Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

intensiven Lichtquelle und dem Bunsen'schen Fettfleck-Schirme eine Kreisscheibe (Fig. 521 A)
in Rotation setzt, welche mit sectorförmigen Ausschnitten versehen ist. Die Lichtschwächung
muß hierbei offenbar desto stärker sein, je kleiner die Gesammtfläche der sectorförmigen Aus-
schnitte wird; sie ist bestimmt durch das Verhältniß: Summe der Centriwinkel der Ausschnitte
zu 360 Graden. Um jedoch nicht für verschieden intensive Lichtquellen ebenso viele Scheiben
mit verschieden großen Ausschnitten verwenden zu müssen, benützt H. Hammerl, welcher
Pfaundler's Vorschlag experimentell prüfte, eine Doppelscheibe (Fig. 521 B), dieselbe ist aus
zwei gleich großen und mit gleich großen Sectorausschnitten versehenen Kreisscheiben gebildet,
welche um eine durch ihre Mittelpunkte gehende Axe gegeneinander beliebig verdreht werden
können. Es ist einleuchtend, daß mit Hilfe dieser Doppelscheibe die Sectorausschnitte beliebig
vergrößert oder verkleinert werden können. Die Größe der Verschiebung beider Scheiben
gegeneinander, oder richtiger die Summe der Centriwinkel der durch die beiden Scheiben
gebildeten Sectorausschnitte kann an einer auf der einen Scheibe angebrachten Theilung ab-
gelesen werden, welche durch einen schlitzförmigen Ausschnitt der andern Scheibe sichtbar wird
(bei a). Gegenüber der Benützung eines Zwischenlichtes hat dieses Verfahren den Vortheil,
daß es an Stelle von zwei Messungen nur eine setzt und daher die Beobachtungsfehler
bedeutend verkleinert. Hingegen muß hierbei das rothe Licht der Normalflamme mit dem weißen
Lichte der Bogenlampe direct verglichen werden, während durch das Zwischenlicht eine mittlere
Farbennuance eingeschaltet wird.

[Abbildung] Fig. 521.

Zur Photometrie des Bogenlichtes.

Ein zweiter Umstand, der die Messung der Lichtstärke von Bogenlampen sehr erschwert,
ist die im Raume ungleichmäßige Aussendung der Lichtstrahlen. Bei der Messung der Glüh-
lichtlampen stellten wir diese und die Normalflamme in einer horizontalen Linie einander gegen-
über, d. h. wir maßen die Lichtstärke in horizontaler Richtung; ebenso werden auch die Flammen
von Kerzen, die Oel- und Gaslichter u. dgl. gemessen. Diese Art der Messung ist für diese
Lichtquellen richtig, weil letztere einerseits in horizontalen Richtungen ihre intensivsten Strahlen
aussenden, andererseits die Intensität der Lichtstrahlen, gemessen unter verschiedenen Winkeln,
sich sehr langsam ändert. Jedoch muß schon bei vielen Glühlichtlampen darauf Rücksicht
genommen werden, ob man deren Leuchtkraft in der Ebene des Kohlenbügels oder in einer
darauf senkrechten Ebene mißt. Bei Bogenlampen, die mit Wechselströmen betrieben werden,
brennen beide Kohlen gleichmäßig spitz ab; das Licht, welches sie aussenden, ist daher ein
nach allen Richtungen hin nahezu gleich intensives. Die Verhältnisse werden jedoch ganz
andere, wenn gleichgerichtete Ströme zur Speisung der Lampen in Verwendung kommen. Die
positive Kohle brennt stumpf ab oder erhält sogar eine kleine Aushöhlung, während sich die
negative Kohle zuspitzt. Die Folge hiervon ist, daß der überwiegende Antheil des Gesammt-
lichtes von der positiven Kohle ausgeht und diese intensiven Lichtstrahlen nicht mehr horizontal
verlaufen, sondern mit der Horizontalebene einen bestimmten Winkel (von 50 bis 60 Graden
nach Fontaine, circa 37 Graden nach Hefner v. Alteneck) einschließen. Hierbei ist die
Helligkeitsdifferenz zwischen den Strahlen verschiedener Neigung eine sehr bedeutende. Die
eine Gleichstromlampe umhüllende Glaskugel gewährt beiläufig den in Fig. 522 dargestellten
Anblick, wenn sich die positive Kohle oben befindet. Der obere Theil der Kugel erscheint

