sind in Fig. 272 abgebildet. Die Armatur ist wie beim älteren Modell aus den 16zähnigen Eisenscheiben gebildet, die 36 an der Zahl auf die Rotationsaxe auf- gesetzt werden. An den Stirnseiten ist der Cylinder durch abgerundete mehrfach durchbohrte Eisenplatten geschlossen. Der Cylinder ist sonach selbst nach dem Auf- winden des Drahtes hohl und sein Innenraum durch eine große Anzahl von Oeffnungen mit der äußeren Luft in Verbindung. Jede Scheibe besitzt 16 Zähne und bildet daher an ihrem Umfange 16 Oeffnungen; da 36 Scheiben den Cylinder zusammensetzen, so befinden sich an dessen Oberfläche nicht weniger als 576 Oeff- nungen, welche der Luft den Zutritt in das Innere des Cylinders ermöglichen.
Die Maschine selbst, in der ihr in neuerer Zeit gegebenen Gestalt, ist in Fig. 273 abgebildet. Die Verbindungsweise der Drahtspiralen untereinander und mit den Segmenten des Stromsammlers ist unverändert geblieben. Hingegen wurde die Spiralanordnung der Kupferstreifen des Stromsammlers aufgegeben, da hier- durch die Gleichförmigkeit des Stromes denn doch nur auf Kosten der Strom- intensität erreicht werden konnte. Um die Funkenbildung so viel als möglich zu unterdrücken, erhielt der Stromsammler eine bedeutend größere Anzahl von Metall- streifen, nämlich bis zu 140. Da nämlich jeder Streifen einer Vereinigungsstelle der Drähte zweier Spulen entspricht, ist durch diese Anordnung natürlich auch die Anzahl der Windungsgruppen der Armatur vermehrt und folglich die Spannungs- differenz an den beiden Enden jeder Spule vermindert. Die Befestigung des Stromsammlers ist eine derartige, daß durch sie das Auswechseln des Strom- sammlers im Beschädigungsfalle leicht zu bewerkstelligen ist. Die Schleiffedern be- stehen aus elastischen Kupferplatten, die durch Schlitze mehrfach gespalten sind. Ihre Befestigung durch Bürstenträger, welche auf einer drehbaren Scheibe angebracht sind, gestattet, mit der Hand die Stromstärke und die Stärke des magnetischen Feldes zu reguliren, indem man die Bürsten mehr oder weniger nahe an die günstigste Berührungsstelle bringt.
Bei den großen Maschinen dieser Art liegen die Drahtwindungen der Elektro- magnete nicht im Hauptstromkreise, sondern in einem Nebenschlusse zu den Spiralen der Armatur. Eine solche Maschine versorgt 20 Bogenlampen mit Strom, macht hierbei 900 Touren und beansprucht einen Kraftaufwand von 14 Pferdekräften.
Bei Maschinen, welche dazu bestimmt sind, eine größere Anzahl von Lampen mit Strom zu versorgen, die also auch einen höher gespannten Strom liefern müssen, wendet Weston eine besondere Windungs- und Verbindungsart der Drähte auf der Armatur an. Wir haben früher, bei Besprechung der Maschine von Edison, die Wirkungsweise eines Stromsammlers nach Gramme'schem Muster betrachtet und dabei die unvortheilhaften Folgen eines kurzen Schlusses der Armaturspiralen erkannt, welcher durch gleichzeitiges Berühren zweier aufeinanderfolgender Strom- sammler-Segmente durch die Bürsten entsteht. Die Vermeidung dieses Uebelstandes ist es eben, was Weston mit der eigenartigen Drahtführung bezweckt.
Fig. 274 stellt die Ansicht und Fig. 275 den in der Richtung A A durch die Armatur geführten Querschnitt dar. Die Drahtlagen in den 16 Rinnen des Eisenkernes sind in zwei Partien getheilt. Es ist dies in den beiden Figuren dadurch versinnlicht, daß die eine Partie weiß, die andere schwarz gezeichnet ist. Dementsprechend ist auch die Anzahl der Stromsammlerstreifen E E auf das Doppelte gebracht. Die Drahtführung ist in nachstehender Weise bewerkstelligt: Zunächst versieht man eine Rinne des Cylinders und die ihr diametral gegenüberliegende Rinne mit einer Drahtlage. (In Fig. 275 schwarz gezeichnet und mit 1, 1 bezeichnet.) Die
ſind in Fig. 272 abgebildet. Die Armatur iſt wie beim älteren Modell aus den 16zähnigen Eiſenſcheiben gebildet, die 36 an der Zahl auf die Rotationsaxe auf- geſetzt werden. An den Stirnſeiten iſt der Cylinder durch abgerundete mehrfach durchbohrte Eiſenplatten geſchloſſen. Der Cylinder iſt ſonach ſelbſt nach dem Auf- winden des Drahtes hohl und ſein Innenraum durch eine große Anzahl von Oeffnungen mit der äußeren Luft in Verbindung. Jede Scheibe beſitzt 16 Zähne und bildet daher an ihrem Umfange 16 Oeffnungen; da 36 Scheiben den Cylinder zuſammenſetzen, ſo befinden ſich an deſſen Oberfläche nicht weniger als 576 Oeff- nungen, welche der Luft den Zutritt in das Innere des Cylinders ermöglichen.
