Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Sobald dieses aber geschehen, schliesst es sich (p. 396.). Die Reise des Hodens selbst wird durch die vita propria vollbracht (p. 396.). Die tunica vaginalis communis entsteht durch den Fort- satz des Bauchfelles; die tunica vaginalis propria testis durch den Fortsatz des Peritoneum, welcher nach vorn von dem Cylin- der geht, und den Hoden von Anfang an bekleidet; die tunica vaginalis propria funiculi spermat. endlich aus der Falte und dem kurzen Cylinder, in welchen das Bauchfell eingeht, bevor es den Hoden selbst umhüllt. Die Albuginea aber ist mit dem Hoden selbst auf das genaueste verwachsen (p. 401.).
C. J. Langenbeck (Commentarius de structura peritonei etc. Götting. 1817. 8.) unterscheidet bekanntlich an dem Bauch- felle zwei Lamellen, eine äussere und eine innere. Die äussere hat nur einen Fortsatz, der später membranös und beim Herab- steigen des Hodens in den Hodensack herabgedrängt wird (p. 60.). Er bringt nun den Hoden in Analogie mit dem übrigen Einge- weide und so ist bei ihm die Albuginea dasselbe, was bei jenen z. B. die erste Haut der Gedärme, bei ihm das Bauchfell, was bei den Lungen die Pleura ist u. dgl. (p. 61.). Der Cylinder lei- tet den Hoden in die Bauchhöhle hinab, kehrt sich dabei um und treibt die äussere Lamelle des Bauchfelles vor sich her (p. 62.). Die tunica vaginalis propria ist eine seröse Haut, wie die innere Lamelle des Peritoneum (p. 64.).
1820. -- Nach J. Fr. Meckel (menschl. Anat. IV. S. 599-- 610.) entspringt (S. 603.) das Leitband unter dem Bauchringe aus der oberen Gegend des Hodensackes, tritt durch den Annulus hindurch, erhält Fasern von dem Musculus obliquus internus und transversus und schlägt sich mit seinem oberen Theile auf den Hüftbeinmuskel zum unteren Ende des Nebenhoden empor. Es ist mit einer gallertartigen Masse gefüllt, aber nicht deutlich hohl. Nun bildet sich (S. 604.) ein blind geendigter Fortsatz des Bauchfelles, während der Hode noch frei in der Bauchhöhle auf dem oberen Ende des Leitbandes sitzt. So lange der Hode in dem Unterleibe sich befindet, ist er von der Albuginea und einer Lamelle des Bauchfelles bekleidet (p. 608.). Der Fortsatz des Bauchfelles wird nun zur tunica vaginalis communis, ent- steht aus dem in dem Leitbande früher befindlichen Schleimge- webe. Die früher aufsteigenden von den beiden inneren Bauch- muskeln kommenden Fasern wenden sich nun nach aussen und
26
Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Sobald dieses aber geschehen, schlieſst es sich (p. 396.). Die Reise des Hodens selbst wird durch die vita propria vollbracht (p. 396.). Die tunica vaginalis communis entsteht durch den Fort- satz des Bauchfelles; die tunica vaginalis propria testis durch den Fortsatz des Peritoneum, welcher nach vorn von dem Cylin- der geht, und den Hoden von Anfang an bekleidet; die tunica vaginalis propria funiculi spermat. endlich aus der Falte und dem kurzen Cylinder, in welchen das Bauchfell eingeht, bevor es den Hoden selbst umhüllt. Die Albuginea aber ist mit dem Hoden selbst auf das genaueste verwachsen (p. 401.).
C. J. Langenbeck (Commentarius de structura peritonei etc. Götting. 1817. 8.) unterscheidet bekanntlich an dem Bauch- felle zwei Lamellen, eine äuſsere und eine innere. Die äuſsere hat nur einen Fortsatz, der später membranös und beim Herab- steigen des Hodens in den Hodensack herabgedrängt wird (p. 60.). Er bringt nun den Hoden in Analogie mit dem übrigen Einge- weide und so ist bei ihm die Albuginea dasselbe, was bei jenen z. B. die erste Haut der Gedärme, bei ihm das Bauchfell, was bei den Lungen die Pleura ist u. dgl. (p. 61.). Der Cylinder lei- tet den Hoden in die Bauchhöhle hinab, kehrt sich dabei um und treibt die äuſsere Lamelle des Bauchfelles vor sich her (p. 62.). Die tunica vaginalis propria ist eine seröse Haut, wie die innere Lamelle des Peritoneum (p. 64.).
