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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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erkennen wir sofort, daß die bisher beschriebenen Batterien sich hierzu nicht gut
eignen. Der äußere Stromkreis ist eine kurze Platinschlinge, bietet also einen
verhältnißmäßig geringen Widerstand dar; es muß daher auch, um vortheilhaft zu
arbeiten, eine Batterie mit geringem inneren Widerstande, d. h. eine großplattige
Batterie verwendet werden. Hingegen kann die Zahl der Elemente eine sehr kleine
sein; es genügen meist zwei Elemente.

Auch für diesen Zweck hat unter Anderen wieder Leiter in Wien ebenso
zweckmäßige als bequeme Apparate zusammengestellt. Einer derselben, eine ent-
sprechend modificirte Bunsen-Batterie, ist in Fig. 361 abgebildet. Der Apparat
besteht aus den zwei Kästen K und K1, deren erster die Batterie, deren zweiter
die Flaschen mit der zur Füllung der Elemente nöthigen Schwefel- und Salpeter-
säure enthält.

Der Batteriekasten enthält das zweitheilige Batteriegefäß T aus Hartgummi;
in jeder Abtheilung desselben befindet sich eine rechtwinkelig flache Thonzelle zur
Aufnahme der Kohlenplatte und Salpetersäure. Auf beiden Seiten der Kohlenplatte
jedes der beiden Elemente steht außerhalb des Diaphragmas eine Zinkplatte
verdünnter Schwefelsäure. Die Elemente werden durch einen zweitheiligen Deckel C
aus Hartgummi (in Fig. 362 separat gezeichnet) verschlossen. Auf diesem Deckel
sind auch die Polklemmen der Elemente angebracht. Man setzt zunächst jene Hälfte
des Deckels auf, auf welcher die Klemmen befestigt sind, und verbindet dann die
Ableitungsdrähte der Elementplatten mit den horizontalen Klemmschrauben; diese
sind mit den verticalen Klemmen derart verbunden, daß die Benützung der
Klemmen 1 und 2 den Strom eines, die der Klemmen 1 und 3 den beider
Elemente in den äußeren Stromkreis sendet. Das Fach bei f im Kasten K
dient zur Aufbewahrung der Zinkplatten, wenn die Elemente nicht verwendet
werden.

Der Kasten K1 enthält eine Flasche S p für die Salpetersäure und eine
Flasche S f für die Schwefelsäure, eine mit Druck- und Saugventil versehene
Gebläsevorrichtung und Ausflußröhren aus Glas. Die beiden letzteren werden in
dem mit entsprechenden Ausschnitten versehenen Brette L aufbewahrt.

Die Batterie wird in Stand gesetzt, indem man zunächst die Zink- und
Kohlenplatten in die Batteriegefäße, beziehungsweise Diaphragmen einsetzt und die
Verbindungen mit den Klemmschrauben herstellt. Hierauf füllt man die Säure
unter Anwendung der Gebläsevorrichtung ein. Letzteres ist für die Füllung des
Batteriegefäßes des einen Elementes mit Schwefelsäure in der Fig. 361 dargestellt.
Man setzt das Glasrohr k mit seinem längeren Schenkel in die Säureflasche,
verbindet den Kautschukschlauch mit dem Druckventile der Gebläsevorrichtung P1,
drückt die Kautschukkappe K s auf den Flaschenhals auf und preßt nun P1 zusammen.
Die aus der Gebläsevorrichtung in die Flasche überströmende Luft bringt dann
die Säure zum Ueberfließen in das Batteriegefäß. In gleicher Weise wird natürlich
auch die Füllung der Zellen mit Salpetersäure bewirkt.

Hat man die Batterie außer Gebrauch zu setzen, so werden nach Lösung
der Klemmenverbindungen die Platten herausgehoben, gereinigt und aufbewahrt.
Die Säure entfernt man aus den Gefäßen wieder mit Hilfe der Gebläsevorrichtung.
Die jetzt zu treffende Anordnung unterscheidet sich von der vorigen dadurch, daß
man nun den längeren Schenkel der Glasröhre in die Thonzelle oder das Batterie-
gefäß senkt und den Kautschukschlauch mit dem Saugventile der Gebläßvorrichtung
in Verbindung setzt. (Es ist dies in der Zeichnung für die Flasche S p und das

erkennen wir ſofort, daß die bisher beſchriebenen Batterien ſich hierzu nicht gut
eignen. Der äußere Stromkreis iſt eine kurze Platinſchlinge, bietet alſo einen
verhältnißmäßig geringen Widerſtand dar; es muß daher auch, um vortheilhaft zu
arbeiten, eine Batterie mit geringem inneren Widerſtande, d. h. eine großplattige
Batterie verwendet werden. Hingegen kann die Zahl der Elemente eine ſehr kleine
ſein; es genügen meiſt zwei Elemente.