Die Maſchine ſelbſt, in der ihr in neuerer Zeit gegebenen Geſtalt, iſt in Fig. 273 abgebildet. Die Verbindungsweiſe der Drahtſpiralen untereinander und mit den Segmenten des Stromſammlers iſt unverändert geblieben. Hingegen wurde die Spiralanordnung der Kupferſtreifen des Stromſammlers aufgegeben, da hier- durch die Gleichförmigkeit des Stromes denn doch nur auf Koſten der Strom- intenſität erreicht werden konnte. Um die Funkenbildung ſo viel als möglich zu unterdrücken, erhielt der Stromſammler eine bedeutend größere Anzahl von Metall- ſtreifen, nämlich bis zu 140. Da nämlich jeder Streifen einer Vereinigungsſtelle der Drähte zweier Spulen entſpricht, iſt durch dieſe Anordnung natürlich auch die Anzahl der Windungsgruppen der Armatur vermehrt und folglich die Spannungs- differenz an den beiden Enden jeder Spule vermindert. Die Befeſtigung des Stromſammlers iſt eine derartige, daß durch ſie das Auswechſeln des Strom- ſammlers im Beſchädigungsfalle leicht zu bewerkſtelligen iſt. Die Schleiffedern be- ſtehen aus elaſtiſchen Kupferplatten, die durch Schlitze mehrfach geſpalten ſind. Ihre Befeſtigung durch Bürſtenträger, welche auf einer drehbaren Scheibe angebracht ſind, geſtattet, mit der Hand die Stromſtärke und die Stärke des magnetiſchen Feldes zu reguliren, indem man die Bürſten mehr oder weniger nahe an die günſtigſte Berührungsſtelle bringt.
Bei den großen Maſchinen dieſer Art liegen die Drahtwindungen der Elektro- magnete nicht im Hauptſtromkreiſe, ſondern in einem Nebenſchluſſe zu den Spiralen der Armatur. Eine ſolche Maſchine verſorgt 20 Bogenlampen mit Strom, macht hierbei 900 Touren und beanſprucht einen Kraftaufwand von 14 Pferdekräften.
Bei Maſchinen, welche dazu beſtimmt ſind, eine größere Anzahl von Lampen mit Strom zu verſorgen, die alſo auch einen höher geſpannten Strom liefern müſſen, wendet Weſton eine beſondere Windungs- und Verbindungsart der Drähte auf der Armatur an. Wir haben früher, bei Beſprechung der Maſchine von Ediſon, die Wirkungsweiſe eines Stromſammlers nach Gramme’ſchem Muſter betrachtet und dabei die unvortheilhaften Folgen eines kurzen Schluſſes der Armaturſpiralen erkannt, welcher durch gleichzeitiges Berühren zweier aufeinanderfolgender Strom- ſammler-Segmente durch die Bürſten entſteht. Die Vermeidung dieſes Uebelſtandes iſt es eben, was Weſton mit der eigenartigen Drahtführung bezweckt.
Fig. 274 ſtellt die Anſicht und Fig. 275 den in der Richtung A A durch die Armatur geführten Querſchnitt dar. Die Drahtlagen in den 16 Rinnen des Eiſenkernes ſind in zwei Partien getheilt. Es iſt dies in den beiden Figuren dadurch verſinnlicht, daß die eine Partie weiß, die andere ſchwarz gezeichnet iſt. Dementſprechend iſt auch die Anzahl der Stromſammlerſtreifen E E auf das Doppelte gebracht. Die Drahtführung iſt in nachſtehender Weiſe bewerkſtelligt: Zunächſt verſieht man eine Rinne des Cylinders und die ihr diametral gegenüberliegende Rinne mit einer Drahtlage. (In Fig. 275 ſchwarz gezeichnet und mit 1, 1 bezeichnet.) Die
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ſind in Fig. 272 abgebildet. Die Armatur iſt wie beim älteren Modell aus den
16zähnigen Eiſenſcheiben gebildet, die 36 an der Zahl auf die Rotationsaxe auf-
geſetzt werden. An den Stirnſeiten iſt der Cylinder durch abgerundete mehrfach
durchbohrte Eiſenplatten geſchloſſen. Der Cylinder iſt ſonach ſelbſt nach dem Auf-
winden des Drahtes hohl und ſein Innenraum durch eine große Anzahl von
Oeffnungen mit der äußeren Luft in Verbindung. Jede Scheibe beſitzt 16 Zähne
und bildet daher an ihrem Umfange 16 Oeffnungen; da 36 Scheiben den Cylinder
zuſammenſetzen, ſo befinden ſich an deſſen Oberfläche nicht weniger als 576 Oeff-
nungen, welche der Luft den Zutritt in das Innere des Cylinders ermöglichen.
