ conſumens, & non niſi corpo-
ribus in corruptibilibus conveniens eſt. Elige
nunc ex tribus quam velis, & in ea conſtans per-
mane. Scito autem quamcunque ingreſſus fueris:
ab immutabili Fato tibi ita deſtinatum, nec niſi
cum maximo vitæ periculo regredifas eſſe.

Hæcſunt quæ te ſciviſſe voluimus: ſed heus ca-
ve ignores, quanto cum periculo te huic viæ com-
miſeris, nam ſi te vel minimi delicti contra Re-
gis noſtri leges nôſti obnoxium: quæſo dum ad-
huc licet per eandem viam, quâ acceſſiſti, domum
te confer quàm citiſſimè.

So bald ich nuhn dieſe Schrifft geleſen/ war
mir ſchon alle frewd wider dahin/ vnd der ich zu-
vor froͤlich geſungen/ fieng nuhn an jnniglich zu-
weinen/ dann ich ſahe gleichwol alle drey Weg
vor mir/ vnd wuſte auch das mir nach der zeit er-
laubt were/ mir einen Weg zuerwehlen/ NochVia autoris
Eligenda.

beſorget ich/ da ich auff den Steinigen vnd Fel-
ſigen Weg kaͤme/ moͤchte ich jaͤmerlich zu todt fal-
len/ Oder da mir der lange Weg wurde/ koͤndte
ich entweders durch abweg verirꝛen/ oder ſonſten
auff der weiten Reiß bleiben/ So dorffte ich auch
nit hoffen/ das vnter tauſent ich eben der ſein ſol-

te/
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[17/0021] Chriſtiani Roſencreuͤtz. longior, quæ circumducet te, non abducet, plana ea eſt, & facilis, ſi te Magnetis auxilio, neque ad dextrum, neq́ue ſiniſtrum abduci patieris. Tertia verè Regia eſt, quæ per varias Regis noſtri delici- as & ſpectacula viam tibi reddet jucundam. Sed quod vix milleſimo hactenus obtigit. Per quar- tam nemini hominum licebit ad Regiam perve- nire, utpote, quæ conſumens, & non niſi corpo- ribus in corruptibilibus conveniens eſt. Elige nunc ex tribus quam velis, & in ea conſtans per- mane. Scito autem quamcunque ingreſſus fueris: ab immutabili Fato tibi ita deſtinatum, nec niſi cum maximo vitæ periculo regredifas eſſe. Hæcſunt quæ te ſciviſſe voluimus: ſed heus ca- ve ignores, quanto cum periculo te huic viæ com- miſeris, nam ſi te vel minimi delicti contra Re- gis noſtri leges nôſti obnoxium: quæſo dum ad- huc licet per eandem viam, quâ acceſſiſti, domum te confer quàm citiſſimè. So bald ich nuhn dieſe Schrifft geleſen/ war mir ſchon alle frewd wider dahin/ vnd der ich zu- vor froͤlich geſungen/ fieng nuhn an jnniglich zu- weinen/ dann ich ſahe gleichwol alle drey Weg vor mir/ vnd wuſte auch das mir nach der zeit er- laubt were/ mir einen Weg zuerwehlen/ Noch beſorget ich/ da ich auff den Steinigen vnd Fel- ſigen Weg kaͤme/ moͤchte ich jaͤmerlich zu todt fal- len/ Oder da mir der lange Weg wurde/ koͤndte ich entweders durch abweg verirꝛen/ oder ſonſten auff der weiten Reiß bleiben/ So dorffte ich auch nit hoffen/ das vnter tauſent ich eben der ſein ſol- te/ Via autoris Eligenda. B

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Zitationshilfe: Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/21>, abgerufen am 25.11.2024.