Auch für dieſen Zweck hat unter Anderen wieder Leiter in Wien ebenſo
zweckmäßige als bequeme Apparate zuſammengeſtellt. Einer derſelben, eine ent-
ſprechend modificirte Bunſen-Batterie, iſt in Fig. 361 abgebildet. Der Apparat
beſteht aus den zwei Käſten K und K1, deren erſter die Batterie, deren zweiter
die Flaſchen mit der zur Füllung der Elemente nöthigen Schwefel- und Salpeter-
ſäure enthält.

Der Batteriekaſten enthält das zweitheilige Batteriegefäß T aus Hartgummi;
in jeder Abtheilung desſelben befindet ſich eine rechtwinkelig flache Thonzelle zur
Aufnahme der Kohlenplatte und Salpeterſäure. Auf beiden Seiten der Kohlenplatte
jedes der beiden Elemente ſteht außerhalb des Diaphragmas eine Zinkplatte
verdünnter Schwefelſäure. Die Elemente werden durch einen zweitheiligen Deckel C
aus Hartgummi (in Fig. 362 ſeparat gezeichnet) verſchloſſen. Auf dieſem Deckel
ſind auch die Polklemmen der Elemente angebracht. Man ſetzt zunächſt jene Hälfte
des Deckels auf, auf welcher die Klemmen befeſtigt ſind, und verbindet dann die
Ableitungsdrähte der Elementplatten mit den horizontalen Klemmſchrauben; dieſe
ſind mit den verticalen Klemmen derart verbunden, daß die Benützung der
Klemmen 1 und 2 den Strom eines, die der Klemmen 1 und 3 den beider
Elemente in den äußeren Stromkreis ſendet. Das Fach bei f im Kaſten K
dient zur Aufbewahrung der Zinkplatten, wenn die Elemente nicht verwendet
werden.

Der Kaſten K1 enthält eine Flaſche S p für die Salpeterſäure und eine
Flaſche S f für die Schwefelſäure, eine mit Druck- und Saugventil verſehene
Gebläſevorrichtung und Ausflußröhren aus Glas. Die beiden letzteren werden in
dem mit entſprechenden Ausſchnitten verſehenen Brette L aufbewahrt.

Die Batterie wird in Stand geſetzt, indem man zunächſt die Zink- und
Kohlenplatten in die Batteriegefäße, beziehungsweiſe Diaphragmen einſetzt und die
Verbindungen mit den Klemmſchrauben herſtellt. Hierauf füllt man die Säure
unter Anwendung der Gebläſevorrichtung ein. Letzteres iſt für die Füllung des
Batteriegefäßes des einen Elementes mit Schwefelſäure in der Fig. 361 dargeſtellt.
Man ſetzt das Glasrohr k mit ſeinem längeren Schenkel in die Säureflaſche,
verbindet den Kautſchukſchlauch mit dem Druckventile der Gebläſevorrichtung P1,
drückt die Kautſchukkappe K s auf den Flaſchenhals auf und preßt nun P1 zuſammen.
Die aus der Gebläſevorrichtung in die Flaſche überſtrömende Luft bringt dann
die Säure zum Ueberfließen in das Batteriegefäß. In gleicher Weiſe wird natürlich
auch die Füllung der Zellen mit Salpeterſäure bewirkt.

Hat man die Batterie außer Gebrauch zu ſetzen, ſo werden nach Löſung
der Klemmenverbindungen die Platten herausgehoben, gereinigt und aufbewahrt.
Die Säure entfernt man aus den Gefäßen wieder mit Hilfe der Gebläſevorrichtung.
Die jetzt zu treffende Anordnung unterſcheidet ſich von der vorigen dadurch, daß
man nun den längeren Schenkel der Glasröhre in die Thonzelle oder das Batterie-
gefäß ſenkt und den Kautſchukſchlauch mit dem Saugventile der Gebläßvorrichtung
in Verbindung ſetzt. (Es iſt dies in der Zeichnung für die Flaſche S p und das