Die Maſchine ſelbſt, in der ihr in neuerer Zeit gegebenen Geſtalt, iſt in
Fig. 273 abgebildet. Die Verbindungsweiſe der Drahtſpiralen untereinander und
mit den Segmenten des Stromſammlers iſt unverändert geblieben. Hingegen wurde
die Spiralanordnung der Kupferſtreifen des Stromſammlers aufgegeben, da hier-
durch die Gleichförmigkeit des Stromes denn doch nur auf Koſten der Strom-
intenſität erreicht werden konnte. Um die Funkenbildung ſo viel als möglich zu
unterdrücken, erhielt der Stromſammler eine bedeutend größere Anzahl von Metall-
ſtreifen, nämlich bis zu 140. Da nämlich jeder Streifen einer Vereinigungsſtelle
der Drähte zweier Spulen entſpricht, iſt durch dieſe Anordnung natürlich auch die
Anzahl der Windungsgruppen der Armatur vermehrt und folglich die Spannungs-
differenz an den beiden Enden jeder Spule vermindert. Die Befeſtigung des
Stromſammlers iſt eine derartige, daß durch ſie das Auswechſeln des Strom-
ſammlers im Beſchädigungsfalle leicht zu bewerkſtelligen iſt. Die Schleiffedern be-
ſtehen aus elaſtiſchen Kupferplatten, die durch Schlitze mehrfach geſpalten ſind.
Ihre Befeſtigung durch Bürſtenträger, welche auf einer drehbaren Scheibe angebracht
ſind, geſtattet, mit der Hand die Stromſtärke und die Stärke des magnetiſchen
Feldes zu reguliren, indem man die Bürſten mehr oder weniger nahe an die
günſtigſte Berührungsſtelle bringt.
Bei den großen Maſchinen dieſer Art liegen die Drahtwindungen der Elektro-
magnete nicht im Hauptſtromkreiſe, ſondern in einem Nebenſchluſſe zu den Spiralen
der Armatur. Eine ſolche Maſchine verſorgt 20 Bogenlampen mit Strom, macht
hierbei 900 Touren und beanſprucht einen Kraftaufwand von 14 Pferdekräften.
Bei Maſchinen, welche dazu beſtimmt ſind, eine größere Anzahl von Lampen
mit Strom zu verſorgen, die alſo auch einen höher geſpannten Strom liefern
müſſen, wendet Weſton eine beſondere Windungs- und Verbindungsart der Drähte
auf der Armatur an. Wir haben früher, bei Beſprechung der Maſchine von Ediſon,
die Wirkungsweiſe eines Stromſammlers nach Gramme’ſchem Muſter betrachtet
und dabei die unvortheilhaften Folgen eines kurzen Schluſſes der Armaturſpiralen
erkannt, welcher durch gleichzeitiges Berühren zweier aufeinanderfolgender Strom-
ſammler-Segmente durch die Bürſten entſteht. Die Vermeidung dieſes Uebelſtandes
iſt es eben, was Weſton mit der eigenartigen Drahtführung bezweckt.
Fig. 274 ſtellt die Anſicht und Fig. 275 den in der Richtung A A durch
die Armatur geführten Querſchnitt dar. Die Drahtlagen in den 16 Rinnen des
Eiſenkernes ſind in zwei Partien getheilt. Es iſt dies in den beiden Figuren dadurch
verſinnlicht, daß die eine Partie weiß, die andere ſchwarz gezeichnet iſt. Dementſprechend
iſt auch die Anzahl der Stromſammlerſtreifen E E auf das Doppelte gebracht. Die
Drahtführung iſt in nachſtehender Weiſe bewerkſtelligt: Zunächſt verſieht man eine
Rinne des Cylinders und die ihr diametral gegenüberliegende Rinne mit einer
Drahtlage. (In Fig. 275 ſchwarz gezeichnet und mit 1, 1 bezeichnet.) Die
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/411>, abgerufen am 25.11.2024.
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