intenſiven Lichtquelle und dem Bunſen’ſchen Fettfleck-Schirme eine Kreisſcheibe (Fig. 521 A)
in Rotation ſetzt, welche mit ſectorförmigen Ausſchnitten verſehen iſt. Die Lichtſchwächung
muß hierbei offenbar deſto ſtärker ſein, je kleiner die Geſammtfläche der ſectorförmigen Aus-
ſchnitte wird; ſie iſt beſtimmt durch das Verhältniß: Summe der Centriwinkel der Ausſchnitte
zu 360 Graden. Um jedoch nicht für verſchieden intenſive Lichtquellen ebenſo viele Scheiben
mit verſchieden großen Ausſchnitten verwenden zu müſſen, benützt H. Hammerl, welcher
Pfaundler’s Vorſchlag experimentell prüfte, eine Doppelſcheibe (Fig. 521 B), dieſelbe iſt aus
zwei gleich großen und mit gleich großen Sectorausſchnitten verſehenen Kreisſcheiben gebildet,
welche um eine durch ihre Mittelpunkte gehende Axe gegeneinander beliebig verdreht werden
können. Es iſt einleuchtend, daß mit Hilfe dieſer Doppelſcheibe die Sectorausſchnitte beliebig
vergrößert oder verkleinert werden können. Die Größe der Verſchiebung beider Scheiben
gegeneinander, oder richtiger die Summe der Centriwinkel der durch die beiden Scheiben
gebildeten Sectorausſchnitte kann an einer auf der einen Scheibe angebrachten Theilung ab-
geleſen werden, welche durch einen ſchlitzförmigen Ausſchnitt der andern Scheibe ſichtbar wird
(bei a). Gegenüber der Benützung eines Zwiſchenlichtes hat dieſes Verfahren den Vortheil,
daß es an Stelle von zwei Meſſungen nur eine ſetzt und daher die Beobachtungsfehler
bedeutend verkleinert. Hingegen muß hierbei das rothe Licht der Normalflamme mit dem weißen
Lichte der Bogenlampe direct verglichen werden, während durch das Zwiſchenlicht eine mittlere
Farbennuance eingeſchaltet wird.

[Abbildung] Fig. 521.

Zur Photometrie des Bogenlichtes.

Ein zweiter Umſtand, der die Meſſung der Lichtſtärke von Bogenlampen ſehr erſchwert,
iſt die im Raume ungleichmäßige Ausſendung der Lichtſtrahlen. Bei der Meſſung der Glüh-
lichtlampen ſtellten wir dieſe und die Normalflamme in einer horizontalen Linie einander gegen-
über, d. h. wir maßen die Lichtſtärke in horizontaler Richtung; ebenſo werden auch die Flammen
von Kerzen, die Oel- und Gaslichter u. dgl. gemeſſen. Dieſe Art der Meſſung iſt für dieſe
Lichtquellen richtig, weil letztere einerſeits in horizontalen Richtungen ihre intenſivſten Strahlen
ausſenden, andererſeits die Intenſität der Lichtſtrahlen, gemeſſen unter verſchiedenen Winkeln,
ſich ſehr langſam ändert. Jedoch muß ſchon bei vielen Glühlichtlampen darauf Rückſicht
genommen werden, ob man deren Leuchtkraft in der Ebene des Kohlenbügels oder in einer
darauf ſenkrechten Ebene mißt. Bei Bogenlampen, die mit Wechſelſtrömen betrieben werden,
brennen beide Kohlen gleichmäßig ſpitz ab; das Licht, welches ſie ausſenden, iſt daher ein
nach allen Richtungen hin nahezu gleich intenſives. Die Verhältniſſe werden jedoch ganz
andere, wenn gleichgerichtete Ströme zur Speiſung der Lampen in Verwendung kommen. Die
poſitive Kohle brennt ſtumpf ab oder erhält ſogar eine kleine Aushöhlung, während ſich die
negative Kohle zuſpitzt. Die Folge hiervon iſt, daß der überwiegende Antheil des Geſammt-
lichtes von der poſitiven Kohle ausgeht und dieſe intenſiven Lichtſtrahlen nicht mehr horizontal
verlaufen, ſondern mit der Horizontalebene einen beſtimmten Winkel (von 50 bis 60 Graden
nach Fontaine, circa 37 Graden nach Hefner v. Alteneck) einſchließen. Hierbei iſt die
Helligkeitsdifferenz zwiſchen den Strahlen verſchiedener Neigung eine ſehr bedeutende. Die
eine Gleichſtromlampe umhüllende Glaskugel gewährt beiläufig den in Fig. 522 dargeſtellten
Anblick, wenn ſich die poſitive Kohle oben befindet. Der obere Theil der Kugel erſcheint