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[523/0537] erkennen wir ſofort, daß die bisher beſchriebenen Batterien ſich hierzu nicht gut eignen. Der äußere Stromkreis iſt eine kurze Platinſchlinge, bietet alſo einen verhältnißmäßig geringen Widerſtand dar; es muß daher auch, um vortheilhaft zu arbeiten, eine Batterie mit geringem inneren Widerſtande, d. h. eine großplattige Batterie verwendet werden. Hingegen kann die Zahl der Elemente eine ſehr kleine ſein; es genügen meiſt zwei Elemente. Auch für dieſen Zweck hat unter Anderen wieder Leiter in Wien ebenſo zweckmäßige als bequeme Apparate zuſammengeſtellt. Einer derſelben, eine ent- ſprechend modificirte Bunſen-Batterie, iſt in Fig. 361 abgebildet. Der Apparat beſteht aus den zwei Käſten K und K1, deren erſter die Batterie, deren zweiter die Flaſchen mit der zur Füllung der Elemente nöthigen Schwefel- und Salpeter- ſäure enthält. Der Batteriekaſten enthält das zweitheilige Batteriegefäß T aus Hartgummi; in jeder Abtheilung desſelben befindet ſich eine rechtwinkelig flache Thonzelle zur Aufnahme der Kohlenplatte und Salpeterſäure. Auf beiden Seiten der Kohlenplatte jedes der beiden Elemente ſteht außerhalb des Diaphragmas eine Zinkplatte verdünnter Schwefelſäure. Die Elemente werden durch einen zweitheiligen Deckel C aus Hartgummi (in Fig. 362 ſeparat gezeichnet) verſchloſſen. Auf dieſem Deckel ſind auch die Polklemmen der Elemente angebracht. Man ſetzt zunächſt jene Hälfte des Deckels auf, auf welcher die Klemmen befeſtigt ſind, und verbindet dann die Ableitungsdrähte der Elementplatten mit den horizontalen Klemmſchrauben; dieſe ſind mit den verticalen Klemmen derart verbunden, daß die Benützung der Klemmen 1 und 2 den Strom eines, die der Klemmen 1 und 3 den beider Elemente in den äußeren Stromkreis ſendet. Das Fach bei f im Kaſten K dient zur Aufbewahrung der Zinkplatten, wenn die Elemente nicht verwendet werden. Der Kaſten K1 enthält eine Flaſche S p für die Salpeterſäure und eine Flaſche S f für die Schwefelſäure, eine mit Druck- und Saugventil verſehene Gebläſevorrichtung und Ausflußröhren aus Glas. Die beiden letzteren werden in dem mit entſprechenden Ausſchnitten verſehenen Brette L aufbewahrt. Die Batterie wird in Stand geſetzt, indem man zunächſt die Zink- und Kohlenplatten in die Batteriegefäße, beziehungsweiſe Diaphragmen einſetzt und die Verbindungen mit den Klemmſchrauben herſtellt. Hierauf füllt man die Säure unter Anwendung der Gebläſevorrichtung ein. Letzteres iſt für die Füllung des Batteriegefäßes des einen Elementes mit Schwefelſäure in der Fig. 361 dargeſtellt. Man ſetzt das Glasrohr k mit ſeinem längeren Schenkel in die Säureflaſche, verbindet den Kautſchukſchlauch mit dem Druckventile der Gebläſevorrichtung P1, drückt die Kautſchukkappe K s auf den Flaſchenhals auf und preßt nun P1 zuſammen. Die aus der Gebläſevorrichtung in die Flaſche überſtrömende Luft bringt dann die Säure zum Ueberfließen in das Batteriegefäß. In gleicher Weiſe wird natürlich auch die Füllung der Zellen mit Salpeterſäure bewirkt. Hat man die Batterie außer Gebrauch zu ſetzen, ſo werden nach Löſung der Klemmenverbindungen die Platten herausgehoben, gereinigt und aufbewahrt. Die Säure entfernt man aus den Gefäßen wieder mit Hilfe der Gebläſevorrichtung. Die jetzt zu treffende Anordnung unterſcheidet ſich von der vorigen dadurch, daß man nun den längeren Schenkel der Glasröhre in die Thonzelle oder das Batterie- gefäß ſenkt und den Kautſchukſchlauch mit dem Saugventile der Gebläßvorrichtung in Verbindung ſetzt. (Es iſt dies in der Zeichnung für die Flaſche S p und das

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/537>, abgerufen am 22.11.2024.