Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
1. Seine Einpflanzung in die Placenta. Diese ist in der Re- gel in der Mitte derselben. Doch kommen hier häufig Abwei- chungen vor, theils als blosse sogenannte Varietäten, theils als rein pathologische Erscheinungen.
2. Sein Ausgang von dem Unterleibe des Embryo ist um so mehr nach hinten, je jünger das Ei ist. Erst im fünften bis sechsten Monate erreicht er mit dem weiteren Wachsthume der Unterbauchgegend die Mitte des Unterleibes.
3. Sein Länge. Velpeau (l. c. p. 59.) stellt es als allgemei- nes Gesetz auf, dass der Nabelstrang eben so lang sey, als der Embryo selbst. Doch bedarf dieser Satz noch mannigfaltiger Einschränkung.
4. Seine Dicke ist in dem normalen Zustande gleichmässig. Doch findet man sehr häufig, besonders an abortirten Eiern, An- schwellungen in denselben, welche theils durch wassersüchtige Ausdehnungen, theils durch Verengerungen oder varicöse Erweite- rungen der Gefässe, theils durch Verknotungen bedingt werden. Die Häufigkeit dieser Anschwellungen liess Velpeau (Archiv gene- rale tom. VI. p. 186.) anfangs auf die Vermuthung kommen, dass diese Auftreibungen normal seyen und dass die Nabelblase und der Harnsack bei dem Menschen in der Nabelschnur liegen. Doch hat er selbst später diese Ansicht als irrthümlich zurückgenommen, wiewohl Mehrere, wie wir oben gesehen haben, in Betreff der Allantois diese Meinung heute noch vertheidigen.
5. Seine Bestandtheile. Diese sind:
a. Eine äussere durchsichtige Hülle. Diese hängt continuir- lich einerseits mit dem Amnion, anderseits mit dem Embryo und zwar, wie es jetzt von theoretischer Seite sowohl, als durch Be- obachtung ausgemacht ist, mit der Haut des Embryo zusammen. Bei dem Menschen ist sie durchaus glatt, bei manchen Thieren aber, z. B. den Wiederkäuern, in späteren Perioden der Entwickelung mit kleinen, zerstreuten, weissen Granulationen besetzt.
b. Die Nabelgefässe. Eine Vene und zwei Arterien, von denen die letzteren oder welche sämmtlich spiralig nur meist von links nach rechts gewunden sind. Ihnen sollen die eigen- thümliche Gefässhaut und den Venen jede Spur von Klappen feh- len. Die Nabelarterien entspringen in späterer Zeit aus den Arteriis hypogastricis, während die Nabelvene zur Pfortader sich begiebt. Mehr über diese Gefässe s. unten bei der Genese der Blutgefässe.
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Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
1. Seine Einpflanzung in die Placenta. Diese ist in der Re- gel in der Mitte derselben. Doch kommen hier häufig Abwei- chungen vor, theils als bloſse sogenannte Varietäten, theils als rein pathologische Erscheinungen.
2. Sein Ausgang von dem Unterleibe des Embryo ist um so mehr nach hinten, je jünger das Ei ist. Erst im fünften bis sechsten Monate erreicht er mit dem weiteren Wachsthume der Unterbauchgegend die Mitte des Unterleibes.
3. Sein Länge. Velpeau (l. c. p. 59.) stellt es als allgemei- nes Gesetz auf, daſs der Nabelstrang eben so lang sey, als der Embryo selbst. Doch bedarf dieser Satz noch mannigfaltiger Einschränkung.
4. Seine Dicke ist in dem normalen Zustande gleichmäſsig. Doch findet man sehr häufig, besonders an abortirten Eiern, An- schwellungen in denselben, welche theils durch wassersüchtige Ausdehnungen, theils durch Verengerungen oder varicöse Erweite- rungen der Gefäſse, theils durch Verknotungen bedingt werden. Die Häufigkeit dieser Anschwellungen lieſs Velpeau (Archiv géné- rale tom. VI. p. 186.) anfangs auf die Vermuthung kommen, daſs diese Auftreibungen normal seyen und daſs die Nabelblase und der Harnsack bei dem Menschen in der Nabelschnur liegen. Doch hat er selbst später diese Ansicht als irrthümlich zurückgenommen, wiewohl Mehrere, wie wir oben gesehen haben, in Betreff der Allantois diese Meinung heute noch vertheidigen.
5. Seine Bestandtheile. Diese sind:
a. Eine äuſsere durchsichtige Hülle. Diese hängt continuir- lich einerseits mit dem Amnion, anderseits mit dem Embryo und zwar, wie es jetzt von theoretischer Seite sowohl, als durch Be- obachtung ausgemacht ist, mit der Haut des Embryo zusammen. Bei dem Menschen ist sie durchaus glatt, bei manchen Thieren aber, z. B. den Wiederkäuern, in späteren Perioden der Entwickelung mit kleinen, zerstreuten, weiſsen Granulationen besetzt.
b. Die Nabelgefäſse. Eine Vene und zwei Arterien, von denen die letzteren oder welche sämmtlich spiralig nur meist von links nach rechts gewunden sind. Ihnen sollen die eigen- thümliche Gefäſshaut und den Venen jede Spur von Klappen feh- len. Die Nabelarterien entspringen in späterer Zeit aus den Arteriis hypogastricis, während die Nabelvene zur Pfortader sich begiebt. Mehr über diese Gefäſse s. unten bei der Genese der Blutgefäſse.
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Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
1. Seine Einpflanzung in die Placenta. Diese ist in der Re-
gel in der Mitte derselben. Doch kommen hier häufig Abwei-
chungen vor, theils als bloſse sogenannte Varietäten, theils als
rein pathologische Erscheinungen.
2. Sein Ausgang von dem Unterleibe des Embryo ist um
so mehr nach hinten, je jünger das Ei ist. Erst im fünften bis
sechsten Monate erreicht er mit dem weiteren Wachsthume der
Unterbauchgegend die Mitte des Unterleibes.
3. Sein Länge. Velpeau (l. c. p. 59.) stellt es als allgemei-
nes Gesetz auf, daſs der Nabelstrang eben so lang sey, als der
Embryo selbst. Doch bedarf dieser Satz noch mannigfaltiger
Einschränkung.
4. Seine Dicke ist in dem normalen Zustande gleichmäſsig.
Doch findet man sehr häufig, besonders an abortirten Eiern, An-
schwellungen in denselben, welche theils durch wassersüchtige
Ausdehnungen, theils durch Verengerungen oder varicöse Erweite-
rungen der Gefäſse, theils durch Verknotungen bedingt werden.
Die Häufigkeit dieser Anschwellungen lieſs Velpeau (Archiv géné-
rale tom. VI. p. 186.) anfangs auf die Vermuthung kommen, daſs
diese Auftreibungen normal seyen und daſs die Nabelblase und der
Harnsack bei dem Menschen in der Nabelschnur liegen. Doch hat
er selbst später diese Ansicht als irrthümlich zurückgenommen,
wiewohl Mehrere, wie wir oben gesehen haben, in Betreff der
Allantois diese Meinung heute noch vertheidigen.
5. Seine Bestandtheile. Diese sind:
a. Eine äuſsere durchsichtige Hülle. Diese hängt continuir-
lich einerseits mit dem Amnion, anderseits mit dem Embryo und
zwar, wie es jetzt von theoretischer Seite sowohl, als durch Be-
obachtung ausgemacht ist, mit der Haut des Embryo zusammen.
Bei dem Menschen ist sie durchaus glatt, bei manchen Thieren aber,
z. B. den Wiederkäuern, in späteren Perioden der Entwickelung
mit kleinen, zerstreuten, weiſsen Granulationen besetzt.
b. Die Nabelgefäſse. Eine Vene und zwei Arterien, von
denen die letzteren oder welche sämmtlich spiralig nur meist
von links nach rechts gewunden sind. Ihnen sollen die eigen-
thümliche Gefäſshaut und den Venen jede Spur von Klappen feh-
len. Die Nabelarterien entspringen in späterer Zeit aus den Arteriis
hypogastricis, während die Nabelvene zur Pfortader sich begiebt.
Mehr über diese Gefäſse s. unten bei der Genese der Blutgefäſse.
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/159>, abgerufen am 22.11.2024.
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