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0728" n="714"/>
inten&#x017F;iven Lichtquelle und dem Bun&#x017F;en&#x2019;&#x017F;chen Fettfleck-Schirme eine Kreis&#x017F;cheibe (Fig. 521 <hi rendition="#aq">A</hi>)<lb/>
in Rotation &#x017F;etzt, welche mit &#x017F;ectorförmigen Aus&#x017F;chnitten ver&#x017F;ehen i&#x017F;t. Die Licht&#x017F;chwächung<lb/>
muß hierbei offenbar de&#x017F;to &#x017F;tärker &#x017F;ein, je kleiner die Ge&#x017F;ammtfläche der &#x017F;ectorförmigen Aus-<lb/>
&#x017F;chnitte wird; &#x017F;ie i&#x017F;t be&#x017F;timmt durch das Verhältniß: Summe der Centriwinkel der Aus&#x017F;chnitte<lb/>
zu 360 Graden. Um jedoch nicht für ver&#x017F;chieden inten&#x017F;ive Lichtquellen eben&#x017F;o viele Scheiben<lb/>
mit ver&#x017F;chieden großen Aus&#x017F;chnitten verwenden zu mü&#x017F;&#x017F;en, benützt H. <hi rendition="#g">Hammerl</hi>, welcher<lb/>
Pfaundler&#x2019;s Vor&#x017F;chlag experimentell prüfte, eine Doppel&#x017F;cheibe (Fig. 521 <hi rendition="#aq">B</hi>), die&#x017F;elbe i&#x017F;t aus<lb/>
zwei gleich großen und mit gleich großen Sectoraus&#x017F;chnitten ver&#x017F;ehenen Kreis&#x017F;cheiben gebildet,<lb/>
welche um eine durch ihre Mittelpunkte gehende Axe gegeneinander beliebig verdreht werden<lb/>
können. Es i&#x017F;t einleuchtend, daß mit Hilfe die&#x017F;er Doppel&#x017F;cheibe die Sectoraus&#x017F;chnitte beliebig<lb/>
vergrößert oder verkleinert werden können. Die Größe der Ver&#x017F;chiebung beider Scheiben<lb/>
gegeneinander, oder richtiger die Summe der Centriwinkel der durch die beiden Scheiben<lb/>
gebildeten Sectoraus&#x017F;chnitte kann an einer auf der einen Scheibe angebrachten Theilung ab-<lb/>
gele&#x017F;en werden, welche durch einen &#x017F;chlitzförmigen Aus&#x017F;chnitt der andern Scheibe &#x017F;ichtbar wird<lb/>
(bei <hi rendition="#aq">a</hi>). Gegenüber der Benützung eines Zwi&#x017F;chenlichtes hat die&#x017F;es Verfahren den Vortheil,<lb/>
daß es an Stelle von zwei Me&#x017F;&#x017F;ungen nur eine &#x017F;etzt und daher die Beobachtungsfehler<lb/>
bedeutend verkleinert. Hingegen muß hierbei das rothe Licht der Normalflamme mit dem weißen<lb/>
Lichte der Bogenlampe direct verglichen werden, während durch das Zwi&#x017F;chenlicht eine mittlere<lb/>
Farbennuance einge&#x017F;chaltet wird.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 521.</head><lb/>
                <p>Zur Photometrie des Bogenlichtes.</p>
              </figure><lb/>
              <p>Ein zweiter Um&#x017F;tand, der die Me&#x017F;&#x017F;ung der Licht&#x017F;tärke von Bogenlampen &#x017F;ehr er&#x017F;chwert,<lb/>
i&#x017F;t die im Raume ungleichmäßige Aus&#x017F;endung der Licht&#x017F;trahlen. Bei der Me&#x017F;&#x017F;ung der Glüh-<lb/>
lichtlampen &#x017F;tellten wir die&#x017F;e und die Normalflamme in einer horizontalen Linie einander gegen-<lb/>
über, d. h. wir maßen die Licht&#x017F;tärke in horizontaler Richtung; eben&#x017F;o werden auch die Flammen<lb/>
