Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

ductionsspulen, folglich muß die Stärke der von der Maschine gelieferten Induc-
tionsströme wachsen, dann abermals die magnetische Kraft erhöhen u. s. w. Man
wird dann die galvanische Batterie ganz ausschalten können und doch Inductions-
ströme bedeutender Stärke von der Maschine erhalten, so lange die Rotation
andauert. Mit Beendigung dieser verschwindet aber auch der Magnetismus der
Elektromagnete.

"Der geringe Grad von Magnetismus," heißt es dann in der genannten
Abhandlung, "welcher auch im weichen Eisen stets zurückbleibt, genügt aber, um

[Abbildung] Fig. 226.

Dr. Werner Siemens.

bei wieder eintretender Drehung das progressive Anwachsen des Stromes im
Schließungskreise von neuem einzuleiten. Es bedarf daher nur eines einmaligen
kurzen Stromes einer Kette durch die Windungen des festen Elektromagnetes, um
den Apparat für alle Zeit leistungsfähig zu machen."

Siemens erklärt dann, daß dieses Verhalten zwar bei jeder elektromagnetischen
Maschine eintritt, wenn diese auf Anziehung und Abstoßung von Elektromagneten
gegründet ist, deren Windungen Theile eines und desselben Stromkreises sind,
daß aber zur Herstellung von Maschinen großer Leistungsfähigkeit gewisse Regeln
zu beachten sind. Auch diese wurden in der ersten Abhandlung bereits klar aus-
einandergesetzt, und hierauf fährt Siemens fort:

ductionsſpulen, folglich muß die Stärke der von der Maſchine gelieferten Induc-
tionsſtröme wachſen, dann abermals die magnetiſche Kraft erhöhen u. ſ. w. Man
wird dann die galvaniſche Batterie ganz ausſchalten können und doch Inductions-
ſtröme bedeutender Stärke von der Maſchine erhalten, ſo lange die Rotation
andauert. Mit Beendigung dieſer verſchwindet aber auch der Magnetismus der
Elektromagnete.

„Der geringe Grad von Magnetismus,“ heißt es dann in der genannten
Abhandlung, „welcher auch im weichen Eiſen ſtets zurückbleibt, genügt aber, um

[Abbildung] Fig. 226.

Dr. Werner Siemens.

bei wieder eintretender Drehung das progreſſive Anwachſen des Stromes im
Schließungskreiſe von neuem einzuleiten. Es bedarf daher nur eines einmaligen
kurzen Stromes einer Kette durch die Windungen des feſten Elektromagnetes, um
den Apparat für alle Zeit leiſtungsfähig zu machen.“

Siemens erklärt dann, daß dieſes Verhalten zwar bei jeder elektromagnetiſchen
Maſchine eintritt, wenn dieſe auf Anziehung und Abſtoßung von Elektromagneten
gegründet iſt, deren Windungen Theile eines und desſelben Stromkreiſes ſind,
daß aber zur Herſtellung von Maſchinen großer Leiſtungsfähigkeit gewiſſe Regeln
zu beachten ſind. Auch dieſe wurden in der erſten Abhandlung bereits klar aus-
einandergeſetzt, und hierauf fährt Siemens fort:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0363" n="349"/>
ductions&#x017F;pulen, folglich muß die Stärke der von der Ma&#x017F;chine gelieferten Induc-<lb/>
tions&#x017F;tröme wach&#x017F;en, dann abermals die magneti&#x017F;che Kraft erhöhen u. &#x017F;. w. Man<lb/>
wird dann die galvani&#x017F;che Batterie ganz aus&#x017F;chalten können und doch Inductions-<lb/>
&#x017F;tröme bedeutender Stärke von der Ma&#x017F;chine erhalten, &#x017F;o lange die Rotation<lb/>
andauert. Mit Beendigung die&#x017F;er ver&#x017F;chwindet aber auch der Magnetismus der<lb/>
Elektromagnete.</p><lb/>
            <p>&#x201E;Der geringe Grad von Magnetismus,&#x201C; heißt es dann in der genannten<lb/>
Abhandlung, &#x201E;welcher auch im weichen Ei&#x017F;en &#x017F;tets zurückbleibt, genügt aber, um<lb/><figure><head>Fig. 226.</head><lb/><p>Dr. Werner Siemens.</p></figure><lb/>
bei wieder eintretender Drehung das progre&#x017F;&#x017F;ive Anwach&#x017F;en des Stromes im<lb/>
Schließungskrei&#x017F;e von neuem einzuleiten. Es bedarf daher nur eines einmaligen<lb/>
kurzen Stromes einer Kette durch die Windungen des fe&#x017F;ten Elektromagnetes, um<lb/>
den Apparat für alle Zeit lei&#x017F;tungsfähig zu machen.&#x201C;</p><lb/>
            <p>Siemens erklärt dann, daß die&#x017F;es Verhalten zwar bei jeder elektromagneti&#x017F;chen<lb/>
Ma&#x017F;chine eintritt, wenn die&#x017F;e auf Anziehung und Ab&#x017F;toßung von Elektromagneten<lb/>
gegründet i&#x017F;t, deren Windungen Theile eines und des&#x017F;elben Stromkrei&#x017F;es &#x017F;ind,<lb/>
daß aber zur Her&#x017F;tellung von Ma&#x017F;chinen großer Lei&#x017F;tungsfähigkeit gewi&#x017F;&#x017F;e Regeln<lb/>
zu beachten &#x017F;ind. Auch die&#x017F;e wurden in der er&#x017F;ten Abhandlung bereits klar aus-<lb/>
einanderge&#x017F;etzt, und hierauf fährt Siemens fort:</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0363] ductionsſpulen, folglich muß die Stärke der von der Maſchine gelieferten Induc- tionsſtröme wachſen, dann abermals die magnetiſche Kraft erhöhen u. ſ. w. Man wird dann die galvaniſche Batterie ganz ausſchalten können und doch Inductions- ſtröme bedeutender Stärke von der Maſchine erhalten, ſo lange die Rotation andauert. Mit Beendigung dieſer verſchwindet aber auch der Magnetismus der Elektromagnete. „Der geringe Grad von Magnetismus,“ heißt es dann in der genannten Abhandlung, „welcher auch im weichen Eiſen ſtets zurückbleibt, genügt aber, um [Abbildung Fig. 226. Dr. Werner Siemens.] bei wieder eintretender Drehung das progreſſive Anwachſen des Stromes im Schließungskreiſe von neuem einzuleiten. Es bedarf daher nur eines einmaligen kurzen Stromes einer Kette durch die Windungen des feſten Elektromagnetes, um den Apparat für alle Zeit leiſtungsfähig zu machen.“ Siemens erklärt dann, daß dieſes Verhalten zwar bei jeder elektromagnetiſchen Maſchine eintritt, wenn dieſe auf Anziehung und Abſtoßung von Elektromagneten gegründet iſt, deren Windungen Theile eines und desſelben Stromkreiſes ſind, daß aber zur Herſtellung von Maſchinen großer Leiſtungsfähigkeit gewiſſe Regeln zu beachten ſind. Auch dieſe wurden in der erſten Abhandlung bereits klar aus- einandergeſetzt, und hierauf fährt Siemens fort:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/363
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/363>, abgerufen am 18.05.2024.