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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Bei geringer Erhitzung ist die Abkühlung der äußeren Verbindungsstellen
durch die Ausstrahlung der verticalen Bleche hinlänglich gesichert; bei stärkerer
Erhitzung stellt man letztere in ein Gefäß mit Wasser. Noe construirte Säulen
von verschiedener Größe und änderte auch die Form derselben mannigfach ab.
Größere Säulen ordnete er in zwei Reihen an, in welchen die Elemente ihre
Heizstiften gegeneinander wandten; die Erhitzung bewirkte eine entsprechende Anzahl
in einer Reihe angeordneter Bunsen'scher Gasbrenner.

A. v. Waltenhofen veröffentlichte über eine solche Säule nachstehende
Angaben: "Man denke sich eine Säule von 128 Elementen. Diese sind in vier
Gruppen von je 32 abgetheilt. Jede Gruppe repräsentirt (bei der durch eine neue
Einrichtung gemäßigten Heizung) ungefähr die elektromotorische Kraft von zwei
Daniell'schen Elementen und hat (da der Widerstand eines Elementes nahe ein
Vierzigstel einer Siemens'schen Einheit beträgt) einen Widerstand vom Betrage 0·8.
Schaltet man nun alle vier Abtheilungen hintereinander, so erhält man die Wirkung

[Abbildung] Fig. 390.

Noe's Thermo-Elemente.

von acht Daniell-Elementen mit 3·2 Einheiten Gesammtwiderstand. Werden je
zwei Abtheilungen parallel und die so gebildeten Doppelabtheilungen hintereinander
geschaltet, so vertritt die Säule vier Daniell-Elemente von viermal geringerem, also
nur 0·8 betragendem Gesammtwiderstande. Werden endlich alle vier Abtheilungen
(zu einer vierfachen Gruppe) parallel geschaltet, so wirkt die Säule wie zwei
Daniell-Elemente von 0·2 Einheiten Gesammtwiderstand."

Schließlich möge noch eine Thermosäule Erwähnung finden, welche ähnlich jener
von Noe durch W. Ph. Hanck construirt und wie nachstehend beschrieben wurde:

"Fig. 391 zeigt ein Eisengestelle, welches mit zwei Bunsen-Brennern und einer
Gaszuströmungs-Regulirung versehen ist. Die Elemente besitzen die Gestalt vier-
seitiger abgestumpfter Pyramiden (Keile), die mit angegossenen Eisenschuhen ver-
sehen sind, welche die Heizung besorgen. Das elektronegative Metall ist in Form
schmaler Blechstreifen angewandt, welche eine eigenthümliche Biegung besitzen, um
bei der stattfindenden ungleichförmigen Ausdehnung nicht Anlaß zur Zerstörung
des Elementes zu geben; sie werden so eingegossen, daß sie von der Spitze des
vorhergehenden Elementes direct zum Fußende des nächsten gehen, wodurch die

Bei geringer Erhitzung iſt die Abkühlung der äußeren Verbindungsſtellen
durch die Ausſtrahlung der verticalen Bleche hinlänglich geſichert; bei ſtärkerer
Erhitzung ſtellt man letztere in ein Gefäß mit Waſſer. Noe conſtruirte Säulen
von verſchiedener Größe und änderte auch die Form derſelben mannigfach ab.
Größere Säulen ordnete er in zwei Reihen an, in welchen die Elemente ihre
Heizſtiften gegeneinander wandten; die Erhitzung bewirkte eine entſprechende Anzahl
in einer Reihe angeordneter Bunſen’ſcher Gasbrenner.

A. v. Waltenhofen veröffentlichte über eine ſolche Säule nachſtehende
Angaben: „Man denke ſich eine Säule von 128 Elementen. Dieſe ſind in vier
Gruppen von je 32 abgetheilt. Jede Gruppe repräſentirt (bei der durch eine neue
Einrichtung gemäßigten Heizung) ungefähr die elektromotoriſche Kraft von zwei
Daniell’ſchen Elementen und hat (da der Widerſtand eines Elementes nahe ein
Vierzigſtel einer Siemens’ſchen Einheit beträgt) einen Widerſtand vom Betrage 0·8.
Schaltet man nun alle vier Abtheilungen hintereinander, ſo erhält man die Wirkung

[Abbildung] Fig. 390.