von Kerzen, die Oel- und Gaslichter u. dgl. geme&#x017F;&#x017F;en. Die&#x017F;e Art der Me&#x017F;&#x017F;ung i&#x017F;t für die&#x017F;e<lb/>
Lichtquellen richtig, weil letztere einer&#x017F;eits in horizontalen Richtungen ihre inten&#x017F;iv&#x017F;ten Strahlen<lb/>
aus&#x017F;enden, anderer&#x017F;eits die Inten&#x017F;ität der Licht&#x017F;trahlen, geme&#x017F;&#x017F;en unter ver&#x017F;chiedenen Winkeln,<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;ehr lang&#x017F;am ändert. Jedoch muß &#x017F;chon bei vielen Glühlichtlampen darauf Rück&#x017F;icht<lb/>
genommen werden, ob man deren Leuchtkraft in der Ebene des Kohlenbügels oder in einer<lb/>
darauf &#x017F;enkrechten Ebene mißt. Bei Bogenlampen, die mit Wech&#x017F;el&#x017F;trömen betrieben werden,<lb/>
brennen beide Kohlen gleichmäßig &#x017F;pitz ab; das Licht, welches &#x017F;ie aus&#x017F;enden, i&#x017F;t daher ein<lb/>
nach allen Richtungen hin nahezu gleich inten&#x017F;ives. Die Verhältni&#x017F;&#x017F;e werden jedoch ganz<lb/>
andere, wenn gleichgerichtete Ströme zur Spei&#x017F;ung der Lampen in Verwendung kommen. Die<lb/>
po&#x017F;itive Kohle brennt &#x017F;tumpf ab oder erhält &#x017F;ogar eine kleine Aushöhlung, während &#x017F;ich die<lb/>
negative Kohle zu&#x017F;pitzt. Die Folge hiervon i&#x017F;t, daß der überwiegende Antheil des Ge&#x017F;ammt-<lb/>
lichtes von der po&#x017F;itiven Kohle ausgeht und die&#x017F;e inten&#x017F;iven Licht&#x017F;trahlen nicht mehr horizontal<lb/>
verlaufen, &#x017F;ondern mit der Horizontalebene einen be&#x017F;timmten Winkel (von 50 bis 60 Graden<lb/>
nach <hi rendition="#g">Fontaine</hi>, circa 37 Graden nach Hefner v. Alteneck) ein&#x017F;chließen. Hierbei i&#x017F;t die<lb/>
Helligkeitsdifferenz zwi&#x017F;chen den Strahlen ver&#x017F;chiedener Neigung eine &#x017F;ehr bedeutende. Die<lb/>
eine Gleich&#x017F;tromlampe umhüllende Glaskugel gewährt beiläufig den in Fig. 522 darge&#x017F;tellten<lb/>
Anblick, wenn &#x017F;ich die po&#x017F;itive Kohle oben befindet. Der obere Theil der Kugel er&#x017F;cheint<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[714/0728] intenſiven Lichtquelle und dem Bunſen’ſchen Fettfleck-Schirme eine Kreisſcheibe (Fig. 521 A) in Rotation ſetzt, welche mit ſectorförmigen Ausſchnitten verſehen iſt. Die Lichtſchwächung muß hierbei offenbar deſto ſtärker ſein, je kleiner die Geſammtfläche der ſectorförmigen Aus- ſchnitte wird; ſie iſt beſtimmt durch das Verhältniß: Summe der Centriwinkel der Ausſchnitte zu 360 Graden. Um jedoch nicht für verſchieden intenſive Lichtquellen ebenſo viele Scheiben mit verſchieden großen Ausſchnitten verwenden zu müſſen, benützt H. Hammerl, welcher Pfaundler’s Vorſchlag experimentell prüfte, eine Doppelſcheibe (Fig. 521 B), dieſelbe iſt aus zwei gleich großen und mit gleich großen Sectorausſchnitten verſehenen Kreisſcheiben gebildet, welche um eine durch ihre Mittelpunkte gehende Axe gegeneinander beliebig verdreht