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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Von dem Embryo.
Das Zungenbein bestand aus einem mittleren Theile und zwei
Seitentheilen. Der Larynx war 1/4 Linie lang; der Schildknorpel
enthielt zwei oben breitere, unten engere Blätter, welche stumpf-
winklicht, nach vorn etwas convex und durch eine Membran mit
einander verbunden waren. Unter diesen lagen zwei Körperchen,
die Rudimente der Cartilag. cricoid. Unter diesen befanden
sich noch drei andere Körperchen, von denen das mittelste, läng-
lich und zierlich, die Schilddrüse darstellte (p. 2.). Von der
Cartilago cricoidea bis zur Bifurcation war die Luftröhre eine
Linie lang und ihr linker Ast etwas länger, als der rechte.
Beide divergirten nun deutlich; auf der vorderen Fläche sah man
sehr zarte Querstreifen, welche nach beiden Seiten hin verschwan-
den. An den Aesten aber konnten diese nicht verfolgt werden.
In einem zehnwöchentlichen Embryo fand sich eine häutige Ver-
bindung zwischen Zungenbein und Larynx; der Schild- und Ring-
knorpel waren aber noch getrennt. Der Stamm der Trachea war
13/4 Linie lang und 1/4 Linie breit, von oben nach unten zusam-
mengedrückt und hatte sechzehn nahe an einander liegende Ringe.
Der linke Ast zeigte sich länger und vollkommener, als der
rechte (p. 3.). Bei einer dreimonatlichen männlichen Frucht wa-
ren Schild- und Ringknorpel zwar schon ganz nahe, doch aber
noch nicht vereinigt, in sich dagegen mehr bestimmt. Jeder 1/2
Linie lang und breit. Die Länge der Luftröhre bis zu ihrer Bi-
furcation betrug kaum zwei Linien; die Zahl der Ringe sieben-
zehn. Diese waren auch in den Aesten schon deutlich; die
Luftröhre selbst war noch zusammengedrückt. In einem weibli-
chen Fötus gleichen Alters (p. 4.) war Alles noch weicher und
der Schildknorpel verhätnissmässig grösser. Die Trachea 13/4 Linie
breit und kaum 1/2 Linie lang. In einer viermonatlichen männli-
chen Frucht (p. 5.) war die Luftröhre schon cylindrisch; ihre
Ringe waren breiter und dicker. Der achte und neunte Ring
waren einander am nächsten gelegen und vorn mit einander ver-
schmolzen. In einem Alter von achtzehn Wochen war die Luft-
röhre breiter, als rund und in ihrer Mitte sehr zusammengedrückt.
Sie enthielt zwanzig, meist sehr breite Ringe. Der Schild- und
Ringknorpel bestand noch aus zwei seitlichen getrennten Hälften.
Zu Ende des fünften Monates wird die Luftröhre mehr rundlich.
Mehrere ihrer Ringe sind gabelförmig gespalten. In der Mitte
des siebenten fanden sich Segmente von Ringen, welche frei en-

Von dem Embryo.
Das Zungenbein bestand aus einem mittleren Theile und zwei
Seitentheilen. Der Larynx war ¼ Linie lang; der Schildknorpel
enthielt zwei oben breitere, unten engere Blätter, welche stumpf-
winklicht, nach vorn etwas convex und durch eine Membran mit
einander verbunden waren. Unter diesen lagen zwei Körperchen,
die Rudimente der Cartilag. cricoid. Unter diesen befanden
sich noch drei andere Körperchen, von denen das mittelste, läng-
lich und zierlich, die Schilddrüse darstellte (p. 2.). Von der
Cartilago cricoidea bis zur Bifurcation war die Luftröhre eine
Linie lang und ihr linker Ast etwas länger, als der rechte.
Beide divergirten nun deutlich; auf der vorderen Fläche sah man
sehr zarte Querstreifen, welche nach beiden Seiten hin verschwan-
den. An den Aesten aber konnten diese nicht verfolgt werden.
In einem zehnwöchentlichen Embryo fand sich eine häutige Ver-
bindung zwischen Zungenbein und Larynx; der Schild- und Ring-
knorpel waren aber noch getrennt. Der Stamm der Trachea war
1¾ Linie lang und ¼ Linie breit, von oben nach unten zusam-
mengedrückt und hatte sechzehn nahe an einander liegende Ringe.
Der linke Ast zeigte sich länger und vollkommener, als der
rechte (p. 3.). Bei einer dreimonatlichen männlichen Frucht wa-
ren Schild- und Ringknorpel zwar schon ganz nahe, doch aber
noch nicht vereinigt, in sich dagegen mehr bestimmt. Jeder ½
Linie lang und breit. Die Länge der Luftröhre bis zu ihrer Bi-
furcation betrug kaum zwei Linien; die Zahl der Ringe sieben-
zehn. Diese waren auch in den Aesten schon deutlich; die
Luftröhre selbst war noch zusammengedrückt. In einem weibli-
chen Fötus gleichen Alters (p. 4.) war Alles noch weicher und
der Schildknorpel verhätniſsmäſsig gröſser. Die Trachea 1¾ Linie
breit und kaum ½ Linie lang. In einer viermonatlichen männli-
chen Frucht (p. 5.) war die Luftröhre schon cylindrisch; ihre
Ringe waren breiter und dicker. Der achte und neunte Ring
waren einander am nächsten gelegen und vorn mit einander ver-
schmolzen. In einem Alter von achtzehn Wochen war die Luft-
röhre breiter, als rund und in ihrer Mitte sehr zusammengedrückt.
Sie enthielt zwanzig, meist sehr breite Ringe. Der Schild- und
Ringknorpel bestand noch aus zwei seitlichen getrennten Hälften.
Zu Ende des fünften Monates wird die Luftröhre mehr rundlich.
Mehrere ihrer Ringe sind gabelförmig gespalten. In der Mitte
des siebenten fanden sich Segmente von Ringen, welche frei en-

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[500/0528] Von dem Embryo. Das Zungenbein bestand aus einem mittleren Theile und zwei Seitentheilen. Der Larynx war ¼ Linie lang; der Schildknorpel enthielt zwei oben breitere, unten engere Blätter, welche stumpf- winklicht, nach vorn etwas convex und durch eine Membran mit einander verbunden waren. Unter diesen lagen zwei Körperchen, die Rudimente der Cartilag. cricoid. Unter diesen befanden sich noch drei andere Körperchen, von denen das mittelste, läng- lich und zierlich, die Schilddrüse darstellte (p. 2.). Von der Cartilago cricoidea bis zur Bifurcation war die Luftröhre eine Linie lang und ihr linker Ast etwas länger, als der rechte. Beide divergirten nun deutlich; auf der vorderen Fläche sah man sehr zarte Querstreifen, welche nach beiden Seiten hin verschwan- den. An den Aesten aber konnten diese nicht verfolgt werden. In einem zehnwöchentlichen Embryo fand sich eine häutige Ver- bindung zwischen Zungenbein und Larynx; der Schild- und Ring- knorpel waren aber noch getrennt. Der Stamm der Trachea war 1¾ Linie lang und ¼ Linie breit, von oben nach unten zusam- mengedrückt und hatte sechzehn nahe an einander liegende Ringe. Der linke Ast zeigte sich länger und vollkommener, als der rechte (p. 3.). Bei einer dreimonatlichen männlichen Frucht wa- ren Schild- und Ringknorpel zwar schon ganz nahe, doch aber noch nicht vereinigt, in sich dagegen mehr bestimmt. Jeder ½ Linie lang und breit. Die Länge der Luftröhre bis zu ihrer Bi- furcation betrug kaum zwei Linien; die Zahl der Ringe sieben- zehn. Diese waren auch in den Aesten schon deutlich; die Luftröhre selbst war noch zusammengedrückt. In einem weibli- chen Fötus gleichen Alters (p. 4.) war Alles noch weicher und der Schildknorpel verhätniſsmäſsig gröſser. Die Trachea 1¾ Linie breit und kaum ½ Linie lang. In einer viermonatlichen männli- chen Frucht (p. 5.) war die Luftröhre schon cylindrisch; ihre Ringe waren breiter und dicker. Der achte und neunte Ring waren einander am nächsten gelegen und vorn mit einander ver- schmolzen. In einem Alter von achtzehn Wochen war die Luft- röhre breiter, als rund und in ihrer Mitte sehr zusammengedrückt. Sie enthielt zwanzig, meist sehr breite Ringe. Der Schild- und Ringknorpel bestand noch aus zwei seitlichen getrennten Hälften. Zu Ende des fünften Monates wird die Luftröhre mehr rundlich. Mehrere ihrer Ringe sind gabelförmig gespalten. In der Mitte des siebenten fanden sich Segmente von Ringen, welche frei en-

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/528>, abgerufen am 23.11.2024.