1820. — Nach J. Fr. Meckel (menschl. Anat. IV. S. 599— 610.) entspringt (S. 603.) das Leitband unter dem Bauchringe aus der oberen Gegend des Hodensackes, tritt durch den Annulus hindurch, erhält Fasern von dem Musculus obliquus internus und transversus und schlägt sich mit seinem oberen Theile auf den Hüftbeinmuskel zum unteren Ende des Nebenhoden empor. Es ist mit einer gallertartigen Masse gefüllt, aber nicht deutlich hohl. Nun bildet sich (S. 604.) ein blind geendigter Fortsatz des Bauchfelles, während der Hode noch frei in der Bauchhöhle auf dem oberen Ende des Leitbandes sitzt. So lange der Hode in dem Unterleibe sich befindet, ist er von der Albuginea und einer Lamelle des Bauchfelles bekleidet (p. 608.). Der Fortsatz des Bauchfelles wird nun zur tunica vaginalis communis, ent- steht aus dem in dem Leitbande früher befindlichen Schleimge- webe. Die früher aufsteigenden von den beiden inneren Bauch- muskeln kommenden Fasern wenden sich nun nach auſsen und
26
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0429"n="401"/><fwplace="top"type="header">Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.</fw><lb/>
Sobald dieses aber geschehen, schlieſst es sich (p. 396.). Die<lb/>
Reise des Hodens selbst wird durch die <hirendition="#i">vita propria</hi> vollbracht (p.<lb/>
396.). Die <hirendition="#i">tunica vaginalis communis</hi> entsteht durch den Fort-<lb/>
satz des Bauchfelles; die <hirendition="#i">tunica vaginalis propria testis</hi> durch<lb/>
den Fortsatz des Peritoneum, welcher nach vorn von dem Cylin-<lb/>
der geht, und den Hoden von Anfang an bekleidet; die <hirendition="#i">tunica<lb/>
vaginalis propria funiculi spermat</hi>. endlich aus der Falte und<lb/>
dem kurzen Cylinder, in welchen das Bauchfell eingeht, bevor<lb/>
es den Hoden selbst umhüllt. Die <hirendition="#i">Albuginea</hi> aber ist mit dem<lb/>
Hoden selbst auf das genaueste verwachsen (p. 401.).</p><lb/><p>C. J. Langenbeck (<hirendition="#i">Commentarius de structura peritonei<lb/>
etc. Götting</hi>. 1817. 8.) unterscheidet bekanntlich an dem Bauch-<lb/>
felle zwei Lamellen, eine äuſsere und eine innere. Die äuſsere<lb/>
hat nur einen Fortsatz, der später membranös und beim Herab-<lb/>
steigen des Hodens in den Hodensack herabgedrängt wird (p. 60.).<lb/>
Er bringt nun den Hoden in Analogie mit dem übrigen Einge-<lb/>
weide und so ist bei ihm die <hirendition="#i">Albuginea</hi> dasselbe, was bei jenen<lb/>
z. B. die erste Haut der Gedärme, bei ihm das Bauchfell, was<lb/>
bei den Lungen die Pleura ist u. dgl. (p. 61.). Der Cylinder lei-<lb/>
tet den Hoden in die Bauchhöhle hinab, kehrt sich dabei um<lb/>
und treibt die äuſsere Lamelle des Bauchfelles vor sich her (p.<lb/>
62.). Die <hirendition="#i">tunica vaginalis propria</hi> ist eine seröse Haut, wie<lb/>
die innere Lamelle des Peritoneum (p. 64.).</p><lb/><p>1820. — Nach J. Fr. Meckel (menschl. Anat. IV. S. 599—<lb/>
610.) entspringt (S. 603.) das Leitband unter dem Bauchringe<lb/>
aus der oberen Gegend des Hodensackes, tritt durch den <hirendition="#i">Annulus</hi><lb/>
hindurch, erhält Fasern von dem <hirendition="#i">Musculus obliquus internus</hi><lb/>
und <hirendition="#i">transversus</hi> und schlägt sich mit seinem oberen Theile auf<lb/>
den Hüftbeinmuskel zum unteren Ende des Nebenhoden empor.<lb/>
