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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Solenoid den Eisenkern K nach abwärts und senkt dadurch die obere Kohle. An der Unter
seite von E wird gleichzeitig der Anker a angezogen und dadurch die Bremsung bei r auf-
gehoben; der Elektromagnet gleitet daher mit der Kohle so lange herab, bis diese mit der
unteren Kohle zur Berührung kommt. Da der Elektromagnet im Nebenschlusse zu den Kohlen
liegt, verliert er durch die Berührung der Kohlen seine Anziehungskraft. Der Anker a wird
durch die Gegenfeder abgezogen und die Gleitbewegung durch Anlegen des Bremsringes an S
unmöglich gemacht; gleichzeitig ist aber auch der Eisenkern K durch die ihn tragende Spiral-
feder wieder aus dem Solenoide herausgehoben worden und hat dadurch die obere Kohle
etwas gehoben, d. h. den Lichtbogen gebildet. Wird durch das Abbrennen der Kohlen der

[Abbildung] Fig. 481.
[Abbildung] Fig. 482.

Lampen von Cance.

Widerstand im Voltabogen größer, so nimmt die Stromstärke in E wieder zu und bewirkt
hierdurch neuerdings die Aufhebung der Bremsung und somit ein Herabgleiten der oberen Kohle.

Bei dem für Wechselströme construirten Modelle Fig. 480 hängen an den Spiral-
federn S S die Armaturen a a, an welchen mittelst die hohlen Magnete M M durchsetzenden
Stangen die Traverse t befestigt ist. Letztere trägt die mit der Platte P verbundene scheren-
förmige Bremse B B. Ist die Lampe stromlos, so sind die Anker a a durch die Federn S S
von den Magneten M M abgezogen und bremsen hierdurch den oberen Kohlenträger. Schickt
man nun einen Strom durch die Lampe, so geht dieser nur durch die im Nebenschlusse liegenden
Magnete M M, weil sich die beiden Kohlen nicht berühren. Hierdurch werden die Anker an-
gezogen, senken den oberen Kohlenträger und heben die Bremsung auf: Die obere Kohle

Solenoid den Eiſenkern K nach abwärts und ſenkt dadurch die obere Kohle. An der Unter
ſeite von E wird gleichzeitig der Anker a angezogen und dadurch die Bremſung bei r auf-
gehoben; der Elektromagnet gleitet daher mit der Kohle ſo lange herab, bis dieſe mit der
unteren Kohle zur Berührung kommt. Da der Elektromagnet im Nebenſchluſſe zu den Kohlen
liegt, verliert er durch die Berührung der Kohlen ſeine Anziehungskraft. Der Anker a wird
durch die Gegenfeder abgezogen und die Gleitbewegung durch Anlegen des Bremsringes an S
unmöglich gemacht; gleichzeitig iſt aber auch der Eiſenkern K durch die ihn tragende Spiral-
feder wieder aus dem Solenoide herausgehoben worden und hat dadurch die obere Kohle
etwas gehoben, d. h. den Lichtbogen gebildet. Wird durch das Abbrennen der Kohlen der

[Abbildung] Fig. 481.
[Abbildung] Fig. 482.

Lampen von Cance.

Widerſtand im Voltabogen größer, ſo nimmt die Stromſtärke in E wieder zu und bewirkt
hierdurch neuerdings die Aufhebung der Bremſung und ſomit ein Herabgleiten der oberen Kohle.

Bei dem für Wechſelſtröme conſtruirten Modelle Fig. 480 hängen an den Spiral-
federn S S die Armaturen a a, an welchen mittelſt die hohlen Magnete M M durchſetzenden
Stangen die Traverſe t befeſtigt iſt. Letztere trägt die mit der Platte P verbundene ſcheren-
förmige Bremſe B B. Iſt die Lampe ſtromlos, ſo ſind die Anker a a durch die Federn S S
von den Magneten M M abgezogen und bremſen hierdurch den oberen Kohlenträger. Schickt
man nun einen Strom durch die Lampe, ſo geht dieſer nur durch die im Nebenſchluſſe liegenden
Magnete M M, weil ſich die beiden Kohlen nicht berühren. Hierdurch werden die Anker an-
gezogen, ſenken den oberen Kohlenträger und heben die Bremſung auf: Die obere Kohle

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[670/0684] Solenoid den Eiſenkern K nach abwärts und ſenkt dadurch die obere Kohle. An der Unter ſeite von E wird gleichzeitig der Anker a angezogen und dadurch die Bremſung bei r auf- gehoben; der Elektromagnet gleitet daher mit der Kohle ſo lange herab, bis dieſe mit der unteren Kohle zur Berührung kommt. Da der Elektromagnet im Nebenſchluſſe zu den Kohlen liegt, verliert er durch die Berührung der Kohlen ſeine Anziehungskraft. Der Anker a wird durch die Gegenfeder abgezogen und die Gleitbewegung durch Anlegen des Bremsringes an S unmöglich gemacht; gleichzeitig iſt aber auch der Eiſenkern K durch die ihn tragende Spiral- feder wieder aus dem Solenoide herausgehoben worden und hat dadurch die obere Kohle etwas gehoben, d. h. den Lichtbogen gebildet. Wird durch das Abbrennen der Kohlen der [Abbildung Fig. 481.] [Abbildung Fig. 482. Lampen von Cance.] Widerſtand im Voltabogen größer, ſo nimmt die Stromſtärke in E wieder zu und bewirkt hierdurch neuerdings die Aufhebung der Bremſung und ſomit ein Herabgleiten der oberen Kohle. Bei dem für Wechſelſtröme conſtruirten Modelle Fig. 480 hängen an den Spiral- federn S S die Armaturen a a, an welchen mittelſt die hohlen Magnete M M durchſetzenden Stangen die Traverſe t befeſtigt iſt. Letztere trägt die mit der Platte P verbundene ſcheren- förmige Bremſe B B. Iſt die Lampe ſtromlos, ſo ſind die Anker a a durch die Federn S S von den Magneten M M abgezogen und bremſen hierdurch den oberen Kohlenträger. Schickt man nun einen Strom durch die Lampe, ſo geht dieſer nur durch die im Nebenſchluſſe liegenden Magnete M M, weil ſich die beiden Kohlen nicht berühren. Hierdurch werden die Anker an- gezogen, ſenken den oberen Kohlenträger und heben die Bremſung auf: Die obere Kohle

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/684>, abgerufen am 22.11.2024.