sich ihrer Reife nähert. Ihr specifisches Gewicht nimmt aber mit weiterer Ausbildung ihrer Zellen ab. In einem dreimonatlichen Fötus (p. 95.) betrug es 1,099, in dem Neugeborenen dagegen 1,071. Ihre Grösse und ihr Gewicht ist in den verschiedenen neugeborenen Individuen sehr verschieden. Das Letztere giebt Verheyen (respons. ad Bidloum p. 474.) zu dr. viij, Meckel (menschl. Anat. IV. S. 456.) zu Une. b und mehr, Burdach (Phy- siol. III. S. 225.) zu dr. iij an. Haugsted (p. 104.) fand, was das Fötusleben betrifft, folgende Verhältnisse:
[Tabelle]
Die Meinung von Cowper, Heister, Martineau, Mason, Danz und Hildebrandt, dass die Thymus in dem Neugeborenen ihre Vollkommenheit erlangt, nach der Geburt aber ohne Nutzen sey und abnehme, ist unrichtig (p. 96.). Schon Verheyen (anat. c. h. tract. III. cap. VIII.) hat es bemerkt, dass die Brustdrüse sich wenigstens bis zum ersten bis zweiten Lebensjahre vergrö- ssere. Vom zweiten bis zum achten Jahre (p. 98.) nimmt ihr Umfang weder zu, noch ab; ihre Zellen aber werden enger, der in ihnen enthaltende Saft, so wie ihr sp. G. geringer. So be- trägt dieses in dem Neugeborenen 1,071, in dem Kinde von zwei Wochen 1,02 und dem zehnjährigen Kinde kaum 1. Von dem zwölften bis zu dem sechszehnten Lebensjahre nimmt die Thy- mus (p. 99.) bedeutend ab und schwindet später bis auf eine sehr unbedeutende Spur. Sie schwindet (p. 100.) von unten (hinten) nach oben (vorn). -- Die ausgebildete Thymus des Menschen hat
Von dem Embryo.
sich ihrer Reife nähert. Ihr specifisches Gewicht nimmt aber mit weiterer Ausbildung ihrer Zellen ab. In einem dreimonatlichen Fötus (p. 95.) betrug es 1,099, in dem Neugeborenen dagegen 1,071. Ihre Gröſse und ihr Gewicht ist in den verschiedenen neugeborenen Individuen sehr verschieden. Das Letztere giebt Verheyen (respons. ad Bidloum p. 474.) zu dr. viij, Meckel (menschl. Anat. IV. S. 456.) zu Une. β und mehr, Burdach (Phy- siol. III. S. 225.) zu dr. iij an. Haugsted (p. 104.) fand, was das Fötusleben betrifft, folgende Verhältnisse:
[Tabelle]
Die Meinung von Cowper, Heister, Martineau, Mason, Danz und Hildebrandt, daſs die Thymus in dem Neugeborenen ihre Vollkommenheit erlangt, nach der Geburt aber ohne Nutzen sey und abnehme, ist unrichtig (p. 96.). Schon Verheyen (anat. c. h. tract. III. cap. VIII.) hat es bemerkt, daſs die Brustdrüse sich wenigstens bis zum ersten bis zweiten Lebensjahre vergrö- ſsere. Vom zweiten bis zum achten Jahre (p. 98.) nimmt ihr Umfang weder zu, noch ab; ihre Zellen aber werden enger, der in ihnen enthaltende Saft, so wie ihr sp. G. geringer. So be- trägt dieses in dem Neugeborenen 1,071, in dem Kinde von zwei Wochen 1,02 und dem zehnjährigen Kinde kaum 1. Von dem zwölften bis zu dem sechszehnten Lebensjahre nimmt die Thy- mus (p. 99.) bedeutend ab und schwindet später bis auf eine sehr unbedeutende Spur. Sie schwindet (p. 100.) von unten (hinten) nach oben (vorn). — Die ausgebildete Thymus des Menschen hat
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Von dem Embryo.
sich ihrer Reife nähert. Ihr specifisches Gewicht nimmt aber mit
weiterer Ausbildung ihrer Zellen ab. In einem dreimonatlichen
Fötus (p. 95.) betrug es 1,099, in dem Neugeborenen dagegen
1,071. Ihre Gröſse und ihr Gewicht ist in den verschiedenen
neugeborenen Individuen sehr verschieden. Das Letztere giebt
Verheyen (respons. ad Bidloum p. 474.) zu dr. viij, Meckel
(menschl. Anat. IV. S. 456.) zu Une. β und mehr, Burdach (Phy-
siol. III. S. 225.) zu dr. iij an. Haugsted (p. 104.) fand, was
das Fötusleben betrifft, folgende Verhältnisse:
Die Meinung von Cowper, Heister, Martineau, Mason, Danz
und Hildebrandt, daſs die Thymus in dem Neugeborenen ihre
Vollkommenheit erlangt, nach der Geburt aber ohne Nutzen sey
und abnehme, ist unrichtig (p. 96.). Schon Verheyen (anat. c.
h. tract. III. cap. VIII.) hat es bemerkt, daſs die Brustdrüse
sich wenigstens bis zum ersten bis zweiten Lebensjahre vergrö-
ſsere. Vom zweiten bis zum achten Jahre (p. 98.) nimmt ihr
Umfang weder zu, noch ab; ihre Zellen aber werden enger, der
in ihnen enthaltende Saft, so wie ihr sp. G. geringer. So be-
trägt dieses in dem Neugeborenen 1,071, in dem Kinde von zwei
Wochen 1,02 und dem zehnjährigen Kinde kaum 1. Von dem
zwölften bis zu dem sechszehnten Lebensjahre nimmt die Thy-
mus (p. 99.) bedeutend ab und schwindet später bis auf eine sehr
unbedeutende Spur. Sie schwindet (p. 100.) von unten (hinten)
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/536>, abgerufen am 23.11.2024.
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