Es ist mit einer gallertartigen Masse gefüllt, aber nicht deutlich<lb/>
hohl. Nun bildet sich (S. 604.) ein blind geendigter Fortsatz<lb/>
des Bauchfelles, während der Hode noch frei in der Bauchhöhle<lb/>
auf dem oberen Ende des Leitbandes sitzt. So lange der Hode<lb/>
in dem Unterleibe sich befindet, ist er von der <hirendition="#i">Albuginea</hi> und<lb/>
einer Lamelle des Bauchfelles bekleidet (p. 608.). Der Fortsatz<lb/>
des Bauchfelles wird nun zur <hirendition="#i">tunica vaginalis communis</hi>, ent-<lb/>
steht aus dem in dem Leitbande früher befindlichen Schleimge-<lb/>
webe. Die früher aufsteigenden von den beiden inneren Bauch-<lb/>
muskeln kommenden Fasern wenden sich nun nach auſsen und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">26</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[401/0429]
Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Sobald dieses aber geschehen, schlieſst es sich (p. 396.). Die
Reise des Hodens selbst wird durch die vita propria vollbracht (p.
396.). Die tunica vaginalis communis entsteht durch den Fort-
satz des Bauchfelles; die tunica vaginalis propria testis durch
den Fortsatz des Peritoneum, welcher nach vorn von dem Cylin-
der geht, und den Hoden von Anfang an bekleidet; die tunica
vaginalis propria funiculi spermat. endlich aus der Falte und
dem kurzen Cylinder, in welchen das Bauchfell eingeht, bevor
es den Hoden selbst umhüllt. Die Albuginea aber ist mit dem
Hoden selbst auf das genaueste verwachsen (p. 401.).
C. J. Langenbeck (Commentarius de structura peritonei
etc. Götting. 1817. 8.) unterscheidet bekanntlich an dem Bauch-
felle zwei Lamellen, eine äuſsere und eine innere. Die äuſsere
hat nur einen Fortsatz, der später membranös und beim Herab-
steigen des Hodens in den Hodensack herabgedrängt wird (p. 60.).
Er bringt nun den Hoden in Analogie mit dem übrigen Einge-
weide und so ist bei ihm die Albuginea dasselbe, was bei jenen
z. B. die erste Haut der Gedärme, bei ihm das Bauchfell, was
bei den Lungen die Pleura ist u. dgl. (p. 61.). Der Cylinder lei-
tet den Hoden in die Bauchhöhle hinab, kehrt sich dabei um
und treibt die äuſsere Lamelle des Bauchfelles vor sich her (p.
62.). Die tunica vaginalis propria ist eine seröse Haut, wie
die innere Lamelle des Peritoneum (p. 64.).
1820. — Nach J. Fr. Meckel (menschl. Anat. IV. S. 599—
610.) entspringt (S. 603.) das Leitband unter dem Bauchringe
aus der oberen Gegend des Hodensackes, tritt durch den Annulus
hindurch, erhält Fasern von dem Musculus obliquus internus
und transversus und schlägt sich mit seinem oberen Theile auf
den Hüftbeinmuskel zum unteren Ende des Nebenhoden empor.
Es ist mit einer gallertartigen Masse gefüllt, aber nicht deutlich
hohl. Nun bildet sich (S. 604.) ein blind geendigter Fortsatz
des Bauchfelles, während der Hode noch frei in der Bauchhöhle
auf dem oberen Ende des Leitbandes sitzt. So lange der Hode
in dem Unterleibe sich befindet, ist er von der Albuginea und
einer Lamelle des Bauchfelles bekleidet (p. 608.). Der Fortsatz
des Bauchfelles wird nun zur tunica vaginalis communis, ent-
steht aus dem in dem Leitbande früher befindlichen Schleimge-
webe. Die früher aufsteigenden von den beiden inneren Bauch-
muskeln kommenden Fasern wenden sich nun nach auſsen und
26
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/429>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.