Noe’s Thermo-Elemente.

von acht Daniell-Elementen mit 3·2 Einheiten Geſammtwiderſtand. Werden je
zwei Abtheilungen parallel und die ſo gebildeten Doppelabtheilungen hintereinander
geſchaltet, ſo vertritt die Säule vier Daniell-Elemente von viermal geringerem, alſo
nur 0·8 betragendem Geſammtwiderſtande. Werden endlich alle vier Abtheilungen
(zu einer vierfachen Gruppe) parallel geſchaltet, ſo wirkt die Säule wie zwei
Daniell-Elemente von 0·2 Einheiten Geſammtwiderſtand.“

Schließlich möge noch eine Thermoſäule Erwähnung finden, welche ähnlich jener
von Noe durch W. Ph. Hanck conſtruirt und wie nachſtehend beſchrieben wurde:

„Fig. 391 zeigt ein Eiſengeſtelle, welches mit zwei Bunſen-Brennern und einer
Gaszuſtrömungs-Regulirung verſehen iſt. Die Elemente beſitzen die Geſtalt vier-
ſeitiger abgeſtumpfter Pyramiden (Keile), die mit angegoſſenen Eiſenſchuhen ver-
ſehen ſind, welche die Heizung beſorgen. Das elektronegative Metall iſt in Form
ſchmaler Blechſtreifen angewandt, welche eine eigenthümliche Biegung beſitzen, um
bei der ſtattfindenden ungleichförmigen Ausdehnung nicht Anlaß zur Zerſtörung
des Elementes zu geben; ſie werden ſo eingegoſſen, daß ſie von der Spitze des
vorhergehenden Elementes direct zum Fußende des nächſten gehen, wodurch die

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[555/0569] Bei geringer Erhitzung iſt die Abkühlung der äußeren Verbindungsſtellen durch die Ausſtrahlung der verticalen Bleche hinlänglich geſichert; bei ſtärkerer Erhitzung ſtellt man letztere in ein Gefäß mit Waſſer. Noe conſtruirte Säulen von verſchiedener Größe und änderte auch die Form derſelben mannigfach ab. Größere Säulen ordnete er in zwei Reihen an, in welchen die Elemente ihre Heizſtiften gegeneinander wandten; die Erhitzung bewirkte eine entſprechende Anzahl in einer Reihe angeordneter Bunſen’ſcher Gasbrenner. A. v. Waltenhofen veröffentlichte über eine ſolche Säule nachſtehende Angaben: „Man denke ſich eine Säule von 128 Elementen. Dieſe ſind in vier Gruppen von je 32 abgetheilt. Jede Gruppe repräſentirt (bei der durch eine neue Einrichtung gemäßigten Heizung) ungefähr die elektromotoriſche Kraft von zwei Daniell’ſchen Elementen und hat (da der Widerſtand eines Elementes nahe ein Vierzigſtel einer Siemens’ſchen Einheit beträgt) einen Widerſtand vom Betrage 0·8. Schaltet man nun alle vier Abtheilungen hintereinander, ſo erhält man die Wirkung [Abbildung Fig. 390. Noe’s Thermo-Elemente.] von acht Daniell-Elementen mit 3·2 Einheiten Geſammtwiderſtand. Werden je zwei Abtheilungen parallel und die ſo gebildeten Doppelabtheilungen hintereinander geſchaltet, ſo vertritt die Säule vier Daniell-Elemente von viermal geringerem, alſo nur 0·8 betragendem Geſammtwiderſtande. Werden endlich alle vier Abtheilungen (zu einer vierfachen Gruppe) parallel geſchaltet, ſo wirkt die Säule wie zwei Daniell-Elemente von 0·2 Einheiten Geſammtwiderſtand.“ Schließlich möge noch eine Thermoſäule Erwähnung finden, welche ähnlich jener von Noe durch W. Ph. Hanck conſtruirt und wie nachſtehend beſchrieben wurde: „Fig. 391 zeigt ein Eiſengeſtelle, welches mit zwei Bunſen-Brennern und einer Gaszuſtrömungs-Regulirung verſehen iſt. Die Elemente beſitzen die Geſtalt vier- ſeitiger abgeſtumpfter Pyramiden (Keile), die mit angegoſſenen Eiſenſchuhen ver- ſehen ſind, welche die Heizung beſorgen. Das elektronegative Metall iſt in Form ſchmaler Blechſtreifen angewandt, welche eine eigenthümliche Biegung beſitzen, um bei der ſtattfindenden ungleichförmigen Ausdehnung nicht Anlaß zur Zerſtörung des Elementes zu geben; ſie werden ſo eingegoſſen, daß ſie von der Spitze des vorhergehenden Elementes direct zum Fußende des nächſten gehen, wodurch die

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/569>, abgerufen am 22.11.2024.