Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.Zweytes Buch. Denn tiefe Nacht deckt vor uns her die Tage, Die ieder noch durchwandern wird. Jch schleiche fort, bereit zu Lust und Plage, Gleich einem, der im Nebel irrt. Wie Schritt vor Schritt die schwarze Wolke flie- het, Entdeckt sich ihm bald öder Sand, Der, unerfrischt von kalten Quellen, glühet, Ein rauhes und unwirthbars Land. Bald aber wird sein frohes Lied erschallen, Wann, auf so viel Beschwerlichkeit, Am kühlen Bach, ein Wald voll Nachtigallen Jhm angenehme Schatten beut. Die D 4
Zweytes Buch. Denn tiefe Nacht deckt vor uns her die Tage, Die ieder noch durchwandern wird. Jch ſchleiche fort, bereit zu Luſt und Plage, Gleich einem, der im Nebel irrt. Wie Schritt vor Schritt die ſchwarze Wolke flie- het, Entdeckt ſich ihm bald oͤder Sand, Der, unerfriſcht von kalten Quellen, gluͤhet, Ein rauhes und unwirthbars Land. Bald aber wird ſein frohes Lied erſchallen, Wann, auf ſo viel Beſchwerlichkeit, Am kuͤhlen Bach, ein Wald voll Nachtigallen Jhm angenehme Schatten beut. Die D 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0069" n="55"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="5"> <l><hi rendition="#in">D</hi>enn tiefe Nacht deckt vor uns her die Tage,</l><lb/> <l>Die ieder noch durchwandern wird.</l><lb/> <l>Jch ſchleiche fort, bereit zu Luſt und Plage,</l><lb/> <l>Gleich einem, der im Nebel irrt.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l><hi rendition="#in">W</hi>ie Schritt vor Schritt die ſchwarze Wolke flie-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">het,</hi> </l><lb/> <l>Entdeckt ſich ihm bald oͤder Sand,</l><lb/> <l>Der, unerfriſcht von kalten Quellen, gluͤhet,</l><lb/> <l>Ein rauhes und unwirthbars Land.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l><hi rendition="#in">B</hi>ald aber wird ſein frohes Lied erſchallen,</l><lb/> <l>Wann, auf ſo viel Beſchwerlichkeit,</l><lb/> <l>Am kuͤhlen Bach, ein Wald voll Nachtigallen</l><lb/> <l>Jhm angenehme Schatten beut.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 4</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0069]
Zweytes Buch.
Denn tiefe Nacht deckt vor uns her die Tage,
Die ieder noch durchwandern wird.
Jch ſchleiche fort, bereit zu Luſt und Plage,
Gleich einem, der im Nebel irrt.
Wie Schritt vor Schritt die ſchwarze Wolke flie-
het,
Entdeckt ſich ihm bald oͤder Sand,
Der, unerfriſcht von kalten Quellen, gluͤhet,
Ein rauhes und unwirthbars Land.
Bald aber wird ſein frohes Lied erſchallen,
Wann, auf ſo viel Beſchwerlichkeit,
Am kuͤhlen Bach, ein Wald voll Nachtigallen
Jhm angenehme Schatten beut.
Die
D 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe der vorliegenden Gedichtsammlung … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |