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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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mittlerweile losgelassen wurde, über b C c in das Klingelwerk K gelangt, von
wo aus er durch die Erdleitung E E' zur Batterie V' zurückkehrt. (Bei ent-
sprechender Schaltung genügt natürlich eine Batterie in einer der Stationen.)
Nehmen hierauf die Personen in A und B ihre Hörtelephone H und H' von den
letztere tragenden Hebeln C C' herab, so kann die telephonische Correspondenz
beginnen. Durch das Abnehmen der Hörtelephone kommen nämlich die Federn f f'
zur Geltung und ziehen die Hebel derart nieder, daß die Contacte n n' geschlossen
werden. Wird in A gesprochen, so gelangen die in S hierdurch erregten Wellen-
ströme zu dem Contacte n und wegen der Berührung desselben mit C nach b,
fließen durch T und die Linienleitung nach T', über b' nach C' n' und S' zum
Hörtelephon H' in der Station B und kehren von hier aus durch die Erdleitung
E' E und das Telephon H nach S zurück. Die durch Sprechen in der Station B

[Abbildung] Fig. 684.
[Abbildung] Fig. 685.

Weinhold's Ruf-Apparat.

im Telephone S' erregten Wellenströme durchlaufen in umgekehrter Richtung den-
selben Stromkreis. Ist das Gespräch beendigt, so werden die Telephone H H'
wieder auf ihre Haken gehängt; es wird also die ursprüngliche, zur Signalgebung
erforderliche Schaltung wieder hergestellt.

Die Anwendung magnetelektrischer Apparate sowohl als Empfänger, als auch
als Sender und in Folge dessen die Combinirung von ausschließlich magnetelektrischen
Telephonen zu Doppelstationen kommt jedoch in der Praxis aus den bereits
mehrfach (Seite 890, 904, 907) erwähnten Gründen seltener vor. Man bedient sich
vielmehr gewöhnlich eines Batterietelephones oder Mikrophones als Sende-, und
eines magnetelektrischen Telephones als Empfangs-Apparat. Hierdurch erleidet jedoch
das in Fig. 683 skizzirte Schaltungsschema keine wesentliche Aenderung; nur müssen
durch die Hebel C beim Herabnehmen des Telephones zwei Contacte geschlossen
werden, da nunmehr zwei Wellenströme, nämlich der primäre und der secundäre,
vorhanden sind.

mittlerweile losgelaſſen wurde, über b C c in das Klingelwerk K gelangt, von
wo aus er durch die Erdleitung E E' zur Batterie V' zurückkehrt. (Bei ent-
ſprechender Schaltung genügt natürlich eine Batterie in einer der Stationen.)
Nehmen hierauf die Perſonen in A und B ihre Hörtelephone H und H' von den
letztere tragenden Hebeln C C' herab, ſo kann die telephoniſche Correſpondenz
beginnen. Durch das Abnehmen der Hörtelephone kommen nämlich die Federn f f'
zur Geltung und ziehen die Hebel derart nieder, daß die Contacte n n' geſchloſſen
werden. Wird in A geſprochen, ſo gelangen die in S hierdurch erregten Wellen-
ſtröme zu dem Contacte n und wegen der Berührung desſelben mit C nach b,
fließen durch T und die Linienleitung nach T', über b' nach C' n' und S' zum
Hörtelephon H' in der Station B und kehren von hier aus durch die Erdleitung
E' E und das Telephon H nach S zurück. Die durch Sprechen in der Station B

[Abbildung] Fig. 684.
[Abbildung] Fig. 685.

Weinhold’s Ruf-Apparat.

im Telephone S' erregten Wellenſtröme durchlaufen in umgekehrter Richtung den-
ſelben Stromkreis. Iſt das Geſpräch beendigt, ſo werden die Telephone H H'
wieder auf ihre Haken gehängt; es wird alſo die urſprüngliche, zur Signalgebung
erforderliche Schaltung wieder hergeſtellt.

Die Anwendung magnetelektriſcher Apparate ſowohl als Empfänger, als auch
als Sender und in Folge deſſen die Combinirung von ausſchließlich magnetelektriſchen
Telephonen zu Doppelſtationen kommt jedoch in der Praxis aus den bereits
mehrfach (Seite 890, 904, 907) erwähnten Gründen ſeltener vor. Man bedient ſich
vielmehr gewöhnlich eines Batterietelephones oder Mikrophones als Sende-, und
eines magnetelektriſchen Telephones als Empfangs-Apparat. Hierdurch erleidet jedoch
das in Fig. 683 ſkizzirte Schaltungsſchema keine weſentliche Aenderung; nur müſſen
durch die Hebel C beim Herabnehmen des Telephones zwei Contacte geſchloſſen
werden, da nunmehr zwei Wellenſtröme, nämlich der primäre und der ſecundäre,
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[920/0934] mittlerweile losgelaſſen wurde, über b C c in das Klingelwerk K gelangt, von wo aus er durch die Erdleitung E E' zur Batterie V' zurückkehrt. (Bei ent- ſprechender Schaltung genügt natürlich eine Batterie in einer der Stationen.) Nehmen hierauf die Perſonen in A und B ihre Hörtelephone H und H' von den letztere tragenden Hebeln C C' herab, ſo kann die telephoniſche Correſpondenz beginnen. Durch das Abnehmen der Hörtelephone kommen nämlich die Federn f f' zur Geltung und ziehen die Hebel derart nieder, daß die Contacte n n' geſchloſſen werden. Wird in A geſprochen, ſo gelangen die in S hierdurch erregten Wellen- ſtröme zu dem Contacte n und wegen der Berührung desſelben mit C nach b, fließen durch T und die Linienleitung nach T', über b' nach C' n' und S' zum Hörtelephon H' in der Station B und kehren von hier aus durch die Erdleitung E' E und das Telephon H nach S zurück. Die durch Sprechen in der Station B [Abbildung Fig. 684.] [Abbildung Fig. 685. Weinhold’s Ruf-Apparat.] im Telephone S' erregten Wellenſtröme durchlaufen in umgekehrter Richtung den- ſelben Stromkreis. Iſt das Geſpräch beendigt, ſo werden die Telephone H H' wieder auf ihre Haken gehängt; es wird alſo die urſprüngliche, zur Signalgebung erforderliche Schaltung wieder hergeſtellt. Die Anwendung magnetelektriſcher Apparate ſowohl als Empfänger, als auch als Sender und in Folge deſſen die Combinirung von ausſchließlich magnetelektriſchen Telephonen zu Doppelſtationen kommt jedoch in der Praxis aus den bereits mehrfach (Seite 890, 904, 907) erwähnten Gründen ſeltener vor. Man bedient ſich vielmehr gewöhnlich eines Batterietelephones oder Mikrophones als Sende-, und eines magnetelektriſchen Telephones als Empfangs-Apparat. Hierdurch erleidet jedoch das in Fig. 683 ſkizzirte Schaltungsſchema keine weſentliche Aenderung; nur müſſen durch die Hebel C beim Herabnehmen des Telephones zwei Contacte geſchloſſen werden, da nunmehr zwei Wellenſtröme, nämlich der primäre und der ſecundäre, vorhanden ſind.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 920. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/934>, abgerufen am 18.05.2024.