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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Bauchmuskels fortsetzt und später die äusserste Hülle des Saa-
menstranges bildet, stellt den Kern des Leitbandes dar. An sei-
nem oberen (vorderen) Ende verbindet sich mit ihm eine gallert-
artige Masse von runder oder ovaler Form, welche an den unte-
ren Rand des Nebenhodens grenzt. Um diesen Kern legen sich
Muskelfasern, welche von der Verbindung des Obliquus inferior
mit dem transversus abgehen und mit Zellstoff, der später zur
fascia transversa wird, bedeckt sind (S. 372.). Im dritten Monate
ist das Leitband verhältnissmässig am längsten, im fünften und
sechsten wird es kürzer und dicker, bildet sich zuletzt aus der
Unterleibshöhle ganz heraus und entwickelt sich zu den Hüllen
des Saamenstranges und des Hodens, an deren unteren Theilen
sich auch später die gallertartige Masse findet, die sich früher
mit dem vorderen Ende des Gubernaculum verband (S. 373.).
Bis zur zweiten Hälfte des dritten Monates verändert der Zeuge
nun seine Lage durch das Wachsthum des ganzen Körpers über-
haupt sowohl, als des Beckens insbesondere. Um diese Zeit be-
ginnt die eigenthümliche Senkung des Hodens. Die frühere
kleine Furche an der äusseren und vorderen Fläche des Scheiden-
fortsatzes ist zu einer kleinen Grube geworden und das Bauchfell
ragt in Form eines kleinen Säckchens aus dem Bauchringe her-
vor. So entsteht der Scheidenfortsatz vor und unabhängig von
dem Eindringen des Hoden und das Gubernaculum stülpt sich,
wie man es im Allgemeinen lehrt, nicht um, sondern wird mit
dem Hoden zugleich aus der Bauchhöhle herausgebildet (S. 375.).
Die beiden Platten des Gekröses entfalten sich nun immer mehr,
so dass zuletzt die Saamengefässe an der äusseren Fläche des
Bauchfelles und des Scheidenkanales liegen (S. 376.). Sobald
der Zeuge in den Grund des Hodensackes gelangt, beginnt die
Rückbildung des Scheidenkanales in die tunica vaginalis pro-
pria testis
(S. 379.). Dieses geschieht in vier Stadien: 1. Der
obere Theil von dem hinteren Leistenringe, bis zur Mitte des
Saamenstranges schliesst sich. Es bleibt nur noch eine kleine
Grube an dem inneren Leistenringe, hinter der bisweilen eine
klappenartige Falte des Bauchfelles liegt. 2. Die Wände des
Scheidenkanales verwachsen ganz bis zu dem oberen Ende des
Hodens oder jener schliesst sich zuerst in der Nähe des Hodens, so
dass der mittlere Theil noch offen bleibt. 3. Der bandartige
Streifen seröser Haut wird zu Zellgewebe zurückgebildet als Ru-

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Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Bauchmuskels fortsetzt und später die äuſserste Hülle des Saa-
menstranges bildet, stellt den Kern des Leitbandes dar. An sei-
nem oberen (vorderen) Ende verbindet sich mit ihm eine gallert-
artige Masse von runder oder ovaler Form, welche an den unte-
ren Rand des Nebenhodens grenzt. Um diesen Kern legen sich
Muskelfasern, welche von der Verbindung des Obliquus inferior
mit dem transversus abgehen und mit Zellstoff, der später zur
fascia transversa wird, bedeckt sind (S. 372.). Im dritten Monate
ist das Leitband verhältniſsmäſsig am längsten, im fünften und
sechsten wird es kürzer und dicker, bildet sich zuletzt aus der
Unterleibshöhle ganz heraus und entwickelt sich zu den Hüllen
des Saamenstranges und des Hodens, an deren unteren Theilen
sich auch später die gallertartige Masse findet, die sich früher
mit dem vorderen Ende des Gubernaculum verband (S. 373.).
Bis zur zweiten Hälfte des dritten Monates verändert der Zeuge
nun seine Lage durch das Wachsthum des ganzen Körpers über-
haupt sowohl, als des Beckens insbesondere. Um diese Zeit be-
ginnt die eigenthümliche Senkung des Hodens. Die frühere
kleine Furche an der äuſseren und vorderen Fläche des Scheiden-
fortsatzes ist zu einer kleinen Grube geworden und das Bauchfell
ragt in Form eines kleinen Säckchens aus dem Bauchringe her-
vor. So entsteht der Scheidenfortsatz vor und unabhängig von
dem Eindringen des Hoden und das Gubernaculum stülpt sich,
wie man es im Allgemeinen lehrt, nicht um, sondern wird mit
dem Hoden zugleich aus der Bauchhöhle herausgebildet (S. 375.).
Die beiden Platten des Gekröses entfalten sich nun immer mehr,
so daſs zuletzt die Saamengefäſse an der äuſseren Fläche des
Bauchfelles und des Scheidenkanales liegen (S. 376.). Sobald
der Zeuge in den Grund des Hodensackes gelangt, beginnt die
Rückbildung des Scheidenkanales in die tunica vaginalis pro-
pria testis
(S. 379.). Dieses geschieht in vier Stadien: 1. Der
obere Theil von dem hinteren Leistenringe, bis zur Mitte des
Saamenstranges schlieſst sich. Es bleibt nur noch eine kleine
Grube an dem inneren Leistenringe, hinter der bisweilen eine
klappenartige Falte des Bauchfelles liegt. 2. Die Wände des
Scheidenkanales verwachsen ganz bis zu dem oberen Ende des
Hodens oder jener schlieſst sich zuerst in der Nähe des Hodens, so
daſs der mittlere Theil noch offen bleibt. 3. Der bandartige
Streifen seröser Haut wird zu Zellgewebe zurückgebildet als Ru-

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[403/0431] Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth. Bauchmuskels fortsetzt und später die äuſserste Hülle des Saa- menstranges bildet, stellt den Kern des Leitbandes dar. An sei- nem oberen (vorderen) Ende verbindet sich mit ihm eine gallert- artige Masse von runder oder ovaler Form, welche an den unte- ren Rand des Nebenhodens grenzt. Um diesen Kern legen sich Muskelfasern, welche von der Verbindung des Obliquus inferior mit dem transversus abgehen und mit Zellstoff, der später zur fascia transversa wird, bedeckt sind (S. 372.). Im dritten Monate ist das Leitband verhältniſsmäſsig am längsten, im fünften und sechsten wird es kürzer und dicker, bildet sich zuletzt aus der Unterleibshöhle ganz heraus und entwickelt sich zu den Hüllen des Saamenstranges und des Hodens, an deren unteren Theilen sich auch später die gallertartige Masse findet, die sich früher mit dem vorderen Ende des Gubernaculum verband (S. 373.). Bis zur zweiten Hälfte des dritten Monates verändert der Zeuge nun seine Lage durch das Wachsthum des ganzen Körpers über- haupt sowohl, als des Beckens insbesondere. Um diese Zeit be- ginnt die eigenthümliche Senkung des Hodens. Die frühere kleine Furche an der äuſseren und vorderen Fläche des Scheiden- fortsatzes ist zu einer kleinen Grube geworden und das Bauchfell ragt in Form eines kleinen Säckchens aus dem Bauchringe her- vor. So entsteht der Scheidenfortsatz vor und unabhängig von dem Eindringen des Hoden und das Gubernaculum stülpt sich, wie man es im Allgemeinen lehrt, nicht um, sondern wird mit dem Hoden zugleich aus der Bauchhöhle herausgebildet (S. 375.). Die beiden Platten des Gekröses entfalten sich nun immer mehr, so daſs zuletzt die Saamengefäſse an der äuſseren Fläche des Bauchfelles und des Scheidenkanales liegen (S. 376.). Sobald der Zeuge in den Grund des Hodensackes gelangt, beginnt die Rückbildung des Scheidenkanales in die tunica vaginalis pro- pria testis (S. 379.). Dieses geschieht in vier Stadien: 1. Der obere Theil von dem hinteren Leistenringe, bis zur Mitte des Saamenstranges schlieſst sich. Es bleibt nur noch eine kleine Grube an dem inneren Leistenringe, hinter der bisweilen eine klappenartige Falte des Bauchfelles liegt. 2. Die Wände des Scheidenkanales verwachsen ganz bis zu dem oberen Ende des Hodens oder jener schlieſst sich zuerst in der Nähe des Hodens, so daſs der mittlere Theil noch offen bleibt. 3. Der bandartige Streifen seröser Haut wird zu Zellgewebe zurückgebildet als Ru- 26*

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/431>, abgerufen am 23.11.2024.