werden können. Es iſt einleuchtend, daß mit Hilfe dieſer Doppelſcheibe die Sectorausſchnitte beliebig vergrößert oder verkleinert werden können. Die Größe der Verſchiebung beider Scheiben gegeneinander, oder richtiger die Summe der Centriwinkel der durch die beiden Scheiben gebildeten Sectorausſchnitte kann an einer auf der einen Scheibe angebrachten Theilung ab- geleſen werden, welche durch einen ſchlitzförmigen Ausſchnitt der andern Scheibe ſichtbar wird (bei a). Gegenüber der Benützung eines Zwiſchenlichtes hat dieſes Verfahren den Vortheil, daß es an Stelle von zwei Meſſungen nur eine ſetzt und daher die Beobachtungsfehler bedeutend verkleinert. Hingegen muß hierbei das rothe Licht der Normalflamme mit dem weißen Lichte der Bogenlampe direct verglichen werden, während durch das Zwiſchenlicht eine mittlere Farbennuance eingeſchaltet wird. [Abbildung Fig. 521. Zur Photometrie des Bogenlichtes.] Ein zweiter Umſtand, der die Meſſung der Lichtſtärke von Bogenlampen ſehr erſchwert, iſt die im Raume ungleichmäßige Ausſendung der Lichtſtrahlen. Bei der Meſſung der Glüh- lichtlampen ſtellten wir dieſe und die Normalflamme in einer horizontalen Linie einander gegen- über, d. h. wir maßen die Lichtſtärke in horizontaler Richtung; ebenſo werden auch die Flammen von Kerzen, die Oel- und Gaslichter u. dgl. gemeſſen. Dieſe Art der Meſſung iſt für dieſe Lichtquellen richtig, weil letztere einerſeits in horizontalen Richtungen ihre intenſivſten Strahlen ausſenden, andererſeits die Intenſität der Lichtſtrahlen, gemeſſen unter verſchiedenen Winkeln, ſich ſehr langſam ändert. Jedoch muß ſchon bei vielen Glühlichtlampen darauf Rückſicht genommen werden, ob man deren Leuchtkraft in der Ebene des Kohlenbügels oder in einer darauf ſenkrechten Ebene mißt. Bei Bogenlampen, die mit Wechſelſtrömen betrieben werden, brennen beide Kohlen gleichmäßig ſpitz ab; das Licht, welches ſie ausſenden, iſt daher ein nach allen Richtungen hin nahezu gleich intenſives. Die Verhältniſſe werden jedoch ganz andere, wenn gleichgerichtete Ströme zur Speiſung der Lampen in Verwendung kommen. Die poſitive Kohle brennt ſtumpf ab oder erhält ſogar eine kleine Aushöhlung, während ſich die negative Kohle zuſpitzt. Die Folge hiervon iſt, daß der überwiegende Antheil des Geſammt- lichtes von der poſitiven Kohle ausgeht und dieſe intenſiven Lichtſtrahlen nicht mehr horizontal verlaufen, ſondern mit der Horizontalebene einen beſtimmten Winkel (von 50 bis 60 Graden nach Fontaine, circa 37 Graden nach Hefner v. Alteneck) einſchließen. Hierbei iſt die Helligkeitsdifferenz zwiſchen den Strahlen verſchiedener Neigung eine ſehr bedeutende. Die eine Gleichſtromlampe umhüllende Glaskugel gewährt beiläufig den in Fig. 522 dargeſtellten Anblick, wenn ſich die poſitive Kohle oben befindet. Der obere Theil der Kugel erſcheint

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/728
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/728>, abgerufen am 25.08.2024.