Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.Zweytes Buch. Unter grüner Büsche Nacht, Unter abgelegnen Sträuchen, Wo so manche Nymphe lacht, Sah ich sie am liebsten schleichen. Viele flohn mit leichtem Fuß Allen Zwang bethränter Ketten, Flatterten von Kuß zu Kuß Und von Blonden zu Brunetten. Kleine Götter voller List, Deren Pfeil kein Herz verfehlet, Und vom Necktar trunken ist, Ob er gleich die Thoren quälet: Bleibt auf meinen Ruf bereit, Meine Jugend froh zu machen! Jn der Jugend Frühlingszeit Wünsch ich unter euch zu lachen. Er- D 3
Zweytes Buch. Unter gruͤner Buͤſche Nacht, Unter abgelegnen Straͤuchen, Wo ſo manche Nymphe lacht, Sah ich ſie am liebſten ſchleichen. Viele flohn mit leichtem Fuß Allen Zwang bethraͤnter Ketten, Flatterten von Kuß zu Kuß Und von Blonden zu Brunetten. Kleine Goͤtter voller Liſt, Deren Pfeil kein Herz verfehlet, Und vom Necktar trunken iſt, Ob er gleich die Thoren quaͤlet: Bleibt auf meinen Ruf bereit, Meine Jugend froh zu machen! Jn der Jugend Fruͤhlingszeit Wuͤnſch ich unter euch zu lachen. Er- D 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0067" n="53"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="4"> <l><hi rendition="#in">U</hi>nter gruͤner Buͤſche Nacht,</l><lb/> <l>Unter abgelegnen Straͤuchen,</l><lb/> <l>Wo ſo manche Nymphe lacht,</l><lb/> <l>Sah ich ſie am liebſten ſchleichen.</l><lb/> <l>Viele flohn mit leichtem Fuß</l><lb/> <l>Allen Zwang bethraͤnter Ketten,</l><lb/> <l>Flatterten von Kuß zu Kuß</l><lb/> <l>Und von Blonden zu Brunetten.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l><hi rendition="#in">K</hi>leine Goͤtter voller Liſt,</l><lb/> <l>Deren Pfeil kein Herz verfehlet,</l><lb/> <l>Und vom Necktar trunken iſt,</l><lb/> <l>Ob er gleich die Thoren quaͤlet:</l><lb/> <l>Bleibt auf meinen Ruf bereit,</l><lb/> <l>Meine Jugend froh zu machen!</l><lb/> <l>Jn der Jugend Fruͤhlingszeit</l><lb/> <l>Wuͤnſch ich unter euch zu lachen.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Er-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0067]
Zweytes Buch.
Unter gruͤner Buͤſche Nacht,
Unter abgelegnen Straͤuchen,
Wo ſo manche Nymphe lacht,
Sah ich ſie am liebſten ſchleichen.
Viele flohn mit leichtem Fuß
Allen Zwang bethraͤnter Ketten,
Flatterten von Kuß zu Kuß
Und von Blonden zu Brunetten.
Kleine Goͤtter voller Liſt,
Deren Pfeil kein Herz verfehlet,
Und vom Necktar trunken iſt,
Ob er gleich die Thoren quaͤlet:
Bleibt auf meinen Ruf bereit,
Meine Jugend froh zu machen!
Jn der Jugend Fruͤhlingszeit
Wuͤnſch ich unter euch zu lachen.
Er-
D 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe der vorliegenden Gedichtsammlung … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |